14. Oktober 2015

Herzchenangelegenheit

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Design Management hat mich schon während meines Studiums der Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation an der Universität der Künste Berlin wahnsinnig interessiert. Vielleicht weil es meinem Sinn für Schönes und meinem Bedürfnis nach Struktur und Klarheit gleichermaßen entgegenkommt.

Während meiner studentischen Mitarbeit in der Design Agentur MetaDesign habe ich außerhalb der Uni Design Management von der Pike auf gelernt und zehre noch immer von den Erfahrungen und dem Wissensschatz aus dieser Zeit. Das heißt nicht, dass ich ein Profi bin, aber das Thema Corporate Design ging mir mit Mariengold immer leicht von der Hand und macht mir viel Freude.

Was ist Corporate Design?

Corporate Design, das ist das Erscheinungsbild eines Unternehmens oder einer Organisation. Es ist ein Teilbereich der Corporate Identity, der Unternehmenspersönlichkeit, die durch eine langfristige Strategie konsistenten Handelns, Kommunizierens und visuellen Auftretens entsteht. Ziel ist die Prägung eines wiedererkennbaren, die Selbsteinschätzung vermittelnden Erscheinungsbildes in der Öffentlichkeit. In diesem Prozess spiegelt das Corporate Design die Unternehmsidentität nach außen und sorgt für Ganzheitlichkeit, also die Übereinstimmung von Selbstbild und Fremdbild.

Das klingt erst einmal ziemlich theoretisch, ist aber ein grundlegendes und spannendes Thema für jedes Unternehmen, auch für Menschen, die in viel kleinerem Rahmen mit ihrer Herzenssache beruflich selbständig sind. Denn es vermag die Seele eines Projektes über das Visuelle nach außen zu tragen, was neben einem guten Produkt oder einer guten Dienstleistung ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist. Ein ganzheitliches Corporate Design ist auch ein Zeichen von Professionalität.

Aber noch einmal zurück zur Definition: Corporate Design ist die einheitliche Gestaltung aller Kommunikationsmittel und Produkte eines Unternehmens oder einer Organisation. Dazu gehört alles, was die visuelle Erscheinung ausmacht, also Firmenzeichen, Geschäftspapiere, Werbemittel, Verpackung, manchmal auch Klänge, Architektur und Arbeitskleidung.

Das Herz des Ganzen ist das Logo. Ein gutes Logo macht aber noch kein komplettes grafisches Erscheinungsbild. Dafür braucht es noch mehr, nämlich Typografie, Farben, Formate und Bilder, also Gestaltungsrichtlinien, die in einem sogenannten Corporate-Design-Manual festgehalten werden. Sie bilden die Grundlage für jede Gestaltung und sind ein wichtiges Arbeitsmittel für alle daran beteiligten Mitarbeiter des Unternehmens oder externe Dienstleister wie eine Werbeagentur oder ein Designbüro.

Corporate Design bei Mariengold

Bei Mariengold ist das meine Grafik-Designerin Clara, die seit einigen Jahren für das visuelle Erscheinungsbild zuständig ist. Sie hat – in enger Zusammenarbeit mit mir – das Logo und die Gestaltungsrichtlinien entwickelt und wendet diese auf alle Kommunikationsmittel (Internetseite, Flyer, Geschäftspapiere, Kursaushänge) und Produkte (Blog, E-Books) von Mariengold an.

Dadurch ist mit der Zeit ein einzigartiges, prägnantes und wiedererkennbares Corporate Design entstanden, das in Einklang mit dem Selbstverständnis und den Werten meines Labels steht und die Essenz von Mariengold hoffentlich glaubwürdig nach außen vermittelt.

Wichtige Stichworte für Claras Gestaltungsarbeit sind Herzverbundenheit, Offenheit, Leichtigkeit, Frische und Humor. Deshalb das handgezeichnete Herzchen im Logo. Hellrosa, Weiß und Pink als Farben. Und spielerische Collagen. Um ein paar Beispiele zu nennen.

Es geht aber nicht nur um Wiedererkennbarkeit und Konsistenz, sondern die Herausforderung besteht auch darin, immer wieder lebendig und modern zu wirken. Das geschieht durch kleine, manchmal minimale Veränderungen, die an neuen Kommunikationsmitteln und Produkten ausprobiert und dann vielleicht langfristig übernommen werden. Auch wenn dabei Zeitgeschmack und Trends eine Rolle spielen können, ist es wichtig, dass das Corporate Design weiterhin der Unternehmensstrategie und nicht einer Mode folgt.

Anregungen für euch

Wenn ihr gerade dabei seid, euch selbständig zu machen und ein Corporate Design für euer Projekt zu entwickeln, sind die folgenden Anregungen vielleicht hilfreich für euch:

Die wichtigste Frage zu Beginn ist die, wofür euer ihr mit eurer Geschäftsidee steht. Wie lautet euer Selbstverständnis? Welchen Sinn macht eure Arbei für euch? Was sind eure Werte? Welcher Vision folgt ihr? Es geht dabei um das Herz und die Essenz eures Vorhabens.

Nehmt euch Zeit für diese Überlegungen. Macht euch Notizen und destilliert am Ende die wichtigsten Stichworte heraus. Sie bilden die Grundlage für euer Corporate Design.

Als nächstes geht es um das Praktische. Welche Ziele verfolgt ihr? Welche Zielgruppe soll das Design ansprechen? Und was soll eigentlich gemacht werden? Ein Logo? Eine Internetseite? Ein Flyer? Oder das Komplettprogramm? Welches Budget steht euch zur Verfügung? Schreibt die wichtigsten Informationen auf und ergänzt sie um eure Stichworte von oben.

Ihr könnt auch Inspiration von anderen Unternehmen sammeln. Vielleicht gibt es Corporate Designs, die ihr besonders gelungen findet? Studiert auch die Erscheinungsbilder eurer Konkurrenz. Wie könnt ihr euch davon abgrenzen? Aber schaut nicht zu sehr nach links und recht, manchmal verstellt das den Blick auf die eigenen Ideen.

Wenn ihr schon erste Ansätze für die Gestaltung habt, z. B. ein Symbol oder eine Farbe, notiert auch diese.

Das alles zusammen ergibt euer Briefing, also die Aufgabenstellung für den Designprozess. Je besser das Briefing, desto besser das Ergebnis. Jetzt kann es losgehen.

Wenn ihr nicht selbst vom Fach seid, empfehle ich euch die Zusammenarbeit mit beruflichen Grafik-Designer/innen. Ja, ein professionelles Corporate Design kostet Geld, je nach Umfang sogar viel Geld. Aber so eine Investition zahlt sich langfristig aus und sorgt für einen guten Start in euer Business.

Wenn ihr euch keinen Profi leisten könnt, hört euch im Freundes- und Bekanntenkreis um. Vielleicht findet ihr da jemanden für euer Anliegen. Oder ihr nehmt Kontakt zu einer Hochschule mit Fachrichtung Kommunikationsdesign auf. Studenten arbeiten oft für weniger Geld, sie sind am Puls der Zeit und möchten Erfahrungen sammeln. So ähnlich habe ich es 2008 gemacht. Da hat Joy von Wurzelfrau die erste Internetseite für Mariengold gestaltet. Auch sie stand damals am Anfang, wollte sich gern ausprobieren und hat nur einen verhältnismäßig kleinen Preis genommen.

Vielleicht habt ihr aber auch Lust (oder es bleibt euch nichts anderes übrig) und ihr macht es ganz allein. Meine Freundin Anita hat so ein Selfmade Corporate Design für ihr Label Lilla Kirrivi gestaltet und es wirkt hochwertig und stimmig. Natürlich kostet dieser Weg mehr Zeit und sicher auch mehr Nerven, aber ihr könnt dabei viel lernen und seid unabhängig.

Wenn euer Corporate Design dann steht, bleibt an dem Thema dran. Stellt euch regelmäßig die Frage, ob es zeitgemäß ist, sprich ob ihr euch und eure unternehmerische Vision noch damit identifiziert. Wahrscheinlich braucht es irgendwann eine Erfrischung oder gar eine komplette Überarbeitung. Schließlich verändert ihr euch und damit auch euer Label sich mit der Zeit und diesen Wandel darf auch euer Corporate Design spiegeln.

Und vergesst die Freude nicht! Das Erscheinungsbild eures Business‘ ist eine wunderbare Möglichkeit, euer tiefstes Herzensanliegen nach außen zu tragen. Das ist eine große Chance und ein großes Glück und dieses Glück wird auch den Erfolg anziehen.

Ich wünsche euch alles Gute auf dem Weg!


7. Oktober 2015

PuppenMITmacherei 2015: Gestaltung von Gesicht, Haaren und Details

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Welcome back to the fourth meeting of the „Puppenmitmacherei“, a doll making initiative by Naturkinder and Mariengold! Today we complete our dolls and create the hair and the face and add some cute, little details. Below I share tips and tricks, answer some frequently asked questions and make a forecast on our next date in November. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the „Puppenmitmacherei“ and write about it on your blog, Instagram or Facebook, don’t forget to link your article at Naturkinder today. More power to you! Caro and I wish you great joy with your finishing touches.

Halbzeit bei der Puppenmitmacherei von Naturkinder und Mariengold! Drei von sechs Treffen liegen bereits hinter uns, die Puppen sind jetzt fertig genäht und warten auf ihren Lebenshauch.

Was nun folgt, ist der schönste Teil, denn mit den nächsten Arbeitsschritten erwachen die Puppen zu individuellen, kleinen Wesen mit einer ganz eigenen Persönlichkeit. Neugierig, wer da unter euren Händen entstehen möchte? Na dann los, wir haben viel vor!

Gesicht

Beginnen wir mit dem Gesicht. Dafür – und für die nächsten Arbeitsschritte bis zur Vollendung der Puppen – benötigen wir im Großen und Ganzen:

Garn zum Sticken von Augen und Mund
Schere
Stecknadeln
Nähnadeln in verschiedenen Stärken und Längen (auch Puppennadeln)
Ein Knäuel Puppenhaargarn
Starkes Nähgarn in der Farbe des Puppenhaargarns
Häkelnadel
Ein Stück festen Karton für den Zuschnitt der Haarsträhnen
Starkes Nähgarn in der Farbe des Puppentrikots
Roter Wachsmalstift

Bevor ich Augen und Mund sticke, markiere ich sie mit Stecknadeln. Verwendet am besten zwei gleichfarbige Nadeln für die Augen, möglichst in der gewünschten Farbe, und eine rote Nadel für den Mund. Dann bekommt ihr einen guten Eindruck von eurem Puppengesicht. Bevor ihr mit dem Sticken beginnt, probiert ein bisschen aus. Was ändert sich, wenn ihr die Augen weiter auseinandersetzt oder den Mund ein Stück näher an die Nase rückt? Schon wenige Millimeter machen einen Unterschied.

Zum Sticken der Gesichtsmerkmale verwende ich das Knopflochgarn von Gütermann (z. B. hier erhältlich). Was ich an dem Garn so mag? Es ist schön fest verzwirnt und gleitet gut durch den Stoff, ohne lästige Schlaufen zu bilden. Und es kommt in vielen verschiedenen Farben. Ihr könnt natürlich auch mit Sticktwist arbeiten. Dann empfehle ich euch, das Garn nicht als gesamten Strang, sondern nur zweifädig zu verwenden.

Jetzt kommen auch endlich die Puppennadeln zu Einsatz. Puppennadeln sind extralange Nähnadeln. Von der Firma Prym sind sie im Set mit Längen von 7 cm, 9 cm und 13 cm erhältlich (z. B. hier).

In meinen Puppennähkursen mache ich immer wieder die Erfahrung, dass die Frauen großen Respekt vor dem Sticken der Augen haben und sich nicht so recht an diesen Schritt herantrauen. Wenn es euch auch so geht, habe ich ein paar Tipps für euch:

Bevor ihr loslegt, nehmt ein kleines Stück Puppentrikot zur Hand und stickt ein paar Augen zur Probe. So bekommt ihr ein Gefühl für den Vorgang und könnt besser einschätzen, was auf euch zukommt. Als Lichtblick – das Sticken auf dem losen Stoff ist viel umständlicher als später auf dem Puppenkopf.

Rund, viereckig, oval, sternförmig, groß, klein, für die Gestalt der Augen gibt es viele Möglichkeiten. Probiert aus, was ihr schön findet und was euch leicht von der Hand geht. Wählt im Zweifel die einfachere Form. Das spart Nerven und Zeit und ist in der Regel gut genug. Setzt euch nicht mit zu viel Perfektionismus unter Druck. Denn der hindert euch nur an der Vollendung eurer Puppe.

Wenn euch das freihändige Sticken nicht so recht gelingen mag, zeichnet die Form der Augen mit einem weichen Bleistift vor und malt diese einfach mit dem Stickgarn aus. Dabei müsst ihr die aufgezeichneten Konturen mit einsticken, denn diese können später nicht wegradiert werden.

Führt den Stickfaden straff, damit er keine Schlaufen bildet, an denen die Kinder sich später zu schaffen machen können. Zieht ihn aber auch nicht zu fest an, sonst wird der Puppentrikot zusammengezogen und Augen und Mund werden zu schmal.

Wenn ihr die Augen geschafft habt – und das werdet ihr ganz sicher -, gelingt euch der Mund mit Leichtigkeit! Lächeln oder nicht? Das liegt ganz bei euch. Wenn ihr eher einen neutralen Gesichtsausdruck haben wollt, stickt einen dezenten, kleinen Mund. Ein Lächeln bekommt ihr, wenn ihr ein V stickt oder die gewünschte Form mit mehreren kleinen Stichen auf die Puppe bringt.

Und nicht verzagen, wenn der Mund nicht ganz gerade wird. Ein bisschen schräg wirkt er schön frech. Überhaupt gilt für das gesamte Gesicht: Eine gewisse Asymmetrie lässt die Puppen lebendig erscheinen.

Haare

Für das Puppenhaar verwende ich das Mohair-Garn für Puppenhaar von Wollknoll, manchmal auch das von DollyMo (hier und hier erhältlich). Grundsätzlich eignen sich alle häkelbaren Garne, von denen ich persönlich natürliche Fasern wie Schafwolle, Alpaka oder Angora am schönsten finde.

Zur Herstellung von Puppenhaar gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich mache es schon immer so: Aus dem Puppenhaargarn häkele ich ein Käppchen als Perückenbasis, in das nach dem Befestigen am Kopf Haarsträhnen in beliebiger Länge geknüpft werden.

Für den Zuschnitt der Haarsträhnen könnt ihr aus festem Karton eine Schablone herstellen, die ca. 10 cm breit und so lang ist, wie das Haar werden soll. Das Puppenhaargarn mehrfach um die Schablone wickeln und an einer Seite aufschneiden. So bekommt ihr schnell und einfach viele gleichlange Haarsträhnen und das Knüpfen kann beginnen.

Für den Anfang bestückt den Kopf nicht zu dicht mit Haarsträhnen (Abstand circa 1,5 cm). Das Mohairgarn hat viel Volumen und wird schnell sehr voll. Wählt Haarlänge und Frisur passend zum Alter und der Fingerfertigkeit des Kindes. Je jünger das Kind, desto pflegeleichter sollte das Puppenhaar sein. Dann sind ein kurzer Strubbelkopf oder zwei feste, geflochtene Seitenzöpfe empfehlenswert. Ältere Kinder freuen sich über lange, volle Mähnen zum Frisieren. Dann können es ruhig 100 Haarsträhnen sein.

Alternativen zu dieser Häkel-Knüpf-Technik ist Puppenhaar, das z. B. aus Teddyplüsch oder Tibetlammfell genäht oder aus Tressen von Tierlocken hergestellt wird. Ich selbst habe damit keine Erfahrung, im Internet findet ihr aber zahlreiche Tutorials.

Details

Zum Schluss können die Puppen noch mit süßen, kleinen Details verschönert werden. Ein paar Finessen am Körper gliedern die Puppe und machen großen und kleinen Kindern Freude. Aber sie können natürlich auch weggelassen werden.

Möglich ist alles. Da hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Puppen haben heute Nasen, Ohren, Bauchnabel, Pos, Augenbrauen, Sommersprossen, Grübchen an Knien und Ellbogen usw. Ob eure Puppe diese Merkmale bekommen soll, entscheidet ihr selbst. Folgt eurem Gefühl und macht kein Dogma daraus.

Zu meiner Mitzi passen ein Bauchnabel gut und rote Apfelbäckchen.

Ein Bauchnabel geht so: Mit einer Stecknadel markieren, mit starkem Nähgarn in der Farbe des Puppentrikots und kleinen Vorstichen einreihen, fest abbinden und Fäden vernähen.

Für das Wangenrot empfehle ich die Wachsmalkreide aus reinem Bienenwachs von Stockmar in der Farbe Karminrot mit der Nummer 01. Zum Färben die Wachskreide auf ein Stück Stoff oder ein Papiertaschentuch reiben und sanft kreisend auf die Wangen auftragen. Die Farbe ist nicht permanent und muss regelmäßig aufgefrischt werden. Alternativen sind Aquarellbuntstifte, Make-Up und Acrylfarbe. Mehr dazu hier.

Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß bei den letzten Gestaltungsschritten an eurer Puppe! Und denkt daran, eure Beiträge heute bei Naturkinder zu verlinken.

Fragen an Mariengold

Wie immer beantworte ich noch ein paar Fragen zum Thema.

Wie kann ich mehrfarbige Augen sticken?
Damit habe ich überhaupt keine Erfahrung. Vielleicht geht es gut, wenn ihr zwei, drei Farben als ein Stickfaden zusammen nehmt und mehrfädig stickt. Das gibt bestimmt eine schöne Melierung, vorausgesetzt die Farben sind Ton in Ton. (Wenn ich mich recht erinnere, gibt es solche mehrfarbigen Garne sogar zu kaufen.) Oder ihr stickt mehrere Farben nacheinander und malt die Augen quasi mit Stickgarn auf. Dann könntet ihr auch kleine Lichtpunkte setzen, was den Blick der Puppen wach und lebendig macht. So oder so empfehle ich euch, das Ganze vorher auf einem Stück Trikotstoff auszuprobieren.

Ich traue mir das Sticken der Augen überhaupt nicht zu. Gibt es dazu Alternativen? 
Ja, die gibt es. Ihr könnt es euch ganz leicht machen, indem ihr die Gesichtsmerksamle mit Aquarellbuntstiften aufmalt. Dann wirken sie ganz zart und durchscheinend, was ich gerade für kleine Kinder sehr, sehr schön finde. Die Buntstifte vorher auf einem Stück Puppentrikot testen, um zu sehen, wie die Farben auf dem Stoff herauskommen und mit welchem Druck gemalt werden muss. Mit abgerundeter Miene arbeiten. Buntstiftfarbe verblasst mit der Zeit und muss regelmäßig erneuert werden. Wenn ihr euch traut, könnt ihr die Augen und den Mund auch mit Acrylfarbe aufmalen, dann ist die Farbe permanent.

Wie kann ich meiner Puppe Sommersprossen machen? 
Das könnt ihr hier nachlesen. Die Sommersprossenstifte sind jetzt auch in meinen Shops bei Dawanda und Etsy erhältlich.

Was ist, wenn mein Kind irgendwann eine andere Puppenhaarfarbe wünscht?
Ganz einfach. Wenn ihr das Puppenhaar mit der Häkel-Knüpf-Technik angefertigt habt, könnt ihr die Perücke entfernen und durch eine neue in der Wunschfarbe ersetzen. Wenn das Haar länger werden soll, könnt ihr die Perücke ebenfalls austauschen oder nur die Haarsträhnen entfernen („entknüpfen“ geht nicht so gut, aber die Knüpfknoten können mit einer kleine Schere aufgeschnitten werden) und eine neue Frisur anfertigen.

Wie es weitergeht

Der nächste Termin für die Puppenmitmacherei ist Mittwoch, der 4. November. Dann eröffnen wir die Puppenkleiderschneiderei. Wer dafür noch Anleitungen und Schnittmuster braucht, wird hier fündig.

Weitere Fragen zu allen Themen der Puppenmitmacherei an hello@mariengold.net.

Mehr zu Puppenmitmacherei findet ihr hier.


22. Juni 2015

Rot für die Puppen

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Rote Farbe im Gesicht und auf anderen Stellen wie Bauchnabel, Po, Ohren, Händen und Füßen macht die Puppen so richtig frisch und lebendig. Das Färben ist oft auch der allerletzte und schönste Arbeitsschritt bei der Puppenherstellung, bevor sie schließlich in die Arme ihres Kindes gelegt werden.

In meinen Kursen mag ich den Moment immer sehr gerne, wenn die Frauen am Sonntag Nachmittag nach vielen Stunden Werkelei ganz sanft und vorsichtig etwas Farbe auf die Wangen ihrer Goldstücke bringen. Was folgt, ist meistens ein begeisterter Jauchzer, ein verliebtes Seufzen oder ein seliges Lächeln, denn spätestens jetzt sind die Puppen wirklich, wirklich zum Leben erwacht!

Dann erzähle immer gern, dass ich das Wangenrot der Puppen meiner Tochter jahrelang immer zu ihrem Geburtstag im Sommer (Heute wird sie schon 11!) und zu Weihnachten aufgefrischt habe. Oft gab es dann auch ein neues Kleidungsstück für Tilda, Emma oder Anna oder etwas Schönes für die Puppenecke. Das größte Entzücken aber lösten stets die frischen, roten Bäckchen aus.

Heute stelle ich euch vier Möglichkeiten vor, rosige Farbe auf die Puppen zu bringen.

Wachskreide
Der Klassiker. Die Wachsmaler aus reinem Bienenwachs von Stockmar eignen sich perfekt für rote Puppenwangen und sind auch in Hinblick auf die Spielzeugsicherheit empfehlenswert. Es gibt sie als Stifte und Blöckchen. Ich verwende seit Jahren die Farbe 01 Karminrot. Wer es etwas wärmer mag, greift zu 03 Orange. Ganz zart und etwas kühler wird es mit 24 Rosa. Die Farbe nicht direkt auf die Puppe auftragen, sondern vorher auf ein Stück Stoff, ein Papiertaschentuch oder einfach die Fingerspitzen reiben und damit sanft tupfend, streichend oder kreisend auf die Wangen und andere Partien bringen. Wachskreide ist nicht permanent und muss regelmäßig erneuert werden. Erhältlich in waldorforientierten Läden.

Make-Up Wangenrot
Was unsere Wangen frisch und rosig macht, funktioniert auch bei den Puppen. Das Wangenrouge mit dem Pinsel direkt auf die Puppe auftragen. Mein absoluter Favorit ist Diorskin Rosy Glow. Jedes andere Wangenrot tut es aber auch. Das Rouge ist nicht permanent und muss regelmäßig aufgefrischt werden.

Buntstifte
Eine sehr gute Alternative zur farbintensiven Wachskreide sind Buntstifte mit ihrer eher zarten Leuchtkraft. Für unser Filzkopfpuppenprojekt haben Laura und ich mit Aquarellbuntstiften experimentiert und sind schließlich bei den Inctense Pencils von Derwent gelandet. Deren Pigmente sind wasserfest und permanent. Unsere Lieblingsfarbe ist Cherry 0510, die ein frisches, leichtes Rot macht und, einmal aufgetragen, hält und hält und hält. Wie bei der Wachskreide wird die Farbe zunächst auf ein Stück Stoff aufgetragen und damit auf die Puppe gebracht. Erhältlich im Künstlerbedarf.

Acrylfarbe
Besonders Künstlerpuppen haben oft viel Rot an allen möglichen Körperstellen. Wenn die Farbe als wichtiges Gestaltungselement mit Wiedererkennungswert einsetzt wird, sollte sie absolut haltbar sein und darf nicht mit der Zeit verfliegen. Dafür eignet sich Acrylfarbe für Künstler sehr gut. Sie lässt sich mit Wasser verdünnen und trocknet zu einem wasserfesten Film aus. Unbedingt vorher testen! Dafür die Farbe unterschiedlich stark verdünnen, mit einem Pinsel auf den Trikotstoff auftragen und trocknen lassen, ggf. eine Waschprobe anfertigen. Ein schönes Ergebnis erziele ich mit Primacryl von Schmincke in der Farbe Rubin. Ein Hauch von Rosa gelingt mit dem One4All 127HS Marker von Molotow in 207 Haut Pastell, wenn die Farbe nicht direkt mit dem Stift aufgetragen, sondern mit ganz viel Wasser verdünnt und mit einem Pinsel auf die Puppe gebracht wird. Erhältlich im Künstlerbedarf.

Habt ihr noch Ergänzungen? Dann schreibt gern an hello@mariengold.net.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


21. Oktober 2014

Schalk im Gesicht

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Sommersprossen geben Puppengesichtern etwas Aufgewecktes, Schelmisches und Freches. Diese kleinen Pünktchen erzählen von einer wachen, kecken Lebensart und machen Mut, sich – wie Pippi Langstrumpf – vom Leben zu nehmen, was es an Abenteuern und Freiheiten bietet. Kein Wunder also, dass Puppen mit Sommersprossen so beliebt sind und Eltern ihren Kindern genau diese Energie mit auf den Weg geben möchten.

Nichts leichter als das! Denn Sommersprossen sind ganz einfach auf Puppengesichter zu zaubern. Dafür verwende ich einen braunen, wasserfesten Fineliner mit einer Linienstärke von etwa 0,25 mm, z. B .den Pigma Micron 01 der japanischen Firma Sakura, erhältlich in Läden für Architektur- und Künstlerbedarf oder hier. Mit diesem feinen Stift können auch Augenbrauen aufgemalt werden.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)