Für 2014 habe ich mir persönlich gewünscht, Yoga zu einem festen Bestandteil meines Alltags zu machen. Dass mir das auch gelungen ist, ist neben allem Schönen, das ich letztes Jahr mit Mariengold erleben durfte, eigentlich mein größtes Geschenk.
Am 21. Dezember 2013, noch bevor das neue Jahr begonnen hatte, fasste ich den Entschluss, täglich Yoga zu machen und zu meditieren und startete noch in der Mittwinternacht mein großes Projekt, das mich durch jene Wochen und Monate begleitete, die ich später als verflixtes siebtes Jahr bezeichnen würde.
Den Anfang machte ich mit einer 40-Tage-Übungsreihe und Meditation aus dem Kundalini-Yoga. Aus den 40 Tagen wurden Monate. Im Mai richtete ich mir dann einen kleinen Raum der Stille für meine Praxis ein. Über weite Strecken des Jahres übte ich fast täglich. Sogar im Sommer in Doro hatte ich meine Matte dabei. Dort begann ich auch, auf meinen Atem zu meditieren, für mich die Königsdisziplin der Meditation, von der ich immer glaubte, dass mein Monkey Mind das nienieniemals mitmachen würde. Doch weit gefehlt!
Allmählich begann ich zu begreifen, was alles möglich ist und wie viel Kraft und Inspiration mir meine Praxis schenkte. Das beflügelte auch Prozesse bei Mariengold und gab mir in der ersten Jahreshälte den Mut, wichtige Entscheidungen zu treffen, und in der zweiten Jahreshälfte die Stärke, eine sehr lange, sehr schwierige Phase durchzustehen.
Auch wenn ich Ende des Jahres nur noch am Wochenende und an freien Tagen Yoga machte, hatte ich einen riesigen Schatz gehoben. Ja, mir regelmäßig Zeit für mich selbst zu nehmen und Körper und Geist etwas Gutes zu tun, war wirklich Teil meines Alltags geworden. Was ich mir so sehr gewünscht hatte, war in Erfüllung gegangen.
Nach dem Yoga-Retreat an der Ostsee im November veränderte sich meine Praxis. Dort hatte ich mir endlich eingestanden, dass die Asanas meinem Rücken leider nicht gut taten und die Schmerzen eher befeuerten. Zuerst war ich trotzig und wollte nie wieder Yoga machen. Nie, nie wieder. Aber irgendwann machte ich einfach weiter, nur viel sanfter und achtete sehr genau auf die Signale meines Körpers. Den Fokus legte ich jetzt auf die Meditation und erweiterte im Dezember meine Praxis noch um das Schreiben. Ich hatte einen neuen Flow gefunden.
Mir Zeit für mich selbst zu nehmen, bedeutet momentan, mich für ein bis zwei Stunden in unseren Raum der Stille zurückzuziehen, ein paar wohltuende Übungen für Rücken und Schultern zu machen (Yoga kann ich das, glaube ich, nicht mehr nennen), zu meditieren und dann zu schreiben. Nur für mich. Dann erforsche ich schreibend mein Leben, meine Gedankenwelt, meine Empfindungen, meine Geschichte. Manchmal überlege ich mir vorher eine bestimmte Frage oder ein Thema. Meistens lasse ich es einfach fließen.
In meinen Texten geht es im Grunde immer um die Frage, was wirklich wichtig für mich ist. Wahrnehmen, wie es mir heute geht, was ich tief in meinem Inneren, unter der Oberfläche denke und fühle. Ehrlich sein. Zuallererst mir selbst gegenüber. Wie schwer das manchmal schon ist! Mutiger werden und es auch vor anderen aussprechen. Noch mutiger werden und danach handeln. Auch annehmen, was ich alles doof und widersprüchlich an mir finde, wofür ich mich schäme, was mir leid tut, wovor ich schreckliche Angst habe, wofür ich mir die Schuld gebe und was ich mir nicht verzeihen kann. Auch das gehört zu mir. So wie all die schönen Dinge in meinem Leben und das Licht, das mich umgibt und aus mir leuchtet. Eins sein mit mir selbst. Zugegeben, ein höchst seltener Zustand, aber einer, den ich in Bewegung, meditierend oder mit dem Stift in der Hand am ehesten erreiche. Besonders das Schreiben macht mich glücklich. Und glückliche Menschen machen oft auch andere Menschen glücklich.
Bücher, eine Frau und Musik, die mir gerade gut tun:
“Nach Hause kommen zu sich selbst. Im erwachten Herzen Zuflucht und Geborgenheit finden” von Tara Brach
“Der Jahreskreis. Den Rhythmus der Natur als unsere Kraftquelle nutzen” von Martina Kaiser
“Schreiben als Weg. Von der kreativen Kraft des Wortes” von Anna Platsch
„Meditieren. Das Tor zum Herzen öffnen“ von Sally Kempton
„The Magic“ von Rhonda Byrne
„Hier spricht dein Herz“ von Gregor Myle
„Für alle, die“ von Klee