26. April 2016

Namen los!

Ganz oft werde ich gefragt, wie ich auf die Namen für meine Puppen komme. Die fliegen mir ehrlich gesagt einfach so zu. Zwar pflege ich seit Jahren eine Liste mit meinen liebsten Namen aller Zeiten, aber jede Woche, wenn es an die Benennung der Freitagspuppe geht, kommt ganz verlässlich ein neuer Name. Es ist ganz leicht.

Manchmal finde ich ihn in einem Buch, manchmal in einem Filmabspann. Manchmal denke mir selbst einen aus oder verändere bekannte Namen, indem ich Buchstaben hinzufüge oder weglasse, so dass sie ein bisschen anders klingen oder besonders aussehen.

Ich finde, ein Name muss aus dem Bauch kommen. Dabei hilft es mir manchmal, herumzuspinnen und beliebig Silben aneinanderzureihen, nicht nur im Kopf, sondern laut ausgesprochen. Das macht gute Laune und es kommen die besten Namen dabei heraus.

Inspiration hole ich mir gern aus dem Skandinavischen, dort gibt es schöne kurze Namen voller Leichtigkeit und Freude. Aktuell mag ich auch slawische Namen sehr, weil sie oft etwas Verzaubertes und Kraftvolles haben. Märchen sind ebenfalls gute Quellen. Oder Kinder, die haben immer tolle Ideen.

Überhaupt bin ich sehr dafür, die Kinder zu fragen, wie ihre Puppe heißen soll. Sie wissen meist genau, wen sie da vor sich haben, und kennen auch den richtigen Namen.

Wenn man wie ich Puppen professionell herstellt und verkauft, geht es aber nicht nur um Intuition. Ob ein Name passt oder nicht, entscheiden dann auch noch andere Faktoren.

Was mir bei den Namen für meine Puppen wichtig ist

Signatur. Die Namen sollen nicht nur zu den Puppen selbst, sondern auch zu der Marke Mariengold passen und in diesem Sinne eine Art Markenzeichen sein. Idealerweise sind sie ikonisch und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Wichtige Stichworte sind Leichtigkeit und Frische, Humor und Verspieltheit, Lieblichkeit, aber auch Stärke und Selbstbewusstsein. Besonders spannend finde ich, Namen zu verwenden, die noch nicht besetzt sind, oder bekannte Namen in einen neuen Kontext zu bringen. Dazu gehört für mich auch, keine typischen Namen für Waldorfpuppen zu verwenden.

Storytelling. Neben dem äußeren Erscheinungsbild einer Puppe, ist ihr Name eine weitere Möglichkeit, ihre Geschichte zu erzählen. Dabei geht es um Assoziationen und Bilder im Kopf, die Vermittlung von Gefühlen und die Sichtbarmachung von Werten. Namen sind auch Energieträger. Sie können sanft, kraftvoll, frech, romantisch, wild, ätherisch, verspielt, witzig, außergewöhnlich usw. sein. Sie können von einer Geschichte oder einem Märchen inspiriert sein oder an einen geliebten Menschen erinnern. Im besten Fall passen Aussehen, Ausstrahlung und Name perfekt zusammen.

Spiel. An die Kinder denke ich natürlich auch. Für sie ist mir wichtig, dass die Namen kurz und einprägsam sind, eine liebevolle und fröhliche Ausstrahlung haben und Lust aufs Spielen machen.

Sympathie. Nicht zuletzt zählen auch persönliche Vorlieben mit. Ich mag Namen, die mit L oder M beginnen und/oder auf i enden. Interessant finde ich den Kontrast von weichen und harten Lauten und ich spiele gern mit geschlechtsneutralen Namen.

Tipps für euch

Wenn euch der Name gefällt, den eure Puppe mitbringt, behaltet ihn. Vielleicht habt ihr von Anfang an eine Verbindung gespürt und er hat sogar zu eurer Kaufentscheidung beigetragen. Dann stellt die Puppe euren Kindern ganz selbstverständlich mit ihrem Namen vor.

Wenn nicht, sucht einen neuen aus. Mir ist es überhaupt nicht wichtig, dass die Puppen den Namen behalten, den ich ihnen gegeben habe. Ganz im Gegenteil. Es macht viel Freude, gemeinsam mit den Kindern auf Namensfindung zu gehen. Außerdem stärkt es das Band zur Puppe und kann einen ganz bestimmten, erwünschten Spirit in die Familie bringen.

Offenheit und Geduld sind wichtig. Manchmal dauert es ein bisschen, bis sich der richtige Name offenbart. Wenn eure Kinder alt genug sind, lasst sie am besten selbst wählen. Dabei kommen meistens die schönsten, lustigsten, einzigartigsten und rührendsten Kreationen heraus. Bei ganz kleinen Kindern könnt ihr es erst einmal bei der Bezeichnung „Puppe“ oder Koseformen davon belassen und abwarten, was sich im Laufe der Zeit tut.


18. April 2016

Kids Kurs #3: Rote Wangen überall (und ein Rezept für meinen Lieblingskuchen)

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Von Januar bis März habe ich an einer Berliner Schule zusammen mit acht Mädchen und Jungen einer 6. Klasse eine Puppennäh-AG veranstaltet. An sechs Freitagnachmittagen drehte sich alles um die Herstellung der Puppen, an zwei weiteren Terminen nähten wir die Kleidung. Kurz vor den Osterferien war es geschafft, die Kinder hielten ihre fertigen Puppen in den Händen und strahlten mit ihren rotgewangten Goldstücken vor Glück um die Wette.

Der Weg dahin war eine ganz schön anstrengende Riesenfreude. Woche für Woche lachte mein Herz auf dem Weg zur Schule und war ich danach so erfüllt und gleichzeitig erledigt, dass ich mehr oder weniger den Rest des Tages wohlig auf dem Sofa verbrachte, mit meiner Tochter (die auch bei dem Kurs dabei war), selbstgemachtem Soulfood und einem Film oder Büchern. Schöner konnte das Wochenende nicht beginnen.

Über die spezielle Puppe, die ich mit den Kindern nähte, habe ich bereits hier geschrieben. Schlicht und einfach war sie, aber nackt sollte sie nicht bleiben, so von Anfang an der Wunsch der Kinder. Eigentlich hatte ich gar nicht vor, auch die Puppenkleidung mit ihnen anzufertigen, denn dafür fehlte mir die Erfahrung in Kursen, noch dazu mit Kindern. Aber irgendwann hatten sie mich so mit ihrer Vorfreude (wie sie nur Kinder haben) angesteckt, dass ich hin und her überlegte, wie es gehen könnte – mit supersimplen Schnittmustern, ohne Nähmaschine, aber dafür mit besonders tollen Stoffen.

Chaotisch war es trotzdem: Die vielen Stoffe lösten Begeisterung, aber auch Unruhe aus. An das Kopieren der Schnittmuster hatte ich gedacht, aber nicht an ausreichend Stifte zum Aufzeichnen. Teile wurden falschherum zugeschnitten. Das Nähen von Hand fanden die meisten Kinder mühsam. Auch weil das Garn ziemlich dünn war und doppelt genommen ständig Schlaufen bildete. Und Quatschen fanden die Kids sowieso viel toller als Säume zu nähen. Alles dauerte viel länger als gedacht. Nichtsdestotrotz war es ein großer Spaß und je weiter wir voranschritten, desto aufgeregter wurden die Kinder und konnten es kaum erwarten, die Kleider anzuziehen und endlich ihre Puppen in Vollendung zu sehen. Das waren richtig, richtig schöne Momente.

Dann kamen die Osterferien, in denen die letzten Fäden vernäht und teilweise weitere Kleider nach eigenen Entwürfen angefertigt wurden, die Puppen stolz den Eltern gezeigt und von Herzen bestaunt, lieb gehabt und geküsst wurden.

Anfang April trafen wir uns ein allerletztes Mal, um richtig Abschluss zu feiern. Es gab eine aufregende Fotosession, in der noch einmal jedes Kind mit seiner Puppe gewürdigt wurde. Wir schwelgten ein bisschen in Erinnerungen, futterten meinen liebsten Zitronenkuchen und lauschten „Vasalisa“, dem alten russischen Märchen von der Puppe in der Schürzentasche, das ich vor ein paar Jahren als Hörgeschichte für meinen Blog aufgenommen habe (mittlerweile hier zu finden).

Zum Abschied nahm ich noch einmal alle Puppen in die Arme und hätte am liebsten dasselbe mit den Kindern getan, so sehr waren sie mir in den letzten Wochen ans Herz gewachsen (aber das verkniff ich mir). An diesem Nachmittag war ich unendlich dankbar für diese wunderbare, bereichernde und beglückende Erfahrung.

Ein paar Beobachtungen und Bemerkenswertigkeiten:

Vier einfache Schnittmuster hatte ich vorbereitet – Hemd, Hose, Rock und Kleid. Manchen Kindern war das zu schlicht, sie hatten eigene Vorstellungen. Ganz kreativ und ohne groß darüber nachzudenken, wandelten sie meine Vorlagen ab, interpretierten sie neu oder machten etwas ganz Eigenes. Das beeindruckte mich unheimlich.

Bei den Stoffen kamen besonders gut Streifen und kleine Muster mit wenig Farbe an. Blümchen waren nicht so angesagt.

Einmal bekamen wir Besuch von der Handarbeitslehrerin. Es stellte ich heraus, dass die Kinder echt gute Tricks und Kniffe draufhaben, wenn sie nur jemand (die Handarbeitslehrerin) daran erinnerte, was sie bereits gelernt hatten. So konnte ich mir z. B. bei ihnen abgucken, wie man einen anständigen Knoten ins Fadenende macht.

Manchmal besuchten uns auch andere Kinder aus der Klasse. Mein Eindruck war, dass sie neugierig auf die AG waren und den Freundinnen und Freunden nur allzu gern bei der Puppenmacherei zur Hand gingen.

Überhaupt staunte ich immer wieder, wie gern die Kinder Handarbeiten machten. Nie hörte ich ein abwertendes Wort oder lustloses Stöhnen.

Obwohl ich den Kinder zu Beginn des Kurses mehrmals anbot, mich zu duzen, blieb A. als Einzige bis zum Ende beim „Sie“. Was irgendwann nur noch ein klitzekleines bisschen komisch für mich klang.

Als Bonus hatte ich zum letzten Termin für die besonders Schnellen ein Schnittmuster für supereinfache Ringelstrümpfe mitgebracht. Die Strümpfe waren der Hit und wurden sofort zum Lieblingsprojekt. Manche Puppen bekamen gleich mehrere Paare in verschiedenen Farben.

E. hatte die größte Freude an der Puppenkleiderschneiderei. Trotz Gipsarm vom Reitunfall brachte sie nach den Osterferien eine hübsche kleine Garderobe inklusive Regenmantel für ihre Puppe mit. Andere Kinder hatten vor den Ferien zwar meine Stoffvorräte geplündert – aber nichts damit angestellt. (Wie gut ich das von mir selbst kenne.)

Die Kinder waren untereinander immer freundlich, aufmerksam und hilfsbereit, egal was sich in der Pause vorher abgespielt hatte. Und das waren teilweise echte Dramen.

Die Puppen der Jungen bekamen zuerst ihre Namen, Karsten und Paolo. Eine andere Puppe heißt Lexi und eine Harry Potter.

Manche Kinder sind totale Abchecker. Sie registrierten jede kleine Veränderung an mir: die kurzen Haare Ende Januar, den großen Kummer, nachdem mir etwas richtig Doofes passiert war, und die neuen weinroten Nike Airs zum Frühlingsbeginn.

Wiederum nahm ich bei den Kindern auch ganz viel wahr: Stimmungen von Rosarot bis Tiefschwarz, Tuscheleien und Neckereien, Experimente mit Klamotten und Schminke, Tränen auf dem Mädchenklo, Eis zum Nachtisch in der Mittagspause, kleine Flirts und große Aufregung.

Was mich besonders freut, ist, dass die meisten Kinder weitere Puppen nähen möchten. (Harry Potter braucht schließlich noch eine Hermine.)

So einen Kurs möchte ich unbedingt noch einmal geben!

Frühlingsfrischer Zitronenkuchen

250 g sehr weiche Butter
200 g Rohrohrzucker
4 Eier
Geriebene Schale und Saft von 2 Zitronen
250 g Weizenmehl Typ 1050
1 gehäufter TL Backpulver
1 Prise Salz
1 TL Vanille
100 g Puderzucker

Butter, Zucker und Eier mit dem Schneebesen gut verrühren. Zitronenschale, Mehl, Backpulver, Salz und Vanille dazugeben und von Hand oder mit dem Mixer mischen, so dass ein glatter, fluffiger Teig entsteht. In eine gefettete Kuchenform füllen und bei 180 Grad Celsius circa 60 Minuten backen und abkühlen lassen.

Für den Guss Puderzucker und Zitronensaft verrühren. Den Kuchen rundherum mit einer Gabel einstechen und mehrmals mit dem Guss tränken, bis nichts mehr davon übrig ist. Das macht ihn so richtig schön schmackofatzig. Ihr wisst sicher, was ich meine. Enjoy!

Mehr über das Puppennähen mit Kindern findet ihr hier, mehr Rezepte hier.


13. April 2016

Mit Mariengold gemacht #1

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Ein Ergebnis meiner Umfrage letztes Jahr war, dass ihr gern mehr Bilder von Puppen sehen möchtet. Und zwar nicht nur meine. Das war der Startschuss für eine neue, längst überfällige Reihe hier auf meinem Blog, in der ich ab jetzt regelmäßig Puppen zeige, die andere Menschen mit meinen E-Books oder in meinen Kursen hergestellt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir im Laufe der Jahre Bilder geschickt und ihre Freude über die selbstgemachten Goldstücke geteilt haben!

1 Diese Puppe, wie sie sitzt, wie sie schaut und was sie trägt, gehört ganz eindeutig zur Familie. Ich meine mich zu erinnern, dass ihre Macherin vor einigen Jahren bei mir im Kurs war und sich später mit einem eigenen Label selbständig gemacht hat.

2 Wie schön bei dieser Puppe Augen und Ringelshirt in demselben Grün strahlen. Und erst die Jeanslatzhose! Ich erinnere mich gut an die Kursteilnehmerin, weil sie mir ein tolles Kompliment machte: Meine Kurse seien so herrlich entspannt.

3 Helga war ein oder zwei Mal bei mir im Kurs, hat aber viel, viel mehr Puppen genäht und mir eine Zeit lang fleißig Bilder geschickt. Das Spiel mit den Farben mag sie genauso gern wie ich.

4 Mit ihren Anfang 20 war Selina die wahrscheinlich jüngste Frau bisher in meinen Kursen (bei unserer ersten Begegnung hielt ich sie sogar für die Tochter einer anderen Teilnehmerin, mit der sie zufällig gemeinsam den Kursraum betrat). Ein Blick auf ihr Label Couricoura zeigt: Selina ist eine vielversprechende Puppenmacherin einer neuen jüngeren Generation. Das Filzen ihrer wunderschönen Puppengesichter hat sie sich mit Lauras und meinem Charlie Bo E-Book selbst beigebracht.

5 Über diese Puppe weiß ich nur, dass sie mit meinem Baby Twink E-Book hergestellt wurde. Ich mag das zartliebe Gesicht und die roten Schleifen im Haar.

6 Malwine von Schomburg Ingwersen hat es mit ihren Puppen bereits in meine Fundstücke geschafft. Ich mag, wie sie meine Entwürfe umsetzt und ihre Puppen liebevoll einkleidet und ausstattet. Außerdem ist Malwine eine wahnsinnig gute Fotografin und ihre Bilder sind ein Riesengeschenk für mich.

7 Diese Puppe hat ein ganz typisches Mariengold-Gesicht, finde ich. Wenn ich solche Bilder sehe, freue ich mich, dass meine Anleitungen so gut funktionieren und es mit ein bisschen Geduld und dem Herzen in der Hand möglich ist, schöne, stabile Puppen herzustellen, ob sie nun aussehen wie das Original oder ganz anders.

8 Dankeschön-E-Mails von meinen Kundinnen und Kunden sind die beste Post. Ich sammle sie in einem Ordner mit dem Namen „Wertschätzung“. Wie toll, jetzt aus den Vollen schöpfen zu können.

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinen Shops bei Dawanda und Etsy, mein Kursangebot hier.


11. April 2016

Interview: „Aber Geduld und gute Nerven habe ich zum Glück!“

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Iris von Rosenrot und ich schicken schon seit einigen Jahren E-Mails zwischen Freiburg und Berlin hin und her. Wir sind ungefähr zur gleichen Zeit mit unserer Puppenmacherei ins Internet gegangen, haben uns gegenseitig Mut gemacht und unterstützt und über die Jahre begleitet, was die andere macht. Mit einem Körbchen voller Erdbeerkinder zur alljährliche Kofferte hat Iris Anfang März den 10. Geburtstag ihres Labels gefeiert. Mariengold gratuliert ganz herzlich!

Iris ist aber nicht nur bekannt für ihre wunderschönen Jahreszeitentischfiguren, Wichtelkinder, Blumenkinder und andere Püppchen, sondern sie gibt in ihrer Rosenrotwerkstatt auch Puppennähkurse für Kinder, zu denen die Familien auch schon mal aus ganz Deutschland anreisen. Klar, dass auch sie Teil meiner Interviewreihe zum Puppennähen mit Kindern sein sollte!

Liebe Iris, bitte stell dich und deine Arbeit als Puppenmacherin kurz vor.
Seit über zehn Jahren arbeite ich als Puppenmacherin und das Label Rosenrot ist mir zur Herzenssache geworden. Bevorzugt nähe ich kleine Puppenkinder und Blumenkinder für den Jahreszeitentisch. Ich entwerfe auch Anleitungen zum Selbermachen und gebe seit sieben Jahren Nähkurse für kleine und große Schneiderleins.

Wie bist du auf die Idee gekommen, Puppennähkurse für Kinder zu veranstalten?
Ehrlich gesagt, weiß ich das gar nicht mehr so genau. Ich weiß nur noch, dass ich mit einer kleinen Dreiermädchennähbande aus der hiesigen Waldorfschule begonnen habe, Kurse zu geben, und es mir so viel Spaß gemacht hat, dass ich dabei geblieben bin. Zuerst kamen die Kurskinder vor allem aus Freiburg und dem Umland. Als ich dann bekannter wurde, kamen auch Familien von weiter weg, die ihren Urlaub in der Nähe verbrachten, und diesen mit einem Kurs in der Rosenrotwerkstatt verbanden. Ich habe das große Glück, in einer Umgebung zu leben, wo andere gerne Urlaub machen. Kindern Handarbeit mit natürlichen Materialien zu vermitteln, war und ist mir ein großes Anliegen. Kinder sind nach einem Puppennähkurs so glücklich und beseelt, wie es eben nur Kinder sein können. Sie halten das eigen hergestellte Püppchen so stolz und glücklich in ihren Händen. Das wiederum erfüllt mich mit Glück und Zufriedenheit. Es ist so herzerfrischend und erfüllend, mit Kindern in gemütlicher Atmosphäre zu nähen.

Bitte erzähle ein bisschen von deinen Kinderkursen.
Die Puppennähkurse sind für Kinder von 8 Jahren an gedacht. Bei einem Mutter-Kind-Kurs darf ein Kind auch mal 6 Jahre alt sein. Das hängt dann jedoch auch sehr von der feinmotorischen Begabung und der Ausdauer des Kindes ab. Ich hatte schon Zwerge mit 7 Jahren hier in der Werkstatt, die konnten geschickter ein Fädchen einfädeln als ein 12 jähriges Schneidermädchen. Die Kurse finden in einem kleinen, gemütlichen Rahmen statt. Das ist mir sehr wichtig. Meist habe ich nur vier bis fünf Kinder je Kurs. Das ist vielleicht nicht so lukrativ, aber dafür entspannt. Die Kinder kommen meist aus Freiburg oder der weiteren Umgebung zu mir, deshalb bereite ich die Kurse so vor, dass sie ein fertiges Puppenkind mit nach Hause nehmen können. Zwischendurch gibt es eine kleine Pause, bei schönem Wetter im Garten unterm Apfelbaum. Dann wird fleißig weitergenäht, denn der Zeitplan ist doch recht straff. Man denkt gar nicht, wieviele Fädchen man einfädeln muss und wieviele kleine Stichlein notwendig sind, bis so ein kleines Puppenkind fertig ist. Die Kinder arbeiten sich von den einfachen Formen der Wichtelwaldkinder, Weidenkätzchen, Kokosbabys, Blaubeerbübchen und anderen kleinen Blumenkinderbabys zu den aufwändigeren Projekten wie Meerjungfrau und frechen Mädchen oder Jungs vor. Da gibt es ein Mädchen, Linda, die ist inzwischen 16 Jahre alt und kommt schon so lange und regelmäßig zum Kurs, dass sie schon über 30 Püppchen genäht hat. Und sie will bald wieder kommen!

Was gefällt dir am besten an der Arbeit mit Kindern? Und was ist die größte Herausforderung?
Mit Kindern zu arbeiten und zu nähen ist so lebendig, lustig und bereichernd. Kinder gehen so offen und locker ans Nähen und freuen sich über jeden Entstehungsschritt ihres kleinen Puppenkindes. Sie können so konzentriert und ernsthaft bei der Sache sein. Es ist eine Freude zu beobachten, wie vertieft die Kinder bei manchen Arbeitsschritten sind. Natürlich gibt es auch Herausforderungen: Wenn alle Schneiderleins gleichzeitig nach mir rufen, alle gleichzeitig ein Problem haben, die Fädchen einfach nicht ins Nadelöhr wollen oder die Knötchen nicht Knötchen sein wollen, dann bräuchte ich manchmal mindestens vier Hände. Die habe ich nun nicht, aber Geduld und gute Nerven habe ich zum Glück!

Vielen Dank, liebe Iris, für deine Antworten. Ich wünsche dir weiterhin viel Freude in der Rosenrotwerkstatt!

Mehr zum Thema Puppennähen mit Kindern findet ihr hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


8. April 2016

Lani

Lani ist ein 40 cm großes Puppenmächen mit marzipanfarbener Haut, braunen Augen und rotbraunem Haar.

Sie trägt gelbe Hosen, einen rosa Rock mit Glitzerpunkten und ein passendes Haarband, ein pflaumenfarbenes Langarmshirt, Schuhe in Mauve, ein hellrosa Mohairtuch, ein puderfarbenes Blütenhaarband und eine Häkelmütze mit einem Farbverlauf in Beige, Orange und Pink und einem gelben Pompom.

Lani ist für 200 Euro in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich. Weitere Bilder von meinen Puppen findet ihr in meinem Portfolio, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die E-Books sind in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals, einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Speziell bei den Babypuppen entsteht es manchmal auch durch eine spezielle Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, dass sie wie natürlicher Babyflaum aussieht. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.