5. Oktober 2016

PuppenMITmacherei 2016: Gestaltung von Gesicht, Haaren und Details

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Hello and welcome to the fourth meeting of the PuppenMITmacherei 2016, a doll make-along by NATURKINDER and Mariengold. Today it is all about the hair, the face and cute, little details on our dolls. I am telling you about the progress with my Jess Brown rag doll who got a perfectly unperfect heart-shaped mouth, sparkling star eyes and a fox red pageboy cut last week. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Caro and I wish you great joy with your finishing touches.

Es ist wieder Halbzeit bei der PuppenMITmacherei von NATURKINDER und Mariengold. Drei von sechs Treffen liegen bereits hinter uns, die Puppenkörper sind fertig genäht und bereit für den schönsten und spannendsten Teil, der Anfertigung von Gesicht, Haaren und süßen, kleinen Details. Spätestens jetzt erwachen die Puppen zu individuellen, kleinen Wesen mit einer ganz eigenen Persönlichkeit.

Hier gibt es einen großen Gestaltungsspielraum, oft einhergehend mit feuchten Händen, klopfenden Herzen und aufgeregtem Bauchkribbeln. Das kenne ich auch, besonders bei einem neuen Projekt wie der Jess Brown Rag Doll, die ich in der diesjähigen PuppenMITmacherei anfertige. Gerade dann heißt es, unerschrocken zu Nadel und Faden zu greifen und einfach loszulegen. Klar kann es passieren, dass nicht alles so wird wie vorgestellt. Auch wenn eure Puppe nicht perfekt oder besonders schön wird, so habt ihr sicher ganz viel Liebe hineingesteckt, das macht sie wertvoll. Und das kommt auch bei den Kindern an. Nur Mut und rein ins Vergnügen!

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, vergesst nicht, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken.

Gesicht

Eine Jess Brown Rag Doll hat ein Paar Sternaugen und einen Herzmund. Los geht es mit den Augen. Die habe ich mit etwas dickerem Nähgarn in Dunkelbraun gestickt. Ein bisschen Übung hatte ich ja schon von unserem Wochenende unter Puppenmacherinnen im Sommer. Aber auch ohne wäre es kinderleicht gegangen, denn die Anleitung in dem Buch „The Making of a Rag Doll“ ist ganz klar und verständlich. Bei den Sternen finde ich es schön, wenn die oberen seitlichen Stiche zum Gesichtsrand hin jeweils etwas länger sind. Das sieht ein bisschen aus wie ein Lidstrich und bringt die Augen zum Funkeln.

Für den Mund habe ich Wollwalk in Senfgelb verwendet. Ich liebe diese Farbe und hüte den letzten Rest des Stoffes wie einen Schatz. Weil mich der Gelbton auch an Caro erinnert, die ebenfalls an einer Rag Doll werkelt, habe ich ihr kurzerhand ein Stück geschickt und damit ins Herbstgoldene getroffen.

Man glaub es kaum, aber die Herzform hat es ganz schön in sich. Die Kunst liegt darin, ein perfekt unperfektes Herz auszuschneiden. Das gelingt am besten Freihand. Noch unperfekter wird es, wenn es nicht gerade, sondern ein bisschen schräg aufgenäht wird. Ein Stich reicht aus.

Den Herzmund mag ich, er hat auch etwas von einem Kussmund. Die Farbe Senfgelb hat sich als ganz passend herausgestellt, auch wenn ich mir anfänglich eher ein warmes Altrosa wie bei meinen Mariengold Puppen vorstellt hatte. Meine Freundin Julia von VonKowalke hat bei unserem Wochenende auch eine Rag Doll genäht, den Mund aber wie gewohnt ganz klein aufgestickt. Das sah auch schön aus.

Haare

Die Haare haben mir bei diesem Projekt am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Fest standen nur Wunschfarbe und Frisur, ein fuchsroter Pagenkopf. Das Material aber war lange unklar. Am liebsten hätte ich Kaschmir- oder Schurwollstrick von einem alten Pullover oder einer Mütze verwendet. Das flog mir aber leider nicht zu. Schließlich entschied ich mich für Vorfilz aus Merino und Seide, sicher nicht das robusteste Material für eine Spielpuppe, dafür mit einem ähnlichen Look wie Strick.

Den Filz habe ich in Streifen geschnitten und zuerst grob am Kopf festgenäht. Dann folgten viele kleine Steppstiche, mit denen ich das Material weiter am Kopf befestigt und auch die Streifen miteinander verbunden habe. Dadurch wurde der gesamte Haarschopf ganz fest und stabil. Und weil ich zwei verschiedene Farben verwendet habe, Fuchsrot und Dunkelrot, ergab das einen schönen melierten Effekt. I like.

Details

Die Jess Brown Rag Dolls haben keine besonderen Merkmale am Körper. Das liegt sicher daran, dass die Designerin die Puppen bewusst schlicht und einfach gestaltet hat. So gefällt mir meine Puppe auch am besten. Dafür wird es sicher bei den Kleidern nächsten Monat verspielter zugehen.

Wie es weitergeht

Das nächste Online-Treffen findet am Mittwoch, den 2. November statt. Dann geht es mit den Puppenoutfits weiter. Dafür habe ich schon von meiner Freundin Laura von 1000 Rehe ein Päckchen mit herrlichen Vintage-Stoffen bekommen. Einen Hut aus Zeitungspapier möchte ich auch unbedingt machen!

Mehr zur PuppenMITmacherei findet ihr hier.


3. Oktober 2016

DIY: Puppenwaschmittel aus Kastanien

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Puppen aus natürlichen Materialien wollen auch natürlich gewaschen werden. Das geht ganz traditionell mit Kernseife, Natron und Waschsoda, aber es gibt auch eine grüne Möglichkeit mit Kastanien. Diesen Tipp gab mir eine liebe Leserin, die auf ihrem Blog Tannenblau über Naturkosmetik und Kräuterwissen schreibt. Michaela brachte mich also auf die Kastanie.

Kastanien sind supergut zum Waschen geeignet. Unsere heimische Rosskastanie gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse, d.h. ihre Früchte enthalten Saponine, das sind waschaktive, pflanzliche Seifenstoffe. Die stecken auch in Waschnüssen aus Indien, allerdings müssen diese um die halbe Welt zu uns reisen, was der Umwelt und dem Klima gar nicht gut tut. Zudem ist durch die große Nachfrage in Europa der Preis für Waschnüsse in Indien so stark angestiegen, dass die Menschen dort sich diese längst nicht mehr leisten können und auf chemisches Waschmittel zurückgreifen müssen.

Waschmittel aus Kastanien hat also viele Vorteile: Es ist natürlich, gratis, verpackungsfrei und ethisch einwandfrei. Und die Herstellung ist ganz einfach und macht große Freude, nicht nur das Sammeln der Früchte bei einem schönen Herbstspaziergang, sondern auch das Ansetzen der Lauge (it’s magic!) und das Waschen selbst mit einer so wertvollen, pflanzlichen Substanz. Eure Kinder machen bestimmt auch gern mit.

Auch wenn es hier nur um die Reinigung von Puppen geht, bekommt ihr mit Waschmittel aus Kastanien natürlich auch andere Wäsche sauber. Im Internet findet ihr viel Wissenswertes und tolle Anleitungen dazu, z. B. hier und hier.

Gerade gibt es Kastanien in Hülle und Fülle, also packen wir es an!

Ihr braucht

Kastanien (für ein Puppenwäsche reichen 3 bis 4 Stück)

Ein großes, scharfes Messer

Eine stabile Schneideunterlage

Ein Schraubverschlussglas mit einem Fassungsvermögen von ca. 500 ml

Wasser

Ätherisches Öl für den Duft (z. B. Rose, Zitrone, Mandelblüte, Lavendel)

Und so geht’s

Die Kastanien je nach Größe vierteln oder achteln, in dem Glas mit Wasser übergießen und ein paar Stunden ziehen lassen. Das Wasser wird mit der Zeit milchig-trüb und wenn man es schüttelt, schäumt es. Die Kastanien abseihen und die Lauge zum Waschen verwenden. Wer mag, gibt vorher noch ein paar Tropfen ätherisches Öl dazu.

Für das Puppenbad lauwarmes Wasser ins Waschbecken oder in eine große Schüssel geben und die Kastanienlauge hinzufügen. Darin die Puppen waschen. Anschließend gut mit klarem Wasser ausspülen und das Wasser ausdrücken. Die Puppen in ein Handtuch wickeln, das Wasser nochmals ausdrücken und an einem warmen Ort trocknen lassen. Grundsätzlich könenn die Puppen auch im Wollwaschgang bei niedriger Temperatur und geringer Schleuderzahl in der Waschmaschine gewaschen werden. Dazu die Puppen in einen Kissenbezug oder Waschsack stecken, um Fusselbildung zu vermeiden, und die Kastanienlauge in das Waschmittelfach geben. Nach dem Trocknen das Wangenrot auffrischen und die Puppen sehen wieder ganz lebendig aus.

Viel Spaß beim Puppenplanschen!

Weitere DIYs findet ihr hier, Rezepte für grüne Kosmetik hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)