19. Januar 2015

FKK mit schön gemachten Händen

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„Viel Licht und ein großer Ausschnitt!“, hallten die Worte von Clara, meiner Grafik-Designerin, in mir nach, als ich letzten Donnerstag kurz vor Acht am S-Bahnhof Yorkstraße die Nase aus meinem Buch nahm und einen atemberaubenden Himmel in Hellblau und Violett sah. Der Tag versprach sonnig und schön zu werden. Gut so, denn heute wollten Laura von 1000 Rehe und ich die ersten Fotos für unsere Filzkopfpuppenanleitung machen. Eine halbe Stunde später war es leider vorbei mit dem wunderbaren Farbspiel am Firmament und ich kam bei Wolken und Nieselregen im Prenzlauer Berg an. Als Laura die Tür öffnete, ging die Sonne noch einmal auf. Große Wiedersehensfreude und frisch ans Werk!

Für meine eigenen Puppennäh-E-Books hatte ich ja schon viele, viele Anleitungsfotos gemacht und konnte ganz gut einschätzen, was für eine Arbeit uns da bevorstand. Nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Wochen. Laura sagte ich lieber nichts davon – schließlich hat sie ja auch schon eine Anleitung herausgebracht -, sondern ließ mich von dem typischen „Ach, einfach machen!“ anstecken, das ich so sehr an ihr mag.

Schon nach zwei, drei Fotos war klar, dass das hier eine völlig neue Erfahrung werden würde. Denn zu zweit gestaltet sich so ein Shooting natürlich viel, viel einfacher. Keine umständlichen Aufbauten. Keine komplizierten Verrenkungen. Keine Kompromiss-Perspektiven. Nur Laura, ihre schön gemachten Zauberhände, meine Regieanweisungen („Stop.“, „Andere Seite.“, „Kannst du den Stuhl da wegschieben?“, „Nein, deine Hände sehen nicht blau aus.“), klick und nächstes Bild.

Nach zwei Stunden waren die Fotos im Kasten, alle Notizen für die anstehenden Anleitungstexte (mein Job) niedergeschrieben und wir total glücklich. Spätestens jetzt wussten wir, dass das Projekt irre Spaß machen und unsere Zusammenarbeit gut funktionieren würde. Also gleich die Termine für die nächsten Treffen vereinbart und wieder raus in den Nieselregen, eine feste Umarmung und jede ging ihrer Wege.

Diese Wege sind es auch, die es noch nicht möglich machen, einen Veröffentlichungstermin für die Anleitung zu nennen. Es gibt noch viel zu tun und die Arbeit zu zweit hat ihre eigene Zeitrechnung. Aber wenn unser Plan – oder besser gesagt meine Planung, denn dafür bin ich zuständig – aufgeht, wird der späte Frühling euch die Filzkopfpuppen bringen.

Im Sommer unterrichten Laura und ich dann zum ersten Mal die Herstellung von gefilzten Puppenköpfen. Der Kurs im Juli ist sogar schon ausgebucht, was uns letzten Montag, als die 10. Anmeldung einging, Jubeljauchzer von Zehlendorf in den Prenzlauer Berg und wieder zurück schicken ließ, so aufgeregt und glücklich waren wir. Für den Termin am 26. September gibt es noch ein paar freie Plätze. Wenn ihr mitfilzen möchtet, schreibt an hello@mariengold.net. Weitere Details zu unserem Kurs findet ihr hier.

Wir möchten uns auch noch ganz herzlich für eure Anregungen für die Gestaltung unserer Filzkopfpuppe nach diesem Aufruf bedanken. Schöne Ideen waren dabei. Einige davon werden wir ganz sicher umsetzen. Dank eures Feedbacks wissen wir jetzt auch, dass sich viele Frauen eine Puppennähanleitung wünschen, die nicht nur etwas für den Einstieg ist, sondern „ruhig mal etwas komplizierter“ sein darf. Aber gerne doch und mit Vergnügen!

Weitere FKK-Berichte findet ihr hier. Und weil es ein paar Nachfragen gab: FKK bedeutet eigentlich Freikörperkultur, ein Erlebnis, das zumindest ich noch gut aus den Sommerurlauben meiner Kindheit am Badesee kenne. Lauras und mein FKK aber steht für „Filzkopfkurs“, die Idee, mit der letzten Oktober alles begann. Es ist einfach ein Kürzel, das wir mittlerweile für unser gesamtes Projekt verwenden.