29. Juli 2015

PuppenMITmacherei 2015: Vorbereitungen

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A warm welcome to the second meeting of the „Puppenmitmacherei“, a doll making initiative by Naturkinder and Mariengold! Today it is all about the preparations for our project: we gather materials and tools, set up the sewing machine and sew the doll parts. Below I share tips and tricks, answer some frequently asked questions and make a forecast on our next date in September. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the „Puppenmitmacherei“ and write about it on your blog, Instagram or Facebook, don’t forget to link your article at Naturkinder on August 5th (due to my upcoming summer break I am one week ahead). Wishing you great joy in starting your doll making adventure!

Herzlich Willkommen beim zweiten Online-Date der Puppenmitmacherei von Naturkinder und Mariengold! Eigentlich treffen wir uns ja immer am ersten Mittwoch des Monats. Aufgrund meiner bevorstehenden Sommerpause bin ich dieses Mal aber eine Woche früher dran und stimme euch schon ein bisschen ein.

Bei unserem ersten Treffen Anfang Juli haben wir Ideen und Inspirationen für unser Puppennähprojekt gesammelt und uns einen Überblick verschafft, was wir für die Umsetzung unserer Pläne brauchen.

Einrichtung des Puppenstudios

Heute geht es um die praktischen Vorbereitungen. Ihr wisst jetzt, was für eine Puppe ihr nähen möchtet. Anleitung und Schnittmuster, Material und Arbeitsutensilien liegen bereit.

Lasst uns noch mal alles gemeinsam durchgehen. Im Großen und Ganzen benötigt ihr zum Puppennähen:

Material
Puppentrikot
Puppenhaargarn
Schurwolle am Vlies
Garn zum Sticken von Augen und Mund
Mullschlauch
Nähmaschinengarn
Extrastarkes, reißfestes Garn zum Abbinden
Starkes Nähgarn für die Handnähte
Roter Wachsmalstift

Arbeitsutensilien
Nähmaschine
Löslicher Textilstift
Stoffschere
Kochlöffel und Essstäbchen
Nähnadeln in verschiedenen Stärken und Längen
Puppennadeln
Stecknadeln
Maßband
Fingerhut
Filznadel
Häkelnadel Stärke 3 bis 4

Was braucht ihr noch, um es euch schön in eurem Puppenstudio zu machen: Blumen, Schokolade, Musik oder Hörbücher, vielleicht auch ein Foto von dem Menschen, für den ihr eure Puppe näht? Richtet euch einen Werkplatz ein, an dem ihr euch so richtig wohlfühlt.

Und los geht’s

Ist eure Nähmaschine fit? Denn heute geht es direkt los und wir nähen die einzelnen Puppenteile. Dafür gebe ich euch noch ein paar Tipps und Tricks aus meiner Werkstatt mit auf den Weg.

Noch einmal zur Erinnerung: bei der Puppenmitmacherei nähe ich eine Mitzi, mein allererstes und allerliebstes Mariengold Modell, dessen Herstellungsanleitung auch bei meinen Kund/innen am am beliebtesten ist. Wenn ihr euch anschließen möchtet, findet ihr hier die Anleitung und das passende Material.

Meine Hinweise zur Puppenherstellung halte ich aber natürlich so allgemein wie möglich.

Als Puppenhaut schwöre ich auf den Trikotstoff Schweizer Qualität von Wollknoll, der in zwei Stärken erhältlich ist. Für den Kopf verwende ich die leichte, gut dehnbare Qualität mit einem glatten Maschenbild auf beiden Seiten. Dieser Stoff schmiegt sich gut an den Kopf und bringt die abgebundenen Formen wunderbar zur Geltung. Für den restlichen Körper verwende ich die schwere, weniger gut dehnbare Qualität mit einem glatten Maschenbild auf der rechten und einem krausen Maschenbild auf der linken Seite. Dieser Stoff ist sehr robust und gewährleistet eine lange Erhaltung der Puppe.

Um mit dem Schnittmuster einer bestimmten Anleitung ein optimales Ergebnis zu erzielen, empfehle ich euch die Verwendung des empfohlenen Puppentrikots. Mit anderen Stoffen entstehen manchmal ganz andere (komische) Körperformen.

Wenn eure Schnittmuster lange halten sollen, übertragt sie auf stabilen Karton und beschriftet sie ordentlich.

Zum Nähen der Puppenteile an der Nähmaschine verwende ich Nylbond von Coats (z. B. hier erhältlich), ein sehr starkes Garn aus Nylon, das sowohl reißfest als auch dehnbar ist. Mit Nylbond ist eine einfache Naht im Steppstich völlig ausreichend. Bei Verwendung von normalem Nähmaschinengarn aus Polyester oder Baumwolle sind doppelte Nähte im leichten Zickzackstich ratsam.

Die Puppenteile können mit einer ganz einfachen Haushaltsnähmaschine ohne viel Schnickschnack genäht werden. Ein Profimodell tut es natürlich auch.

Wenn ihr den Puppentrikot näht, verwendet eine Nähmaschinennadel mit Kugelspitze für Jersey (z.B. hier erhätlich). So eine Nadel schützt den elastischen Stoff vor Beschädigung.

Zum Aufzeichnen der Puppenteile auf den Stoff verwende ich den selbstlöschenden Trickmarker von Prym (z. B. hier erhältlich). Zur Not geht auch ein Bleistift (aber nur, wenn euer Stoff nicht zu hell ist). Mit Schneiderkreide komme ich nicht so gut zurecht.

Puppentrikot wird in der Regel am Schlauch geliefert, d. h. der Stoff liegt doppelt mit der linken Seite außen. Bevor ihr die Puppenteile aufzeichnet, überprüft noch einmal, ob die Rippen auf der Innenseite auf beiden Lagen wirklich senkrecht laufen. Manchmal verzieht sich der Stoff etwas und die Rippen laufen schräg. Das wirkt sich später auf die Form der Puppe aus. Legt dann die Stofflagen noch einmal sauber aufeinander und fixiert sie vor dem Aufzeichnen und Nähen mit Stecknadeln.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Einrichten eures Puppenstudios und Nähen der Puppenteile! Und denkt daran, eure Beiträge zu unserem zweiten Treffen nächste Woche Mittwoch am 5. August bei Naturkinder zu verlinken.

Fragen an Mariengold

Natürlich beantworte ich auch wieder eure Fragen. Heute habe ich vier Stück ausgesucht, die zum Thema passen.

Ich möchte mit deinen E-Books eine Puppe nähen. Kann ich dafür auch anderes Material nehmen als in den Empfehlungen angegeben?
Ja, das geht. Probiert es einfach aus. Kritisch wird es vielleicht mit den Schnittmustern. Die müssen angepasst werden, wenn sich euer Stoff anders verhält als der empfohlene.

Was für eine Nähmaschine hast du?
Ich nähe mit einer Brother Inno-vis 10 Anniversary. Für die Puppenkleidung habe ich noch eine Overlock-Nähmaschine, eine Bernina 700D. Wenn ihr viel und vor allem beruflich näht, rate ich ich euch (aus Erfahrung) zu einer zweiten Nähmaschine, mit der ihr arbeiten könnt, wenn die andere mal ausfällt. Außerdem empfehle ich euch eine regelmäßige, professionelle Wartung eurer Maschine.

Ich traue mir das mit der Nähmaschine nicht zu. Was kann ich tun?
Das kenne ich. Als ich mit der Puppenmacherei begann, hatte ich noch gar keine Nähmaschine. Deshalb habe ich meine Puppenteile anfangs von einer Änderungsschneiderei nähen lassen. Es war eine schöne Erfahrung, so viel Unterstützung zu finden, und die Schneiderin hatte auch ihren Spaß. Noch Jahre später, als ich längst selbst eine Nähmaschine hatte, war ich regelmäßig dort und habe meine Puppen gezeigt. Wenn ihr also nicht selbst an der Maschine nähen könnt, bittet nähbegabte Menschen um Hilfe, seien es Profis oder Freunde, die fit an der Nähmaschine sind. Sie helfen gern.

Können die Puppenteile auch von Hand genäht werden?
Bestimmt. Ich habe aber keine Erfahrung damit und kann mir vorstellen, dass es mit der Maschine viel schneller geht und die Nähte gleichmäßiger und stabiler werden.

Wie es weitergeht

Der nächste Termin für die Puppenmitmacherei ist Mittwoch, der 2. September. Dann haben wir viel vor! Wir nehmen die erste große Hürde und fertigen den Puppenkopf an. Wenn das geschafft ist, stopfen wir die Arme und Beine und nähen die Puppe zusammen.

Weitere Fragen zu allen Themen der Puppenmitmacherei an hello@mariengold.net.

Mehr zu Puppenmitmacherei findet ihr hier.


27. Juli 2015

Bücher: „Lulu & Pip“ von Nina Gruener

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Eigentlich hatte ich für die letzten beiden Juliwochen hier auf meinem Blog ganz andere Pläne. Es sollte noch ein DIY für eure Puppen geben, einen Artikel über die inspirierende Kraft meiner Heimatstadt Berlin und endlich, endlich den seit Jahren geplanten Beitrag über Corporate Design.

Aber die Luft ist raus. Ich mag gerade keine Puppen mehr nähen und auch keine Blogartikel schreiben zu Themen, die ich mir schon vor Wochen überlegt habe. Ich brauche eine Pause. Das Schöne an dieser Jahreszeit ist ja, dass wir irgendwann alle in das Sommerloch fallen. Für mich ist es jetzt soweit. Ich möchte nur noch tun und lassen, worauf ich Lust habe, und immer tiefer hineinsinken in meine Auszeit, die kommendes Wochenende beginnt (zumindest offiziell, denn eigentlich bin ich schon seit Tagen im Urlaubsgroove).

Also habe ich alle Pläne für diese letzte Arbeitswoche über Bord geworfen und widme mich stattdessen nur noch Dingen, die mein Herz wirklich zum Hüpfen bringen.

Bei der Frage, worüber ich gern noch bloggen würde, fiel mein Blick sofort auf dieses wunderbare Buch, das ich schon vor längerer Zeit als Rezensionsexemplar aus dem Briefkasten gefischt habe und das ich – gerade weil es so wunderbar ist – stets für später aufheben wollte, wann immer das sein sollte.

Die Zeit ist jetzt, genau jetzt. Denn „Lulu & Pip“, so der Titel, macht nicht nur wahnsinnige Lust auf Sommerurlaub, sondern erinnert mich auf eine ganz liebevolle und berührende Art und Weise an die Essenz meiner Arbeit als Puppengestalterin und das kann ich gerade gut gebrauchen.

In dem Buch geht es um Freundschaft, Freiheit und das gute, einfache Leben. Mittendrin eine Puppe, eine ganz simple Stoffpuppe. Nicht besonders schön, aber geliebt. Das sieht man, das spürt man.

Und da ist er, der Herzhüpfer in meiner Brust. Auf einmal weiß ich wieder ganz genau, warum ich Puppen nähe (zugegebenermaßen war ich diesbezüglich in letzter Zeit etwas verunsichert).

Meine Puppen sollen Lebensbegleiter/innen für Kinder sein. Je schlichter und einfacher, desto besser. Ja, so sehe ich das, auch wenn die Entwicklungen und Trends in der Puppenmacherei gerade in eine ganz andere Richtung zu gehen scheinen. Das kann manchmal ganz schön verwirrend sein. Lulu und Pip haben mir noch einmal gezeigt, was mir wirklich wichtig ist und dass der Weg, den ich mir in nächster Zeit für Mariengold vorstelle, genau richtig ist. Und dafür bin ich von Herzen dankbar.

Jetzt seid ihr bestimmt ganz neugierig auf das Buch.

Die Geschichte von Stadtkind Louisa, genannt Lulu, ist eigentlich schnell erzählt und berührt doch in der Tiefe. Mit ihrer besten Freundin, der Puppe Pip, geht es im Sommer raus aufs Land: Fische fangen, am Lagerfeuer sitzen, Sterne zählen, im Zelt in der Wildnis übernachten, in der Morgensonne Kakao schlürfen, Tiere entdecken, im Fluss baden, auf Bäume klettern, Langohr-Freund Pedro hinter den Ohren kraulen, auf den nächsten Tag freuen. Eine Geschichte, die das ganze Glück des Sommers erzählt, vor allem wenn man es mit der Herzensfreundin oder dem Herzensfreund erlebt!

Das Buch ist eine hinreißende Fotogeschichte mit grandiosen Bildern von Stephanie Rausser, liebevoll erzählt von Nina Gruener und mit einer herzergreifenden Puppe von Jess Brown.

Von dem gleichen Team gibt es auch noch „Kiki und Coco in Paris“ (ganz oben auf meiner Wunschliste). Und wie ihre Puppen hergestellt werden, zeigt Jess Brown in dem Buch „The Making of a Rag Doll“ (das ich ebenfalls bald hier vorstellen werde). Beide Bücher sind bisher nur auf English erschienen.

Wie immer verlose ich mein Rezensionsexemplar, das der Bohem Verlag mir freundlicherweise zugeschickt hat. Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, schreibt bis Dienstag Nacht ein E-Mail an hello@mariengold.net. Ich wünsche euch ganz viel Glück!

Nina Gruener: Lulu & Pip, Bohem, ISBN: 9783855815593, 14,95 Euro.

(Das Buch gewonnen hat Larissa.)

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


14. Juli 2015

Frühstücksglück auf vier Pfoten

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Wenn ich erschöpft bin – und das bin ich wirklich jetzt so kurz vor meiner langen Auszeit im August -, träume ich gern meinen liebsten Tagtraum. Dann bin ich eine Katze und tue den lieben langen Tag nichts als schlafen, schnurren und genießen. Einziges Ziel: absolute Tiefenentspannung. Bei der Beschwörung dieses jahrelang trainierten Bildes finde ich immer irgendwo tief in mir drin ein sonniges Plätzchen, an dem ich herrlich durchatmen und neue Kraft tanken kann. In dieser wohligen Katzenstimmung fuhr ich letzten Mittwoch raus an den Weißen See zu Anita, wo sich 8Hände zum letzten Mal vor der Sommerpause zum Frühstück trafen.

Genau genomen waren wir dieses Mal nur sechs Hände, denn Julia war leider kurzfristig verhindert. Dafür leistete uns in Anitas verwunschenem Garten ein Kätzchen Gesellschaft (so stark war mein Bild!) und strich uns vergnügt um die Beine, während wir Kaffee, frisches Obst aus eigener Ernte und das köstliche, selbstgebackene Fladenbrot unserer Gastgeberin genossen.

Laura war an diesem Morgen gerade erst aus dem Nachtzug gestiegen. Sie hatte direkt im Anschluss an unseren FKK bei 40° einen Puppennähkurs in der Schweiz gegeben. Aber von Müdigkeit keine Spur: glücklich und frisch sah sie aus und war unendlich dankbar für die heiß ersehnte, wohlige Abkühlung in Berlin.

Da saßen wir zu dritt, ließen uns das Frühstück schmecken und die Gedanken schweifen und fanden uns irgendwann in einem sehr, sehr interessanten Gespräch über unsere Arbeit wieder. Klar, wir sprechen ganz viel über die Puppenmacherei, deshalb treffen wir uns ja so gern. Aber dieses Mal war es noch mal anders.

Vielleicht war es der üppige Garten, der uns in ein sattes Grün hüllte, oder der weite blaue Himmel über uns oder der lange Sommer vor uns: es entfaltete sich ein wunderbarer Austausch über unsere grundlegenden Anliegen mit der Puppenmacherei, in dem sich unsere ganze Vielfalt, aber auch unsere mittlerweile tiefe Verbundenheit spiegelte. Ich erfuhr einiges Neues über meine puppenmachenden Freundinnen und war unendlich dankbar für die offenen Worte und den Perspektivenwechsel, den dieses Gespräch ermöglichte. Was für eine Bereicherung!

Das ermutigte mich auch, Laura und Anita den halbfertigen Prototypen der neu geplanten Mariengold Puppe zu zeigen und ihnen ein bisschen von meinen Ideen zu erzählen. Es war das allererste Mal, dass ich mit diesem jungen Konzept nach außen ging. Eine heikle Sache, wo ich doch noch mitten im Prozess bin.

Seit Monate brüte ich schon vor mich hin, mal mehr und mal weniger, aber eigentlich komme ich gerade nicht wirklich weiter. Da tat es unheimlich gut, mal mit jemandem über mein Projekt zu sprechen. Herrlich! In der Unterhaltung mit den beiden habe ich sogar ein neues Wort gefunden, das mein Vorhaben ganz vortrefflich beschreibt. Und für die verbleibenden drei Wochen bis zu meiner Sommerauszeit habe ich jetzt ganz fest Zeit für die nächsten Schritte eingeplant inklusive weiteren Austausch mit 8Hände. Zusammen geht es leichter. Vielen Dank, ihr Lieben!

(Damit keine falsche Vorstellung entsteht: Es wird nicht Knall auf Fall eine neue Mariengold Puppe geben. Dieser Weg ist ein ganz sanfter. Und ich weiß momentan überhaupt nicht, wohin er mich führen wird. Aber das fühlt sich ganz gut an.)

In Katzenstimmung geht es jetzt in den Endspurt vor dem wohlverdienten Urlaub. Bis dahin freue ich mich auf einen Tag mit Julia in Karlshorst (morgen!), drei Wochen völlig freie Puppengestaltung ohne Aufträge (und auch ohne Kind zu Hause), Blaumachen an meinem Geburtstag, das nächste Online-Date der PuppenMITmacherei, Streifzüge zu Siebenblau und Frau Tulpe, einen Videokurs zum Thema Moodboard von Eclectic Trends und alles, was der Sommer in Berlin für Mariengold und mich bereithält. Miau!

Mehr über 8Hände findet ihr hier.


8. Juli 2015

FKK bei 40°

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Eigentlich hätten wir es wissen müssen: wenn wir unser Projekt FKK nennen, was in einem anderen Zusammenhang kurz für Freikörperkultur steht, bekommen wir für unseren allerersten Filzkopfkurs auch allerfeinstes Sommerwetter mit Sonnenschein von morgens bis abends und das seit Tagen, gleißendem Licht und höchstsommerlichen Temperaturen. Eine echte Herausforderung für Laura und mich und unsere neun Kursteilnehmerinnen!

Wir waren gut gewappnet. Unser Veranstaltungsort, die kleine Off-Bühne Theater am Schlachthof im Friedrichshain lag ebenerdig und im Schatten und konnte gut gelüftet werden, es gab literweise Wasser, mittags erfrischende, asiatische Kost im Viet Bowl für die Teilnehmerinnen und ein entspanntes Picknick auf dem Gehweg vor dem Theater für Laura und mich, alle waren leicht und luftig (und sommerlich schön) gekleidet und zur Not konnte man sich im Hinterzimmer, der eigentlichen Bühne, ein bisschen runterkühlen. Aber das Wichtigste: die monatelange Vorfreude auf den Kurs, das Kribbeln in den Händen beim Filzen und Entdecken neuer Techniken und Möglichkeiten und die Lust am Austausch mit den anderen Frauen übertrafen jedes Hitzegefühl!

Und so war unser Filzkopfkurs genauso wunderbar, schöpferisch, produktiv, lebendig, herzerfrischend, erfüllend, spritzig und lustig, wie von uns beiden seit letztem Oktober erdacht, geplant und gewünscht.

Unsere Teilnehmerinnen waren unheimlich toll! Bis auf zwei Frauen aus Berlin kamen sie von weither (sogar aus Frankreich und der Schweiz!), sie waren superneugierig und offen und haben trotz der enormen Hitze engagiert mitgearbeitet, gefilzt, genäht, gestickt, gestöhnt und gelacht und schließlich pünktlich um 19 Uhr alle ihren Filzkopf fertig gestellt. Das gab eine herrliche kleine Ausstellung am Ende! (Zu diesem Zeitpunkt konnte ich allerdings keinen geraden Satz mehr rausbringen, geschweige denn meine Kamera halten.)

Am Ende des Tages, nachdem wir mit letzter Kraft das Theater wieder tiptop aufgeräumt hatten und uns mit unserem Wahnsinnsgepäck (man glaubt es kaum) auf dem flirrenden Asphalt gegenüberstanden, fielen Laura und ich uns glücklich in die Arme, vergaßen für einen Moment die drückende Abendschwüle und genossen den Abschluss unseres herrlichen Filzkopftags, auf den wir so lange gemeinsam hingearbeitet hatten (mit einem kleinen Schlenker über unser Charlie Bo E-Book wohlgemerkt).

Auch wenn es wahrscheinlich mein anstrengendster Arbeitstag des Jahres war, so war es auch einer der schönsten – und das verdanke ich dir, liebe Laura, meine Freundin mit Augen wie 1000 Rehe, und euch, ihr neun unerschrockenen Frauen, die ihr uns euer Vertrauen geschenkt habt und uns mutig in das Filzkopfabenteuer gefolgt seid!

Mehr zu unserem Filzkopfpuppenprojekt findet ihr hier, das Charlie Bo E-Book zur Herstellung unserer Filzkopfpuppe hier, mehr Rezepte hier.


6. Juli 2015

Bücher: „Pippa, die Elfe Emilia und die Katze Zimtundzucker“ von Barbara von den Speulhof

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Puppen, die zum Leben erwachen und zu der lang ersehnten Herzensfreundin werden, die sich ein Kind, das sich sonst vielleicht oft einsam fühlt, immer gewünscht hat, sind ein beliebtes Motiv in der Kinderliteratur, z. B. in „Das Herz der Puppe“ von Rafik Schami, meiner allerliebsten Geschichte zu diesem Thema.

Auch die Autorin Barbara von den Speulhof, die neben dem Schreiben noch als Hörspielproduzentin und Regisseurin arbeitet, greift diese Idee in ihrer Buchreihe über Pippa und ihre Puppe Emilia auf, deren erster Band „Pippa, die Elfe Emilia und die Katze Zimtundzucker“ im Jahr 2012 erschienen ist.

Zum Auftakt bekommt Pippa, einzige Schwester neben drei Brüdern, die Puppe Emilia geschenkt, die ihr Leben so ziemlich auf den Kopf stellt:

Diese Puppe sah anders aus als andere. Ihr rot-pink-lila-geblümtes Kleid war ein bisschen zerrissen, und ihre rot-orange-geringelten Kniestrümpfe hatten Löcher. Sie trug knallrote Lackstiefel mit dicken schwarzen Sohlen und schwarzen Schnürsenkeln. Auf dem rechten Knie klebte ein Pflaster.

Und dann beginnt die Puppe auch noch zu sprechen und verhält sich so ganz anders, als sich Pippa Elfen (und Puppen) immer vorgestellt hat:

„Pompös? Was heißt denn das schon wieder?“
„Pompös ist dasselbe wie prächtig!“ Emilia schien Bewunderung von mir zu erwarten. Aber ich, ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
„Pooompööös“, flüsterte sie mir mit vorgestrecktem Kopf und gespitzten Lippen zu. „Kapierst du?“
Nein. ich verstand nichts.
„Wenn du das Wort pompös aussprichst, dann macht das ganz schlank im Gesicht“, grinste sie.
Wir mussten beide lachen und fielen dabei fast aus dem Bett.

Emilia ist nicht nur pompös, sondern sie hat auch Mut für drei (etwas, das Pippa fehlt). Und eine kleine, dickköpfige und machmal nervige Tyrannin ist sie auch noch. Energisch verlangt sie von ihrer neuen Menschenfreundin, die Katze Zimtundzucker zu retten, die aus ihrem roten Elfenkoffer mit den weißen Punkten entlaufen ist.

Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche und ein großes Abenteuer beginnt, in dessen Verlauf Pippa immer mutiger wird und über sich selbst hinauswächst, Frieden mit ihren Brüdern schließt (zumindest halbwegs), ihre Phantasie und die Lust zum Schreiben entdeckt und die beste Detektivin der Welt wird.

Barbara von den Speulhof ist eine großartige Kinderbuchautorin. Die Geschichte von Pippa und Emilia ist eigenartig (im besten Sinne) und einzigartig, spannend und turbulent, ermutigend und zauberhaft (ohne je süßlich zu werden) und einfach wortstark, herzerfrischend und locker-flockig kinderlustig geschrieben.

Weitere Bände der Reihe sind „Pippe, die Elfe Emilia und die Käsekuchenschlacht“ aus 2013 sowie „Pippa, die Elfe Emilia und das Heißundeisland“ aus 2014.

Wie immer verlose ich mein Rezensionsexemplar, das der Verlag Fischer Schatzinsel mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, schreibt bis Dienstag Nacht ein E-Mail an hello@mariengold.net. Viel Glück!

Barbara von den Speulhof: Pippa, die Elfe Emilia und die Katze Zimtundzucker, Fischer Schatzinsel, ISBN: 3596854806, 10.99 Euro

(Die Gewinnerin des Buch ist Raquel.)

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)