9. Juli 2024

Puppen-sind-überall-Moment Nr. 3: Ascona

Als ich letzten Sommer vier Wochen in einem kleinen Dorf in den Bergen verbrachte, ohne Internet, Social Media und andere Ablenkungsmöglichkeiten, ist mir aufgefallen, dass Puppen überall sind, wenn man nur den Blick dafür schärft und mit wachen Sinnen durch das Leben geht. Von diesen unverhofften kleinen und großen Momenten den Begegnung möchte ich in meiner neuen Reihe „Puppen sind überall“ erzählen. Schließt euch gern an, wenn ihr mögt, und nutzt auf Instagram den Hashtag #puppensindüberall, damit wir uns verbinden können.

Puppen-sind-überall-Moment Nr. 3: In genanntem letzten Sommer war ich nicht nur oben in den Bergen im Tessin, sondern zum ersten Mal in den 13 Jahren, die wir die großen Ferien dort verbringen, auch unten am Lago Maggiore in Ascona. Unfassbar schön liegt der See eingerahmt von den Gipfeln und Erhebungen der Alpen, Ascona elegant und malerisch an seinem Ufer. Bei aller Belleza waren diese drei Tage jedoch eine Herausforderung für mich, denn es war so drückend heiß, wie ich es noch nie erlebt hatte. Zwar bin ich im Hochsommer geboren, in der Zeit der Hundstage, aber Hitze vertrage ich überhaupt nicht gut. Also hatte ich zu kämpfen und litt die meiste Zeit still vor mich hin. Am letzten Abend waren wir mit unseren Freunden (die diese Temperaturen gewöhnt waren und stoisch hinnahmen) in einem wunderschönen kleinen Grotto und genossen im Schatten alter Bäume köstlichste Tessiner Speisen. Herrlich war das und versöhnte mich mit den Strapazen, die die Tage so anstrengend für mich gemacht hatten. Als wir danach auf die Promenade am Wasser traten, war da dieser Puppenspieler im Sonnenuntergang, der den Abend perfekt machte. Ich schaute ihm einige Minuten zu und war rundum glücklich. Dabei dachte ich weniger an meine Puppenwerkstatt im fernen Berlin, sondern an die Freude, die ich von Kindheit an an Figurentheater habe und ohne die es Mariengold sicher nicht gäbe.

Hier findet ihr weitere Puppenmomente.


10. April 2024

Puppen-sind-überall-Moment Nr. 2: Trabbi

Als ich letzten Sommer vier Wochen in einem kleinen Dorf in den Bergen verbrachte, ohne Internet, Social Media und andere Ablenkungsmöglichkeiten, ist mir aufgefallen, dass Puppen überall sind, wenn man nur den Blick dafür schärft und mit wachen Sinnen durch das Leben geht. Von diesen unverhofften kleinen und großen Momenten den Begegnung möchte ich in meiner neuen Reihe „Puppen sind überall“ erzählen. Schließt euch gern an, wenn ihr mögt, und nutzt auf Instagram den Hashtag #puppensindüberall, damit wir uns verbinden können.

Puppen-sind-überall-Moment Nr. 2: Wenn ich an die letzten Arbeitswochen des letzten Jahres denke, erinnere ich mich, dass es keine leichte Zeit war. Ich war krank und brauchte lange, um mich vollständig davon zu erholen, konnte nicht, wie ich wollte, und musste finanzielle Einbußen hinnehmen, wie ich sie mir eigentlich nicht leisten konnte. Aber es gab auch Lichtblicke. Einer davon war an einem Samstag im Dezember, als meine Freundin Julia von Von Kowalke ihren alljährlichen kleinen, feinen Weihnachtsmarkt in ihrem Atelier in Berlin-Karlshorst veranstaltete. Das liegt im Südosten der Stadt, ich wohne im Südwesten, entsprechend ist es immer eine halbe Weltreise, wenn ich zu ihr fahre. An diesem Tag fand zudem ein Spiel des 1. FC Union statt und so fand ich mich auf meinem Weg plötzlich mitten im Fangeschehen am Ostkreuz wieder (Berlinerinnen wissen Bescheid). Ich bin kein Fußballfan, aber die Stimmung war super und ich ließ mich gern davon anstecken. Weiter ging es mit der guten Laune, als ich in Julias Straße einen alten Trabant mit besonderer Fracht entdeckte: lauter Puppen, Stofftiere und Figürchen, liebevoll arrangiert, wie eine kleine Ausstellung von alten Bekannten aus der Kindheit. Die Kindheit in der DDR und Nachwendezeit teilen Julia und ich und wie verbindend dieser gemeinsame Horizont sein kann, wird mir erst langsam so richtig bewusst. Ich bin unendlich dankbar für diese fast 20-jährige Freundschaft, in der es für bestimmte Erfahrungen und Erinnerungen nur einen kurzen Blickkontakt braucht und wir verstehen uns. An diesem Nachmittag waren wir beide noch ziemlich angeschlagen gesundheitlich, aber wir hatten uns und für zwei Stunden war absolut alles in Ordnung.

Hier findet ihr weitere Puppenmomente.


20. November 2023

Puppen-sind-überall-Moment Nr. 1: Zwerg am Berg

Als ich im Sommer vier Wochen in einem kleinen Dorf in den Bergen verbrachte, ohne Internet, Social Media und andere Ablenkungsmöglichkeiten, ist mir aufgefallen, dass Puppen überall sind, wenn man nur den Blick dafür schärft und mit wachen Sinnen durch das Leben geht. Von diesen unverhofften kleinen und großen Momenten den Begegnung möchte ich in meiner neuen Reihe „Puppen sind überall“ erzählen. Schließt euch gern an, wenn ihr mögt, und nutzt auf Instagram den Hashtag #puppensindüberall, damit wir uns verbinden können.

Puppen-sind-überall-Moment Nr. 1: In besagtem Bergdorf gibt es den Sommer zwei, drei fixe Anlässe, zu denen die Gemeinschaft zusammenkommt, man alte Freunde trifft und neue Bekanntschaften macht. Dazu gehört ein Geburtstag, der jedes Jahr mit einem Pizzafest gefeiert wird, bei dem es die allerbeste Pizza aus dem Holzbackofen gibt. Dann kommt auch G. von einem benachbarten Fleck Berg, der zurückgezogen lebt, einer der „Aussteiger“ in der Gegend, die ein völlig anderes Leben leben als das, was wir kennen. In unserem ersten Sommer dort vor 13 Jahren haben wir uns angefreundet, die Wiedersehensfreude ist immer groß. Dieses Mal schaute ein Zwerg aus seiner Jackentasche. Mein Interesse war sofort geweckt. Viel bekam ich allerdings nicht aus G. heraus. Zwischen zwei Bissen Pizza erfuhr ich nur, dass die Mutter seiner Kinder ihn gemacht hatte und so bleibt der Rest das Geheimnis vom Zwerg am Berg.

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