29. Juni 2016

Lieblingstag im Bauhaus (und Gedankenreise zu Alma Siedhoff-Buscher)

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Donnerstag ist Lieblingstag, finde ich, und das findet auch meine Freundin Julia von von Kowalke. Deshalb suchten wir uns auch einen Donnerstag für unsere Reise zum Bauhaus in Dessau aus, mein Geburtstagsgeschenk für sie, nachdem uns ein Besuch im Bauhaus-Archiv hier in Berlin Lust auf mehr gemacht hatte. Anfang Juni war es endlich soweit und wir verbrachten einen wunderbaren Freundinnen-Tag im Herzen der Moderne.

In meinem Studium an der Universität der Künste Berlin habe ich das Bauhaus ein Semester lang intensiv kennengelernt und eine Hausarbeit zum Vorkurs von Johannes Itten geschrieben. Schon damals haben mich die künstlerische Avantgarde des Bauhauses, mehr noch ihre Gruppenprozesse und vor allem die Frauen dieser Bewegung unheimlich fasziniert.

Die Idee des 1919 von Walter Gropius gegründeten Bauhauses in Weimar war, Architektur, Bildhauerei und Malerei zum Handwerk zurückzuführen und eine neue Einheit von Handwerk, Kunst und Technik zu schaffen. Dafür sollten künstlerisch begabte Menschen an einer interdisziplinär arbeitenden und international ausgerichteten Schule unterrichtet werden. Im Gegensatz zu den bestehenden Akademien und Kunstgewerbeschulen stand daher am Bauhaus eine Kombination aus Forschung, Lehre und Praxis auf dem Stundenplan. In diesem Spannungsfeld von Handwerkstradition, Reformpädagogik und freier Kunst wurde das Bauhaus zur weltweit ersten Hochschule für Gestaltung. Es führte die herausragendsten Künstler, Grafiker und Designer, Theaterleute und Architekten seiner Zeit zusammen, war Produktionsort und Fokus internationaler Diskussionen und beeinflusst bis heute Kunst- und Kulturschaffende weltweit.

Dieser Spirit ist am Bauhaus in Dessau ganz deutlich zu spüren. Julia und ich waren bester Laune und saugten mit leuchtenden Augen und frohen Herzen alles in uns auf. Wir gönnten uns zwei Führungen durch das Bauhausgebäude und die Meisterhäuser, schlenderten durch die Ausstellungen, stöberten im Designshop und genossen zum Abschluss einen phänomenalen Burger im Café-Bistro.

Als Puppenmacherin halte ich auf solchen Ausflügen natürlich immer auch Ausschau nach Puppen und Spielzeug. Puppen haben wir in Dessau zwar nicht gesehen, aber es gab damals eine erfolgreiche Künstlerin, die vor allem Spielzeug für Kinder entwarf. Das war Alma Siedhoff-Buscher.

Alma Siedhoff-Buscher brachte bereits eine fundierte künstlerische Ausbildung mit, als 1922 ihr Studium am Staatlichen Bauhaus in Weimar begann. Sie besuchte den Vorkurs von Johannes Itten sowie den Unterricht von Wassily Kandinsky und Paul Klee, wurde wie alle Frauen zunächst in die Webereiwerkstatt aufgenommen, wechselte aber bald in die Holzbildhauerei und später in die Tischlerei und Drechslerei. Dort entwickelte sie in den Jahren 1923 bis 1925 mit Marcel Breuer, Josef Albers und Erich Dieckmann viele Formideen, die den typischen Bauhausstil prägten. Alma Siedhoff-Buscher gehörte zu den Studierenden, die die künstlerischen und pädagogischen Ideen des Bauhauses am konsequentesten, vielseitigsten und originellsten umsetzte. Über ihre Entwürfe sagte sie:

„Die Spiele, die ich für Kinder baue, nenne ich freie Spiele, im Gegensatz zu den Fröbel- und Pestalozzispielen, die aus rein pädagogischen Überlegungen geschaffen wurden. Entgegengesetzt ging ich vor, fast ohne zu überlegen, aus Freude am Schaffen überhaupt, an der farbigen Form und aus dem Wissen um meine Sehnsüchte, die ich bei Kindern merkte und nachempfand.“

Zu ihren wichtigsten Werken zählen Kinderzimmereinrichtungen, Spielgeräte und Kinderbücher, darunter Buchstabenspiele, Sitzwürfel, Bastelbögen und das „Kleine Schiffbauspiel“ mit 22 bunt lackierten Steinen, das sich damals schnell zu den erfolgreichsten Artikeln entwickelte, die das Bauhaus je vertrieben hat, und so zeitlos erscheint, dass es heute wieder erhältlich ist.

Kinderspielzeug war ein Lieblingsthema der Bauhäuslerinnen und Bauhäusler, die meisten aber kamen über das Entwurfsstadium kaum hinaus. Alma Siedhoff-Buscher dagegen führte ihre Ideen zielstrebig zur Produktreife, ließ sie seriell fertigen und meldete einige sogar zum Patent.

Dazu gehörten auch die „Wurfpuppen“, die sie 1923 geschaffen hatte. Diese hatten einen biegsamen Körper aus Bast und konnten jede beliebige Haltung einnehmen. Bemalte Holzeieier dienten als Köpfe, Holzkugeln als Hände und Füße. Teilweise waren sie mit Kleidern aus farbigem Chenillegarn umhäkelt. Die Puppen waren widerstandsfähig und weich zugleich, bestens zum Werfen aber auch zum zärtlich Umschlossenhalten geeignet und zeichneten sich durch ihre Beweglichkeit und Unverwüstlichkeit aus.

Julia und ich hätten sie allzu gern gesehen, die „Wurfpuppen“ von Alma Siedhoff-Buscher, einer frisch entdeckten Schwester im Geiste, wenn es um die Idee der Gestaltung von Puppen geht. Dafür reisen wir das nächste Mal vielleicht zum Bauhaus-Museum Weimar. Wieder an einem Donnerstag natürlich.

Bauhaus-Online, www.bauhaus-online.de
„Alma Siedhoff-Buscher. Eine neue Welt für Kinder“, Ausstellungskatalog der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen
„Bauhaus-Frauen. Meisterinnen in Kunst, Handwerk und Design“ von Ulrike Müller


24. Juni 2016

Gunta (verkauft)

Gunta ist ein 40 cm großes Puppenmächen mit aprikosenfarbener Haut, leuchtend blauen Augen und hellblondem Haar.

Sie trägt weite Jeanshosen, ein Langarmshirt mit Streifen in Orange und Creme und einer hellblauen Schleife, ein buntes Schürzenkleid mit zwei großen Taschen, hellblaue Strümpfe, violette Schuhe und eine Mütze mit einem Farbverlauf in Pink, Lila und Senfgelb. Gunta bringt auch einen kleinen Rucksack mit Streifen in Hellblau und Weiß mit.

Gunta ist für 200 Euro in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich. Weitere Bilder von meinen Puppen findet ihr hier und hier, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die E-Books sind in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy erhältlich. Die Anleitung für Guntas Schleife findet ihr hier.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals, einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Speziell bei den Babypuppen entsteht es manchmal auch durch eine spezielle Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, dass sie wie natürlicher Babyflaum aussieht. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.


22. Juni 2016

Mit Mariengold gemacht #2

Mit Mariengold gemacht 2

Ein Ergebnis meiner Umfrage letztes Jahr war, dass ihr gern mehr Bilder von Puppen sehen möchtet. Und zwar nicht nur meine. Das war der Startschuss für eine neue, längst überfällige Reihe hier auf meinem Blog, in der ich jetzt regelmäßig Puppen zeige, die andere Menschen mit meinen E-Books oder in meinen Kursen hergestellt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir im Laufe der Jahre Bilder geschickt und ihre Freude über die selbstgemachten Goldstücke geteilt haben!

1 Alle Jahre wieder findet mein November-Puppennähkurs in einem bezaubernden kleinen Kinderladen in Charlottenburg statt, in dem ich mich besonders wohlfühle. Dieses sommerbesprosste Puppenmädchen ist letztes Jahr dort entstanden. Neben den Frauen und den Puppen freue ich mich an diesem speziellen Wochenende auch immer sehr auf die Mittagspause auf dem Wochenmarkt am Karl-August-Platz, wo es die wahrscheinlich besten Falafel der Stadt gibt.

2 Wer Puppen mag und viel auf Instagram unterwegs ist, kennt bestimmt auch @puppenherz. Zwei Mal war Christina bei mir im Kurs. Mittlerweile hat sie ihr eigenes kleines Label und stellt mit den entsprechenden Lizenzen Puppen und Kleidung nach Mariengold Entwürfen her.

3 Im Februar hat Janet dieses wunderschöne Ballettmädchen in unserem Kurs hergestellt. Seitdem bestellt sie regelmäßig Nachschub und übt sich begeistert in ihrem neuen Lieblingshandwerk. Im September kommt sie wieder zum Puppennähen nach Berlin.

4 Der kleine Lord – so heißt die Puppe, die Caro von NATURKINDER letztes Jahr in unserer PuppenMITmacherei angefertigt hat. Im Juli geht das virtuelle Puppennähfest in die zweite Runde. Seid ihr dabei?

5 Happy Birthday, Charlie Bo! Vor einem Jahr haben meine Freundin Laura von 1000 Rehe und ich unser E-Book veröffentlicht. Diese Puppe ist mit der Anleitung entstanden.

6 Bevor Inna meinen Puppennähkurs und einige Zeit später Lauras und meinen Filzkopfkurs besuchte, pflegten wir bereits einen längeren E-Mail-Austausch, in dem es zuletzt vor allem um die Entwicklung von der einfachen Puppe nach Waldorfart hin zu immer detailreicheren Künstlerinnenpuppen ging. Mit klaren und liebevollen Worten hat sie mich stets ermutigt, meine Arbeit wertzuschätzen und mir selbst treu zu bleiben. Schön, dass wir uns nach all der Wortschreiberei endlich auch persönlich kennenlernen durften.

7 Die Puppe, die hier so schön vor sich hin träumt, heißt Heidi. Sandy hat sie mit meinem Baby Twink E-Book angefertigt.

8 Direkt dazulegen und mitträumen würde sich bestimmt gern dieser buntbeschuhte Rotschopf, der mit derselben Anleitung gemacht wurde.

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinen Shops bei Dawanda und Etsy, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


13. Juni 2016

Puppen und Schmetterlinge (und ein Sommer-Give-Away für euch)

Origami-Schmetterling Blog

An Puppen mag ich einfach alles: ihre handwerkliche Herstellung und die künstlerische Gestaltung, ihren unschätzbaren Wert als Spielzeug für Kinder oder Seligkeitsding, das auch Erwachsene gern in ihrer Nähe haben, die Gefühle, die sie zu wecken vermögen, die Herzenserinnerungen, die fast alle Menschen mit ihnen verbinden. Ich mag aber auch das Wort selbst.

Geheimnis Puppe

Das Wort Puppe kommt von dem lateinischen pup(p)a für „(Spiel-)Puppe, kleines Mädchen“. Es hat drei Bedeutungen: 1. die Nachbildung der Figur eines Menschen, 2. eine Larve oder Raupe im letzten Entwicklungsstadium sowie 3. zu einer bestimmten Form zum Trocknen zusammengestellte Getreidegarben in der traditionellen Landwirtschaft.

Was diese drei in erster Linie gemeinsam haben, ist ihre Form. Ich sehe aber auch eine schöne symbolische Verbindung zwischen der Puppe als Spielzeug und der Puppe in der Zoologie.

Puppen für Kinder sind Nachbildungen der menschlichen Gestalt. Sie sind Bilder des Menschen und das macht sie so wertvoll als Spielzeug. Sie können Partner im Rollenspiel, kleine Freunde und Vertraute und manchmal sogar lebenslange Begleiter sein, die Gefühle und ganz viel Liebe freizusetzen vermögen. In den Puppen sind also im wahrsten Sinne des Wortes Möglichkeiten für Spiel und Beziehung verpuppt wie in einem Kokon, aus dem durch die Zuwendung und Phantasie der Kinder Spielgefährten schlüpfen wie Schmetterlinge.

Wunderwesen Schmetterling

Schmetterlinge sind ganz bemerkenswerte kleine Wesen, denn sie durchlaufen im Laufe ihres Lebens eine vollständige Verwandlung: Aus dem winzig kleinen Schmetterlingsei schlüpft zunächst eine Raupe. Diese futtert sich dick und rund, bis sie voll entwickelt ist und genügend Nährstoffe für den nächsten Entwicklungsschritt gespeichert hat. Dann sucht sie sich einen ruhigen, geschützten Ort, um sich zu verpuppen. Von außen betrachtet geschieht in diesem Stadium nicht viel. Innen aber vollzieht sich eine wundersame Verwandlung. Dabei werden die ursprünglichen Organe der Raupe komplett abgebaut und dieses Material sowie die Speicherstoffe dazu benutzt, den gesamten Körper des fertigen Falters aufzubauen. Ist der Schmetterling voll entwickelt,  sprengt er den Kokon auf und streckt sich in seine neue Freiheit. Er sammelt neue Kraft, pumpt sich zu seiner letztendlichen Gestalt auf und hebt schließlich zu seinem ersten Flug ab.

Vor dem Hintergrund dieser erstaunlichen Metamorphose wird verständlich, dass der Schmetterling überall auf der Welt als Symbol für Veränderung gilt. Wann immer er uns im Traum, in der Meditation oder auf außergewöhnliche Weise in der materiellen Welt begegnet, kündigt er eine Verwandlung auf seelischer Ebene an.

Dann sind wir meist schon länger auf dem Weg, haben uns spirituell geöffnet und möchten uns bewusst weiterentwickeln. Der Schmetterling ist ein Zeichen dafür, dass sich nun etwas grundlegend ändern wird. Dann ist ein bestimmter Aspekt unserer Persönlichkeit so reif, dass wir ihn hinter uns lassen können. Er wird für immer umgewandelt und auf eine neue höhere Stufe gehoben. Perfektionismus wird dann zum Beispiel zu Gelassenheit, Selbstausbeutung zur Fähigkeit, gut für sich zu sorgen. Das Alte wird losgelassen und wir sind wieder einen Schritt weiter in unserer Entwicklung.

In der griechischen Mythologie ist der Schmetterling auch ein Bild für die Seele. In diesem Sinne durchlaufen wir in unserem Leben innerlich immer wieder die Stadien von der Raupe zur Puppe zum Falter und wieder von vorne, bis unsere Seele nach dem Tod aus dem Körper emporsteigt – gleich einem wunderschönen Falter.

Dieses Bild hat mir in meinem Leben schon oft Kraft und Halt gegeben, mich getröstet und zum Lächeln gebracht. Und es inspiriert von Beginn an meine Arbeit als Puppenmacherin. Heute weiß ich, dass meine Seele sich ganz bewusst die Puppen als Spielfeld ausgesucht hat. Um im Bild zu bleiben, dort stehen sie als Symbol für die Vielzahl an Möglichkeiten, das Leben zu gestalten, den unendlich großen Raum für Entwicklung, der uns umgibt und einlädt, und auch für das Überraschungsmoment, was sich wohl zeigt, wenn der Panzer geknackt ist und der Blick auf das Innere, auf das Herz frei wird.

1000 Schmetterlinge für euch

Ich finde, Schmetterlinge kann es gar nicht genug geben. Sie erinnern uns daran, unbeschwert und neugierig durch das Leben zu gehen, aber auch den Mut zu haben, uns immer weiterzuentwickeln.

Deshalb falte ich sie gern aus Papier und schicke sie in die Welt hinaus (z. B. hierhin). Ihr kennt sicher die alte japanische Legende, nach der die Götter demjenigen einen Wunsch erfüllen, der 1000 Kraniche faltet? Mit Schmetterlingen geht das bestimmt auch.

Faltet mit! Für euer Schmetterlingsglück schenke ich euch eine Anleitung, die kein Geheimnis und keine große Kunst ist, aber mit viel Liebe und guten Gedanken für euch von Mariengold gestaltet wurde. Hier könnt ihr die Vorlage herunterladen, ausdrucken und loslegen.

Noch eine kleine Anmerkung zum Material: Für diese Faltkunst verwendet ihr am besten spezielles Origami-Papier, das besonders reißfest und flexibel ist. In Berlin bekommt man besonders hübsches bei ting oder Modulor. Gut geeignet ist auch Papier von Magazinen und Zeitschriften, das dann noch quadratisch zugeschnitten werden muss. Am schönsten wirken die Schmetterlinge übrigens, wenn sie in bunten Schwärmen und vielen verschiedenen Größen an Wänden oder Fenstern flattern dürfen.

Viel Freude beim Falten und einen Sommer voller Leichtigkeit und Furchtlosigkeit für euch!

Weitere Downloads und Give-Aways findet ihr hier in dem neu eingerichteten Bereich in der Seitenleiste.


8. Juni 2016

Kompakt und flauschig: Tipps für feines Babypuppenhaar

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Für die Herstellung von Puppenhaar gibt es heute viele Möglichkeiten, mit denen ganz verschiedenen Looks kreiert werden können. In meinen Fundstücken verlinke ich regelmäßig Ideen und Tutorials dazu. Was meine eigenes Verfahren angeht, bleibe ich seit Jahren meinen Anfängen treu: Das Material meiner Wahl ist meist das Mohair-Garn von Wollknoll und ich arbeite mit der Häkeltechnik.

Für das weiche Babyhaar verwendet ich jedoch am liebsten das Puppenhaargarn von DollyMo (hier und hier erhältlich), denn es hat herrlich lange flauschige Fasern und kommt in den schönsten natürlichen Farben. Daraus häkele ich ein Perückenkäppchen, das später auf den Kopf genäht wird. Dabei arbeite ich mit einer speziellen Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, das sie wie natürlicher Babyflaum aussieht und es nicht nötig ist, noch extra Haarsträhnen einzuknüpfen. Ganz ausführlich wird diese Technik in meinem Baby Twink E-Book erklärt, mit dessen Hilfe schon ganz viele Menschen wunderhübsche Babyhaarschöpfe gezaubert haben.

Zu diesem Thema bekomme ich immer viele Fragen gestellt. Deshalb möchte ich heute ein paar Tipps und Tricks mit euch teilen:

Für die Herstellung von flauschigem Babyhaar benötigt ihr ein Puppenhaargarn mit einem hohen Mohair-Anteil von circa 80 Prozent. In der Regel bestehen solche Garne aus einem mehrfädigen, dicken Trägerfaden, um den ein dünner Faden mit mehr oder weniger Flausch gezwirnt ist. Je mehr Flausch, desto besser.

Auch mit der besten Anleitung erfordert das Häkeln mit der speziellen „Flausch-Technik“ gerade zu Beginn viel Geduld und Geschick. Bis so ein Käppchen gehäkelt ist, dauert es einige Stunden (bei mir ist es ungefähr eine Spielfilmlänge). Aber mit jedem Käppchen werdet ihr schneller und besser und die flauschigen Haarsträhnen länger.

Die Richtung, in der ihr das Käppchen häkelt (ob vom Scheitel zum Haaransatz oder anders herum), bestimmt auch die Richtung des Falls bzw. Abstehens der Mohairfasern. Probiert es aus.

Zum Annähen des Käppchens an den Kopf empfehle ich Knopflochgarn in der Farbe des Puppenhaares. Am besten näht ihr im Rückstich, wobei die sichtbaren Stiche an der Oberfläche kürzer sein sollten als die darunterliegenden, damit man das Nähgarn möglichst nicht sieht. Stecht dabei schön tief ein, um sicherzugehen, dass ihr das Käppchen auch wirklich am Kopf befestigt und nicht nur in die Perücke ein- und ausstecht.

Mit einer kräftigen Naturhaarbürste lässt sich das Mohiar noch weiter ausbürsten und das Haar wird noch flauschiger.

Wer mag, knüpft noch ein paar kurze Strähnen aus dem Puppenhaargarn ein. Das gibt einen schönen Zauselschopf.

Oder ihr greift zur Schere und kürzt die Spitzen ein wenig. Dadurch wirkt das Haar noch voller. Vor allem Puppenjungs steht so eine kompakte Kurzhaarfrisur ausgezeichnet.

Kleine Haarspangen, Klemmen und Zopfgummis sind auch eine gute Idee. Keine Sorge, sie halten gut in dem feinen Mohair.

Um lange schön zu bleiben, muss das flauschige Puppenhaar gut gepflegt werden. Es besteht ja hauptsächlich aus Wollfasern und die filzen natürlich bei der Wärme und Bewegung, denen die Puppen in ihrem herrlichen Puppenleben so ausgesetzt sind. Bürstet das Haar regelmäßig mit einer kräftigen Naturhaarbürste. So bleibt es lange fein und weich. Ab und zu kann das Haar auch im Zuge einer Puppenvollwäsche von Hand gereinigt werden. Und wenn es ganz und gar unansehnlich geworden ist, kann es einfach ersetzt werden. Dafür das Käppchen entfernen und einen neuen Haarschopf anfertigen.

Weiter Tipps und Tricks zur Puppengestaltung findet ihr hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)