11. Juli 2016

Romantische Zuversicht (ein Wochenende unter Puppenmacherinnen)

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Was haben wir uns gefreut auf unser lang geplantes Wochenende auf dem Land, auf ganz viel Zeit miteinander und für das Handwerk unserer Herzen, die Puppenmacherei. Anfang Juli besuchten Julia von von Kowalke, Laura von 1000 Rehe und ich die Vierte in unserem Bunde, Anita von Lilla Kirrivi, in ihrem neuen Zuhause. Zusammen sind wir 8Hände, ein Puppenmacherinnenkollektiv aus Berlin, das sich seit 2013 regelmäßig zum Austausch und Werkeln trifft.

Seit Anitas Umzug vor einem Jahr war es ruhig geworden um unsere Gruppe. Auf einmal fehlten zwei Hände. Gleichzeitig entstand eine neue Idee für unser Miteinander, eine jährliche, kreative Auszeit auf dem Land, in der wir uns nur den Puppen widmen würden – was für herrliche Aussichten!

Herzklopfen auf dem Weg in die Oberlausitz. Einmal sprach Laura hinterm Steuer von „romantischer Zuversicht“, in welchem Kontext, weiß ich nicht mehr, aber ich liebe ihre Wortkreationen und nahm diese als Überschrift mit in unser Wochenende.

Wir hatten eine wunderbare Zeit miteinander: Wiedersehensfreude im Garten mit frischen Blumen und zweierlei Kuchen, großes Hallo unter den mitgereisten Puppen, ein Haus voller Geschichte und Geschichten in einem Ort, an dem die Zeit stillzustehen scheint, Schatzsuche auf dem Dachboden, ein tschetschenischer Abend mit fantastischen Manti und Frauen aus der Gegend und von viel weiter her, Ferienlagerstimmung zur Nacht, Schlafen in Lieblingsbettwäsche aus altem Leinen, Kirschenernte, eine kleine Herde Schafe hinterm Haus, Anitas Gastfreundschaft und immer wieder köstliche Speisen und Labsal für Bauch und Seele, Abendbrot bei Kerzenschein, Weißweingespräche, Kätzchen-Talk und Vorfreude mit Linda, Flohmarktbesuch in Oppach, vertraute Landschaften (meine alte Heimat), Kopflüften bei Nieselregen, mitternächtliches Mitfiebern beim Elfmeterschießen und natürlich großes Puppennähglück und viel Plaudern und Lachen, leuchtenden Augen und frohen Herzen.

Bald sind es 10 Jahre für mich mit den Puppen und Mariengold. Laura kenne sogar noch länger, Julia und Anita auch schon einige Jahre. Uns hat immer mehr als die Puppen verbunden, aber es sind vor allem sie, die 8Hände zusammenhalten. Sie sind für uns der schönste Grund, uns zu begleiten, auszutauschen und miteinander zu sein.

In den letzten Jahren haben wir vier verschiedenste Erfahrungen gesammelt, gute, aufregende, doofe, traurige, erstaunliche, ermutigende, beglückende, bedrückende. Wenn ich an 8Hände denke, rührt es mich jedes Mal sehr, mitzuerleben, wie jede ihr Bestes gibt, sich mit ihrem Wirken als Puppenmacherin im Leben einzurichten. Jede von uns geht ihren ganz eigenen Weg. Spannend und schön, das mitzuverfolgen und selbst ein kleiner Teil davon sein zu dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Zuweilen machen wir uns den Rücken krumm für Familie, Alltag und Arbeit und stöhnen und motzen in der Rush-Hour des Lebens unter den Anforderungen und Ansprüchen, die wir selbst an uns richten. Wunsch und Wirklichkeit liegen manchmal weit auseinander, manchmal auch nicht. Ein paar Illusionen über das Leben als Puppenmacherinnen haben wir alle bereits losgelassen. Unsanfte Landungen auf dem Hosenboden und Tränen gab es auch schon (zumindest bei mir). Grübeln über die Zukunft, finanzielle Unsicherheit, ein bisschen Bammel vor dem Alter sowieso. Und doch sind wir von ganzem Herzen dabei. Weil wir Puppen lieben und mit Puppenmacherei leben möchten. Trotz allem. Das war für mich an unserem Wochenende die romantische Zuversicht, mit der Laura die gemeinsame Zeit eröffnete. Und diesen Gedanken nehme ich mit.

Zusammen geht vieles leichter. Freude wird vervielfacht, Sorgen werden geteilt. So einfach ist das. 8Hände möchte ich nicht missen. Sommerliche Stippvisiten auf dem Land mit Puppen/macherei von jetzt an auch nicht mehr.

Mehr von 8Hände findet ihr hier.


6. Juli 2016

PuppenMITmacherei 2016: Ideensammlung

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Hello and welcome to the very first meeting of the PuppenMITmacherei 2016, a doll making initiative by NATURKINDER and Mariengold. Today it is all about inspiration and ideas. Therefor I present you some helpful questions to find out everything about the doll of your heart and how you are gonna make it as well as tipps and tricks to nourish your creative soul. In the end I encourage you to send me all your questions about dollmaking to hello@mariengold.net and make a forecast on our next virtual meeting in August. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or other social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. An online translator can be found here, more details about the initiative here. Wishing you great joy in searching and finding inspiration for your doll!

Herzlich Willkommen beim ersten Treffen der PuppenMITmacherei 2016 von NATURKINDER und Mariengold!

Noch einmal zur Erinnerung: Die PuppenMITmacherei ist eine Aktion im Internet, bei der wir (also ihr und Caro und ich) gemeinsam Puppen nähen und darüber auf unseren Blogs und in den sozialen Netzwerken berichten. Wir machen keinen Online-Kurs, vielmehr bringen alle ihre Ideen mit, arbeiten mit selbst gewählten Anleitungen, Schnittmustern und Materialien an ihren eigenen Puppen und tauschen sich bei sechs thematischen Online-Dates mit den anderen PuppenMITmacher/innen im Internet aus. Alles klar?

Fragen und Anregungen für eure Ideenschatzkiste

Heute wollen wir Herz und Geist ganz weit öffnen, um unsere Schatzkiste reichlich mit Ideen und Inspiration zu füllen, damit wir in den nächsten Monaten aus den Vollen schöpfen können.

Dafür habe ich euch letztes Jahr zu Beginn der Aktion ein paar Fragen mit auf den Weg gegeben, die ich immer noch hilfreich und nützlich finde, deshalb wiederhole ich sie hier und jetzt noch einmal:

Was interessiert mich an der Puppenmacherei? Was möchte ich dabei lernen, erfahren, neu ausprobieren? Wie möchte ich mich dabei fühlen?

Was ist mir bei einer Puppe wichtig? Was macht eine Puppe für mich schön? Welche Puppen gefallen mir besonders gut?

Für wen möchte ich eine Puppe nähen? Was für eine Puppe braucht dieser Mensch? Wie stelle ich mir diese Puppe vor?

Möchte ich mit eigenen Schnittmustern und Techniken arbeiten oder eine professionelle Anleitung nutzen?

Welche Materialien und Arbeitsutensilien brauche ich, um meine Puppe zu nähen? Was habe ich vorrätig? Was muss ich besorgen? Wo finde ich, was ich suche?

Wie ihr mit den Fragen arbeiten könnt (und natürlich auch ein paar Antworten), findet ihr hier in meinem Beitrag von 2015.

Stöbert auch einmal durch meine umfangreiche Liste mit Anleitungsbüchern vom letzten Jahr. Ich hätte sie gern um neue Bücher ergänzt, aber der einzige Neuzugang in meiner Sammlung ist „Tildas Kinderwelt“ von Tone Finnanger, das ich hier besprochen habe. Wenn ihr noch Tipps für gute Anleitungen habt, ob in Buchform oder digital, immer her damit an hello@mariengold.net.

Zusätzlich zu den Fragen und der Literaturliste habe ich heute noch weitere Anregungen für euch auf dem Weg zur Puppe eures Herzens:

Moodboards und Mind-Maps gestalten. Wenn ihr diese supertollen Hilfsmittel bzw. Kreativ-Techniken, noch nicht kennt, macht euch im Internet schlau und probiert aus, ob sie nützlich für euch sind. Sucht euch ein Thema aus (z. B. Ein Sonntag im August, Wüstenweit oder Traumzauberkaffeekränzchen mit Daniela Drescher) und legt einfach los.

Das Gesamtwerk einer Künstlerin oder eines Künstlers studieren. Das kann eine Puppenmacherin sein, ein Maler, eine Schriftstellerin, ein Musiker, eine Modedesignerin, eine Köchin, wer auch immer euch interessiert. Nehmt euch ein paar Tage oder den ganzen Sommer Zeit und taucht einmal so richtig in die Welt eines anderen Menschen ein. Das hilft, sich selbst in der Welt zu verorten. (Ich habe mir für die kommende Auszeit den Autor Hanns-Josef Ortheil vorgenommen.)

Den Kopf füttern. Klar, Denken kann ganz schön anstrengend sein, aber es beflügelt auch den Geist, gibt spannende, neue Einsichten und bringt auf Ideen. Diese Bücher haben mich in letzter Zeit inspiriert: „Handwerk“ von Richard Sennett (nur noch antiquarisch erhältlich), „Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung“ von Hartmut Rosa und „Selbst denken: Eine Anleitung zum Widerstand“ von Harald Welzer.

Fan sein. Wer hat heute noch den Mut für eines der ehrlichsten Gefühle der Welt, die Bewunderung? Die meisten Menschen, die Puppen/macherei lieben, haben auch eine Lieblingspuppenmacherin. Und das ist gut so. Was macht eure Favoritin aus? Warum gefallen euch ihre Puppen besonders gut? Was würdet ihr ihr gern einmal sagen? Das erzählt euch auch etwas über eure eigene Puppenmacherei.

Ausstellungen und Museen besuchen. In Berlin findet demnächst die Textile Art statt, außerdem gibt es das Puppentheater-Museum, das Kunstgewerbemuseum, die Spielzeugsammlung des Stadtmuseums Berlin, die Gemäldegalerie und vieles mehr. Bestimmt werdet ihr auch in eurer Nähe fündig. Wie wäre es z. B. mit einem Ausflug ins Bauhaus-Museum Weimar, wo die „Wurfpuppen“ von Alma Siedhoff-Buscher ausgestellt werden, von denen ich hier erzählt habe?

Ins Figurentheater gehen. Von der Bühne lernt man am besten, wie Puppen funktionieren. In meiner Stadt kann ich die Schaubude Berlin und das Hans Wurst Nachfahren sehr empfehlen.

Oder selbst spielen. Zeit mit Puppen und/oder Kindern zu verbringen, tut der Seele gut und erinnert daran, wie es war, selbst ein Kind zu sein. Das macht Lust, etwas Schönes für Kinder oder das eigene innere Kind anzufertigen. Für die Puppe eures Herzens, die ihr vielleicht als Kind nicht hattet, ist es nie zu spät.

Zeit in der Natur verbringen. Wenn allzu viel Input von außen nichts für euch ist, geht raus in die Natur. Ein langer Spaziergang, Blumenpflücken auf der Sommerwiese, eine Radtour ins Blaue, das Rauschen des Meeres in den Ohren, eine Wanderung Richtung Sonnenuntergang, ein Nickerchen unterm Kirschbaum – das alles führt euch zu euch selbst und auch zu eurer ganz eigenen Puppenmacherei.

Sicht selbst etwas Gutes tun. Beim Puppennähen schöpft man aus der Tiefe. Um da heranzukommen, ist es wichtig, die inneren Ressourcen zu stärken und Liebe und Mitgefühl (auch für sich selbst) zu nähren. Ich mag schreiben, in die Stille atmen, einsame Spazierengänge machen, mit Tieren zusammen sein, singen, in Farben schwelgen, Griesbrei essen, akkustische Gitarre lauschen. Was tut euch gut? Tut es.

Beginnt jetzt.

Caro und ich freuen uns riesig auf eure Ideen und die erste Blogtour zur PuppenMITmacherei 2016. Denkt also daran, eure Beiträge zum heutigen Thema hier zu verlinken.

Fragen an Mariengold

Bisher habe ich noch keine bekommen. Was immer ihr gern von mir wissen möchtet, schreibt an hello@mariengold.net. Eine Menge Fragen und Antworten findet ihr auch in meinen FAQ.

Wie es weitergeht

Wenn ihr noch auf der Suche nach Anleitungen und Material seid, lasst euch meine laufende Sonderpreisaktion nicht entgehen. Bis Sonntag sind alle meine E-Books mit Anleitungen und Schnittmustern für Puppen und Kleider zum Preis von 20 Euro statt 35 Euro erhältlich.

Auch das passende Material bekommt ihr bei mir, im Juli und August sogar mit einer sommerlichen kleinen Überraschung.

Die Anleitungen und Materialkits für eure Puppe könnt ihr in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder direkt bei mir via E-Mail an hello@mariengold.net bestellen.

Achtung: Vom 18. Juli bis 6. August sind meine Shops wegen Urlaub geschlossen. Wenn ihr also Material für die PuppenMITmacherei bestellen möchtet, macht das am besten in den nächsten Tagen.

Das nächste Online-Treffen findet am Mittwoch, den 3. August statt. Anleitung, Schnittmuster und Materialien für eure Puppe liegen dann bereit und es geht los mit den ersten praktischen Arbeitsschritten.

Mariengold ist dann ausnahmsweise nicht dabei, denn im Sommer mache ich eine längere Blogpause. Zur Inspiration könnt ihr dann hier nachlesen, was ich im letzten Jahr zum Thema Vorbereitungen geschrieben habe. Im September gibt es dafür einen extralangen Beitrag zu meinem Projekt. Was das ist, wird noch nicht verraten.

Mehr zu PuppenMITmacherei findet ihr hier.


22. Juni 2016

Mit Mariengold gemacht #2

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Ein Ergebnis meiner Umfrage letztes Jahr war, dass ihr gern mehr Bilder von Puppen sehen möchtet. Und zwar nicht nur meine. Das war der Startschuss für eine neue, längst überfällige Reihe hier auf meinem Blog, in der ich jetzt regelmäßig Puppen zeige, die andere Menschen mit meinen E-Books oder in meinen Kursen hergestellt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir im Laufe der Jahre Bilder geschickt und ihre Freude über die selbstgemachten Goldstücke geteilt haben!

1 Alle Jahre wieder findet mein November-Puppennähkurs in einem bezaubernden kleinen Kinderladen in Charlottenburg statt, in dem ich mich besonders wohlfühle. Dieses sommerbesprosste Puppenmädchen ist letztes Jahr dort entstanden. Neben den Frauen und den Puppen freue ich mich an diesem speziellen Wochenende auch immer sehr auf die Mittagspause auf dem Wochenmarkt am Karl-August-Platz, wo es die wahrscheinlich besten Falafel der Stadt gibt.

2 Wer Puppen mag und viel auf Instagram unterwegs ist, kennt bestimmt auch @puppenherz. Zwei Mal war Christina bei mir im Kurs. Mittlerweile hat sie ihr eigenes kleines Label und stellt mit den entsprechenden Lizenzen Puppen und Kleidung nach Mariengold Entwürfen her.

3 Im Februar hat Janet dieses wunderschöne Ballettmädchen in unserem Kurs hergestellt. Seitdem bestellt sie regelmäßig Nachschub und übt sich begeistert in ihrem neuen Lieblingshandwerk. Im September kommt sie wieder zum Puppennähen nach Berlin.

4 Der kleine Lord – so heißt die Puppe, die Caro von NATURKINDER letztes Jahr in unserer PuppenMITmacherei angefertigt hat. Im Juli geht das virtuelle Puppennähfest in die zweite Runde. Seid ihr dabei?

5 Happy Birthday, Charlie Bo! Vor einem Jahr haben meine Freundin Laura von 1000 Rehe und ich unser E-Book veröffentlicht. Diese Puppe ist mit der Anleitung entstanden.

6 Bevor Inna meinen Puppennähkurs und einige Zeit später Lauras und meinen Filzkopfkurs besuchte, pflegten wir bereits einen längeren E-Mail-Austausch, in dem es zuletzt vor allem um die Entwicklung von der einfachen Puppe nach Waldorfart hin zu immer detailreicheren Künstlerinnenpuppen ging. Mit klaren und liebevollen Worten hat sie mich stets ermutigt, meine Arbeit wertzuschätzen und mir selbst treu zu bleiben. Schön, dass wir uns nach all der Wortschreiberei endlich auch persönlich kennenlernen durften.

7 Die Puppe, die hier so schön vor sich hin träumt, heißt Heidi. Sandy hat sie mit meinem Baby Twink E-Book angefertigt.

8 Direkt dazulegen und mitträumen würde sich bestimmt gern dieser buntbeschuhte Rotschopf, der mit derselben Anleitung gemacht wurde.

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinen Shops bei Dawanda und Etsy, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


6. Juni 2016

Bücher: „Puppen – Heimliche Menschenflüsterer“ von Insa Fooken

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Es war eine aufmerksame Blogleserin, die mich auf das Buch „Puppen – Heimliche Menschenflüsterer“ von Insa Fooken aufmerksam machte, das heute zu meinen Lieblingen zählt und seitdem meine Arbeit inspiriert. Die Autorin ist Professorin für Psychologie an der Universität Siegen, ihre Arbeit an dem Buch wurde von der Stiftung „Chancen für Kinder durch Spielen“ unterstützt, die sich der Bedeutung von Puppen, Teddies und Kuscheltieren für Kinder widmet.

Als Puppenmacherin mit akademischem Hintergrund, Interesse an Psychologie und Schwerpunkt auf der heilenden Kraft von Puppen und Puppenmacherei hatte ich mir so ein Buch immer gewünscht und stellte bereits nach dem ersten Blättern und Lesen glücklich fest, dass ich einen wahren Schatz in den Händen hielt. Denn die Autorin erforscht die Magie der Puppen mit einer wirklich spannenden Mischung aus Psychologie, Literatur-, Entwicklungs- und Kulturgeschichte und das macht das Buch zu einer wertvollen Quelle der Inspiration und des Wissens über Puppen und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Menschen.

Als Puppenmacherin, Kursleiterin und Mutter begegne ich dem Thema Puppen auf vielen verschiedenen Ebenen. Neben dem Handwerk selbst liegt mein Interessenschwerpunkt auf der Heilkraft der Puppen bzw. Puppen als Spiegel der Seele, wie ich es selbst nenne. Bisher habe ich mich dem therapeutischen Aspekt von Puppen, Puppenspiel und der Herstellung von Puppen eher intuitiv und spielerisch und basierend auf Beobachtungen und meinen und den Erfahrungen anderer genähert. Literatur ist kaum zu dem Thema zu finden. Auch Menschen vom Fach wie Psychotherapeuten, Heilpraktiker und Kunsttherapeuten können mir meist nur mit ein paar Hinweisen und Stichworten weiterhelfen.

Das Buch von Insa Fooken dagegen eröffnet einen vielseitigen Einblick in das Phänomen Puppe, beantwortet viele Fragen, die im Laufe meiner Tätigkeit als Puppenmacherin aufgetaucht sind, und macht Lust und neugierig, zu bestimmten Aspekten selbst weiter zu forschen und zu lesen. Auch schätze ich sehr die umfangreiche Literaturliste, die Bilder von Menschen und Puppen aus Fotografie und Malerei und die vielen Hinweise auf Puppen in der Literatur.

Schon nach den ersten Seiten war mir klar, dass das Buch meine Entwicklung als Puppenmacherin intensiv begleiten und inspirieren würde. Ich fühlte mich bestätigt und ermutigt, weiter an meinem Herzensthema dranzubleiben und meinen Fokus in nicht zu verlieren. Dafür danke ich der Autorin sehr.

Wer noch etwas tiefer in die Thematik des Buches eintauchen möchte, dem empfehle ich ein Interview mit Insa Fooken im Schweizer Tages-Anzeiger mit dem Titel „Puppen sind der Schlüssel zu Identität und Menschwerdung“. Eine ausführliche Inhaltsangabe sowie eine Leseprobe findet ihr hier.

Insa Fooken: Puppen – Heimliche Menschenflüsterer. Ihre Wiederentdeckung als Spielzeug und Kulturgut, Vandenhoeck & Ruprecht, ISBN: 9783525402160, 30,00 Euro.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


1. Juni 2016

PuppenMITmacherei 2016: Es geht wieder los!

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Do you remember last year’s PuppenMITmacherei? This was a virtual craft initiative hosted NATURKINDER and Mariengold which can loosely be translated as „doll making together“. This year, Caro and I again cordially invite you to join us and make a doll in company with hopefully many other wo/men in the doll making blogosphere. Starting in July, the initiative is taking place until December. Actually, we won’t work together step by step with the same tutorial but every participant will work on her/his own doll with a tutorial, patterns and material of her/his choice. We will meet online on the first Wednesday of every month to share the process on our blogs, Instagram or Facebook. And you can link your blog posts at NATURKINDER then. For further details please see below (an online translator can be found here). If you want to join us, just drop a line to hello@mariengold.net. Looking forward to meeting you in the PuppenMITmacherei 2016!

Nach unserem großen virtuellen Puppennähfest im letzten Jahr laden NATURKINDER und Mariengold auch 2016 wieder ganz herzlich zur PuppenMITmacherei ein.

Caro und ich hatten 2015 so viel Freude: Wir haben viele tolle Menschen und neue Blogs kennengelernt, einen superfreundlichen und ermutigenden Austausch zwischen den PuppenMITmacher/innen wahrgenommen und wunderschöne, herzige Puppen in einer großen Vielfalt entstehen gesehen. Bis heute bekommen wir regelmäßig Anfragen, ob die Veranstaltung auch in diesem Jahr wieder stattfindet. Na klar!

Für diejenigen, die ganz neu zu Mariengold und den Puppen gefunden haben, hier die wichtigsten Details:

Die PuppenMITmacherei ist eine Aktion im Internet, bei der wir (also ihr und Caro und ich) gemeinsam Puppen nähen und darüber auf unseren Blogs berichten.

Das Ganze ist allerdings kein Online-Kurs, das heißt, wir Veranstalterinnen leiten die Puppenherstellung nicht Schritt für Schritt an und wir werkeln auch nicht an den gleichen Puppen. Vielmehr bringen alle ihre Ideen mit, arbeiten mit selbst gewählten Anleitungen, Schnittmustern und Materialien an ihren eigenen Puppen und tauschen sich bei sechs thematischen Online-Dates mit den anderen PuppenMITmacher/innen im Internet aus.

Ablauf

Richtig los geht’s am 6. Juli. Ab dann treffen wir uns immer am ersten Mittwoch des Monats, erzählen von unseren Fortschritten, zeigen Bilder, teilen unsere Freude, tauschen uns aus, geben Feedback machen uns gegenseitig Mut. Das große Finale ist für den 7. Dezember geplant, dann sollen die Puppen fix und fertig sein.

6. Juli: Ideensammlung
Bei unserem ersten Treffen geht es um Ideen und Inspiration. Habt ihr schon Erfahrung mit der Puppenmacherei? Wie stellt ihr euch eure Puppe vor? Möchtet ihr vielleicht etwas ganz Neues ausprobieren? Welche Puppen gefallen euch besonders gut? Könnt ihr Bücher, Anleitungen und Online-Tutorials empfehlen? Wo kauft ihr euer Material ein? Und ganz wichtig, wem wollt ihr mit eurer Puppe eine Freude machen? Erzählt es uns. (Hier mein Beitrag von 2015)

3. August: Vorbereitungen
Ihr wisst jetzt, was für eine Puppe ihr nähen möchtet. Anleitung,  Schnittmuster und Materialien liegen bereit. Denkt auch an die Arbeitsutensilien. Besorgt euch alles, was ihr zur Herstellung eurer Puppe braucht. Und macht auch eure Nähmaschine fit. Denn bei unserem zweiten Treffen geht es direkt los und wir nähen die Puppenteile. (Hier mein Beitrag von 2015.)

7. September: Herstellung von Kopf und Körper
Bei unserem dritten Treffen nehmen wir gemeinsam die erste große Hürde und fertigen den Puppenkopf an. Wenn das geschafft ist, stopfen wir die Arme und Beine und nähen die Puppe zusammen. (Hier mein Beitrag von 2015.)

5. Oktober: Gestaltung von Gesicht, Haaren und Details
Bei unserem vierten Treffen wird es noch einmal richtig kniffelig, denn es geht um das Sticken des Gesichtes. Danach bekommt die Puppe Haare und süße, kleine Details wie Bauchnabel, Popo, Ohren und worauf immer ihr Lust habt. (Hier mein Beitrag von 2015.)

2. November: Anfertigung der Kleidung
Weiter geht es mit den Puppenkleidern. Bei unserem fünften Treffen stellen wir unter dem Schnurren der Nähmaschine und dem Klappern von Stricknadeln die Kleidung für die Puppe her. (Hier mein Beitrag von 2015.)

7. Dezember: Finale
Die Puppen sind jetzt fertig genäht und schön eingekleidet. Bei unserem sechsten und letzten Treffen präsentieren wir unser Werk, schauen – wenn ihr mögt – noch einmal zurück auf die letzten Wochen und Monate und freuen uns darauf, die Puppen endlich den Menschen in die Arme zu legen, für die sie gedacht sind. Vielleicht an Weihnachten? (Hier mein Beitrag von 2015.)

Teilnahme

Die PuppenMITmacherei ist offen für alle Puppennähverliebten, ganz gleich ob ihr noch nie eine Puppe genäht habt, wenig, mittel oder viel Erfahrung mitbringt oder professionelle Puppenmacherinnen seid.

Was für eine Puppe ihr herstellt, könnt ihr frei entscheiden. Das kann eine klassische Waldorfpuppe sein à la Karin Neuschütz, eine Filzkopfpuppe wie Charlie Bo, eine Strickpuppe oder etwas ganz anderes sein.

Wenn ihr eure Puppenmacherei mit uns teilen möchtet, benötigt ihr natürlich einen eigenen Blog, einen Instagram-Account oder eine Facebook-Seite. Dort könnt ihr an den sechs Terminen zu den jeweiligen Themen schreiben und Fotos veröffentlichen. Wenn ihr via Instagram teilnehmt, taggt eure Fotos bitte mit #puppenmitmacherei.

Bei unseren sechs Online-Dates sammelt Caro alle Beiträge bei NATURKINDER, wo ihr eure Blogartikel ganz einfach mit einem speziellen Blogging Tool verlinken könnt. Dort könnt ihr dann auch sehen, was die anderen so machen und euch vernetzen, wenn ihr mögt. Ich schaue an diesen Tagen auch regelmäßig vorbei, um eure Puppen zu bestaunen, Kommentare zu moderieren und Fragen zu beantworten.

Der oben beschriebene Ablauf dient übrigens nur der groben Orientierung. Werkelt, schreibt und fotografiert, ganz wie es euch gefällt.

Wir haben auch einen Banner für die PuppenMITmacherei gestaltet, den ihr gern verwenden könnt. Ihr seht ihn in der Seitenleiste hier auf meiner Internetseite und könnt hier eine Version herunterladen, deren Größe ihr selbständig für eure Blogs anpassen könnt.

Natürlich könnt ihr auch ohne Blog an unserer Aktion teilnehmen. Nur für euch. Auch schön.

Eine offizielle Anmeldung für die Puppenmitmacherei gibt es nicht. Ihr könnt Caro oder mir aber gern an hello@mariengold.net schreiben, wenn ihr dabei seid. Das steigert die Vorfreude!

Ausblick

Im Laufe der PuppenMITmacherei beantworte ich gern all eure Fragen rund um die Herstellung von Puppen. Dafür könnt ihr mir jederzeit an hello@mariengold.net schreiben. Zu jedem Termin wähle ich einige Fragen aus und beantworte sie hier auf meinem Blog.

Bei den Treffen selbst beantworte ich Fragen auch in den Kommentaren von NATURKINDER.

Schaut dann unbedingt bei Caro vorbei, denn bei jedem Online-Date werden wir ein Buch verlosen.

Für den Juli ist auch wieder eine Sonderpreisaktion für meine E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidung geplant. Und ich werde natürlich auch meine Vorräte für Puppenbastelmaterial kräftig aufstocken, falls ihr eure Puppe mit einer Anleitung und Material von Mariengold nähen möchtet. Mehr dazu in ein paar Wochen.

Caro und ich freuen uns von Herzen auf euch und eure Puppen in der PuppenMITmacherei 2016!

Alle Beiträge von Mariengold zur PuppenMITmacherei, auch aus dem letzten Jahr, findet ihr hier.