27. Mai 2014

Bücher: „Meister Marios Geschichte“ von Rafik Schami

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Der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami hat ein neues Kinderbuch geschrieben und es handelt wieder von Puppen. Nach „Das Herz der Puppe“ (hier rezensiert), indem es um die Freundschaft zwischen Nina und der Puppe Widu geht, handelt „Meister Marios Geschichte“ von einem Puppenspieler und seinen Marionetten.

Vorhang auf – Applaus! Seit vielen Jahren zieht Mario, ein meisterhafter Geschichtenerzähler (der zweitbeste nach Astrid Lindgren wohlbemerkt!), mit seinen Marionettenpuppen durchs Land und begeistert die Menschen mit einem Märchen, in dem ein fauler Fürst zum fleißigen Bauern wird und der Prinz nicht die langweilige Prinzessin zur Frau nimmt, sondern das kluge Mädchen.

Nach mehr als siebenhundert Vorstellungen aber haben die Marionetten genug. Sie sind schrecklich gelangweilt und starten hinter den Kulissen eine Revolte. Von nun an wollen sie selbst bestimmen, was sie spielen. Also schneiden sie ihre Fäden durch und werden, was sie schon lange sein wollen:  Aus der Königin wird eine Zauberin, aus dem Hofnarr ein Clown und aus dem Prinzen ein Räuber, nur der König möchte König bleiben.

Meister Mario ist natürlich erst einmal entsetzt: „Aber, aber – das geht doch nicht. Wie soll ich ohne Fäden mit euch spielen?“ „Uns verbinden andere Fäden mit dir, die man nicht sieht. Sie gehen von Herzen zu Herzen“, antworten die Puppen.

Da erkennt Mario die Möglichkeiten und den Spaß, die sich da auftun. Von nun an treten sie alle zusammen auf: die Puppen in selbst gewählten Rollen und Mario als Riese und jeden Tag spielen sie ein neues gemeinsam erfundenes Stück.

Mit seinem neuen Kinderbuch ist Rafik Schami eine rührende, komische und herzerwärmende Geschichte gelungen, in der es um weit mehr geht als um einen erfolgreichen, aber etwas eingerosteten Puppenspieler, gelangweilte Marionetten und eine Schere. Es geht um Freiheit und Selbstbestimmung, um Verantwortung für die eigenen Lebensträume und um die Frage, wer wir sein und wie wir unser Leben gestalten wollen, wenn wir uns beherzt von der vermeintlichen Bestimmung durch äußere Umstände frei machen. Dafür braucht es viel Mut und eine gute Portion Humor. Marios Puppen machen es vor!

Das Buch mit vielen märchenhaften Illustrationen ist im Sommer 2013 im Hanser Verlag erschienen. Wie immer verlose ich mein Rezensionsexemplar. Wenn ihr gewinnen möchtet, schreibt bis Donnerstag Nacht ein E-Mail an hello@mariengold.net. Den Gewinner werde ich am Freitag auslosen und benachrichten. Viel Glück!

Rafik Schami: Meister Marios Geschichte. Wie die Marionetten aus der Reihe tanzten, Hanser Verlag, ISBN: 978344624309-5, 12.90 Euro

(Das Buch gewonnen hat Evelyn.)

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


22. Mai 2014

Werk-Treffen mit Kartoffeldruck

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Endlich Frühlingssommer in Berlin: Sonnig und angenehm warm, saftig grün und blütengesprenkelt, auf den Straßen Flatterkleider und Sandalen und ganz viel blauer Himmel mit nur ein paar süßen, kleinen Schäfchenwolken. Einfach perfekt für das lang geplante Treffen Berliner Puppenmacherinnen gestern in Julias Garten in Karlshorst!

Endlich wieder einmal in voller Besetzung hatten wir – das waren Anita von Lilla Kirrivi, Julia von Von Kowalke, Laura von 1000 Rehe und ich – uns zu einem Vorhaben verabredet, das den Namen „Werk-Treffen“ auch wirklich verdiente. Erdbeeren, Kuchen und Brause durften natürlich trotzdem nicht fehlen, denn mit Lauras Rückkehr aus Indien, ihrem Geburtstag vor einer Woche und unserem herzlichen Wiedersehen unter blauem Himmel hatten wir mindestens drei gute Gründe zum Feiern.

Nach dieser kulinarischen Stärkung waren wir bereit für unser Projekt des Tages, das Bedrucken von Stoffen. Anita (hier ihr Buchtip zum Thema) und Julia hatten sich diesem Handwerk in den letzten Monaten schon ein paar Mal gewidmet und Puppen in selbstbedruckte Kleider gehüllt. Mit ihrer Begeisterung und den wunderhübschen Stoffen rissen die beiden Laura und mich natürlich sofort mit.

Voller Freude und Tatendrang machten wir uns also ans Werk und schnitzten, tupften, druckten, wischten und stempelten, was das Zeug hielt. Dabei schnatterten wir fröhlich vor uns hin, lauschten Lauras Geschichten aus Indien, tauschten die neuesten Erfahrungen und Eindrücke aus der Welt der Puppenmacherei aus und planten unsere Reise zum Puppen-Festival in der kommenden Woche.

Mit unseren neuen Stoffschätzen unterm Arm, bunten Farbklecksen an den Händen und rotgefreuten Wangen verabschiedeten wir uns nach einigen Stunden in den sonnigen Nachmittag und gingen unserer Wege. So selten unsere Treffen auch sind, so glücklich und freudestrahlend machen sie uns immer wieder miteinander!

Wie immer freue ich mich jetzt schon riesig auf unser Wiedersehen, auch wenn es nächsten Mittwoch schon morgens um halb Fünf losgeht – mit Kaffee in Thermoskannen, geschmierten Broten und Vorfreude auf die gemeinsame kleine Reise nach Thüringen/Bayern.

Auf meinen Stoffen sind übrigens Herzen und Eistüten gelandet. Für einen fröhlichen und entspannten Sommer 2014!

Das Rezept für Julias köstlichen spanischen Mandelkuchen findet ihr hier im Artikel „Mutterliebe und neuer Lieblingskuchen“ vom 11. Mai.