Das Buch, um das es heute geht, habe ich schon seit zwei Jahren in meinem Regal stehen. Genauso lange möchte ich auch eine Rezension dafür schreiben. Aber bisher habe ich mich nicht so richtig getraut. Weil ich dachte, dass das Buch nicht hierher passt. Denn eigentlich finde ich die Puppen nicht schön. Die meisten Kleider gefallen mir nicht. Und die Gestaltung des Buches spricht mich auch nicht an.
Und doch, als ich das Buch vor langer Zeit auf einem meiner Streifzüge durch die Bastelläden Berlins entdeckte, verliebte ich mich spontan. Etwas an den Puppen schlich sich sofort in mein Herz. Aber es war eine heimliche Liebe, für die ich mich sogar ein bischen schämte. Also versteckte ich das Buch verstohlen in meinem Atelier und holte es nur ab und zu hervor, um meine Lieblingsbilder anzuschauen.
Vor ein paar Wochen erwischte mein Mann mich damit. Erst schaute er etwas ungläubig. Dann erklärte ich ihm, so gut es ging, was mich an den Puppen so rührt und warum ich das Buch mag, obwohl ich es eigentlich nicht mag: Schau mal, der liebe Blick. Sie macht Yoga, süß, oder? Und wie selig sie da mit ihren Blümchen sitzt. Ich möchte auch mal wieder schaukeln! Er verstand sofort (und dafür liebe ich ihn). Zeit, das Buch jetzt endlich auf meinem Blog vorzustellen.
„Puppen und Kleider nähen“ von Heike Roland und Stefanie Thomas ist eines dieser typischen Bastelbücher, wie sie seit einiger Zeit wie Pilze aus dem Boden schießen. Es beinhaltet Schnitte und Anleitungen für eine einfache Stoffpuppe, die in drei Varianten hergestellt werden kann, und eine Menge Kleidungsstücke für Puppenmädchen und Puppenjungen wie Latzhose, Fellweste, Yoga-Outfit, Trachtenbluse, Schlaghose und Regenjacke. Die Anleitungen sind kurz und knapp gehalten, es gibt viele Bilder und die Grundtechniken werden am Anfang erklärt. Eine fachkundiges, verlässliches Buch, wie mir scheint, und gut für Anfänger geeignet.
Mit kritischem Blick ist es leicht, nur das Unperfekte, das nicht so Schöne an diesen Puppen zu sehen. Wie locker sie gestopft sind, die Knollennase, der viel zu große Mund, der unförmige Kopf, die zu langen und steifen Arme und Beine usw.
Aber mein Blick ist selten so nüchtern. Denn mein Herz schaut immer mit. Und das sieht einen verträumten Ausdruck, gutmütige Augen, ein freundliches Lächeln, eine entspannte Körperhaltung, das Einfache und Gute, die liebevolle Absicht, vielleicht auch die Hingabe und Freude der beiden Frauen, die diese Puppen entworfen und eingekleidet haben, Menschen, die viel Vergnügen mit den Anleitungen haben und natürlich Kinder, die die Puppen mit einem fröhlichen Jauchzer in ihre Arme schließen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, stimmt alles an diesem Buch.
Wenn ihr auch seht, was ich sehe, und Lust habt, in dem Buch zu schmökern, schreibt bis Donnerstag Nacht ein E-Mail an hello@mariengold.net. Ich verlose mein Exemplar (auch wenn ich es vielleicht ein bischen vermissen werde). Viel Glück!
Heike Roland und Stefanie Thomas: Puppen und Kleider nähen. Tolle Puppen und coole Outfits, Frechverlag, ISBN: 772469086, 9.99 Euro
(Die Gewinnerin des Buches ist Jeannine.)
(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)