16. Februar 2015

Puppenquatsch mit Kuschelkissen

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Wirklich drei Monate?, zählten wir gleich nach der freudigen Begrüßung mit unseren Fingern nach. Ja, drei Monate war es schon her, dass wir bei Laura Torte gegessen und auf die Gründung von 8Hände angestoßen hatten. Wir, das sind Anita von Lilla Kirrivi, Julia von vonKowalke, Laura von 1000Rehe und ich, vier Puppenmacherinnen aus Berlin, die sich seit zwei Jahren regelmäßig zum Austausch und Werkeln treffen und 2014 ein Puppenkünstlerinnenkollektiv gegründet haben, um gemeinsam die Welt der Puppenmacherei zu erforschen, zu erleben und zu gestalten.

Die Resonanz auf 8Hände ist riesig und wir freuen uns wahnsinnig über eure Aufmerksamkeit und euer Mitfiebern. In kleinen Schritten (und leider viel zu seltenen Treffen) geht es Stück für Stück voran. Wir arbeiten an einem Manifest, scribbeln Ideen und Projekte, träumen, spinnen und lachen. Über allem schwebt immer auch die Frage, was wirklich machbar und vor allem schaffbar ist. Denn bei aller Leidenschaft für die Puppenmacherei und der unbändigen Freude am Miteinander, die unsere Gruppe in Schwung halten: Die Zeit für 8Hände müssen wir uns alle immer irgendwie in unserem mit Beruf, Familie und anderen Dingen vollgepackten Alltag freischaufeln.

Umso kostbar sind dann die gemeinsamen Stunden, die wir dieses Mal im Liv verbracht haben, einem Feinkostcafé im Prenzlauer Berg mit allerlei gesunden Leckereien und einem Interior mit farbenprächtiger Kissenlandschaft, in das wir uns sofort verliebten. Nach Kaffee, Birchermüsli und Käsebrot folgte wie immer der schönste Augenblick und die Puppen wurden herausgeholt.

Was für eine Freude, wer einen da plötzlich anschaut! Wie viel Liebe aus diesen Wesen strahlt. Wie sorgfältig sie verarbeitet sind. Und wie fest gestopft. Wie anrührend der Blick ist. Wie charmant das Lächeln. Wie allerliebst die Hose. Und wie groß der Stolz auf die Freundinnen ist, deren Puppen immer schöner und schöner werden. Da sind mir fast die Tränen gekommen vor Glück. Aber auch ein bischen, weil ich so traurig war, dass ich selbst mal wieder keine Puppe dabei hatte (alle schon verpackt und auf dem Weg zu ihren Kindern).

Dafür raschelte in meiner Mappe eine Menge Papier und als die Puppenschau vorbei war, berichtete ich von meiner Marktanalyse zum Thema DIY-Angebote für Puppengestaltung, bei der ich mir im Januar angeschaut hatte, welche Produkte rund um die Herstellung von Stoffpuppen und Puppenkleidung es gerade auf dem deutschen Markt gibt. Weiter ging es mit der neuen Regelung der Umsatzsteuer für den Verkauf digitaler Produkt innerhalb der EU und Möglichkeiten der Haftpflichtversicherung für Puppenmacherinnen. Stille. Nachdenkliche Blicke. Fragezeichen auf der Stirn. Gut, wenn man bei solchen Themen mit der Lieblingspuppe Händchen halten kann und weiß, dass man auf die Unterstützung der anderen zählen kann. Manchmal sind es gerade diese eher trockenen und schwierigen Themen, die unseren Austausch so wertvoll machen. Denn zu viert geht vieles leichter.

Und egal wie der Tag auch begonnen hatte (hektisch und mit einer viel zu langen Fahrt mit der BVG)  und wie der Rest der Woche so war (irre anstrengend und mit niemals enden wollendem Papierkram), nach unseren Treffen schwebe ich immer glücklich zurück nach Hause: Puppenfroh, wohlig satt im Bauch und im Herzen und voller Vorfreude auf das nächste Mal. Dann wieder zum gemeinsamen Werkeln an Lauras großem Tisch unter dem Motto „Puppennäh-Sprechstunde“.

LIV Feinkost & Wein, Choriner Straße 19, 10435 Berlin

Mehr über 8Hände findet ihr hier.


13. Februar 2015

Jools – Eine Lieblingspuppe aus 2015

Jools ist eine 30 cm große Puppe mit marzipanfarbener Haut, braunen Augen und rotem Flauschhaar mit ein paar Haarsträhnen.

Er trägt eine Pumphose mit Streifen in Schwarz und Grau, einem gelben Langarmshirt, pflaumenfarbenen Schuhen, einer fliederfarbenen Schirmmütze mit Pusteblumenfutter, die von beiden Seiten getragen werden kann, und ein pflaumenfarbenes Seidentüchlein.

Jools ist wieder nach meinem Mitzi-Schnittmuster genäht worden. Wenn ihr sehen möchtet, wie die Puppe unter ihrer Kleidung aussieht, schaut einfach hier.

Jools ist für 180 Euro in meinen Webshops bei Etsy und DaWanda oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich. Weitere Bilder von meinen Puppen findet ihr in meinem Portfolio, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die E-Books sind in meinen Webshops bei DaWanda und Etsy erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold-Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, meistens ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Speziell bei den Babypuppen entsteht es manchmal auch durch eine spezielle Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, dass sie wie natürlicher Babyflaum aussieht. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.

Achtung: Dieser Artikel ist nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet, da Kleinteile eingeatmet oder verschluckt werden können.


11. Februar 2015

Fundstücke #3

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1 Bei Maclean’s, einem Magazin für aktuelles Zeitgeschehen aus Kanada, ist im März 2013 ein Artikel mit dem Titel Waldorf dolls: an anti-consumerist icon for $700? über den Hype um Waldorfpuppen in Nordamerika erschienen, der auch gut zwei Jahre später noch immer anhält.

2 Malwine, eine liebe Kundin, hat mit meinem Baby Twink E-Book und dem passenden Material eine allerliebste Puppe namens Momo angefertigt und wunderschön fotografiert. Später hat Momo noch weitere Kleidung und zwei Geschwisterchen  bekommen. Zucker!

3 Seit 20011 hat Miss Annie Peoplette einen Ehrenplatz in meinen Favoriten bei Flickr. Die Künstlerin Dani Davis überrascht immer wieder mit herrlich außergewöhnlichen Stoffpuppen und Kreaturen.

4 Puppenwangen werden nicht nur mit dem Klassiker von Stockmar schön rosig, sondern auch mit den Inktense Pencils von Derwent, einem Mitbringsel von Laura von der Textile Art im letzten Jahr.

5 Bei Revoluzza gibt es Puppennähsets, bei denen die ganze Puppe auf Stoff gedruckt ist, der nur noch flink ausgeschnitten, zusammengenäht und mit Füllwatte gestopft werden muss. Einfacher geht’s nicht!

6 Von der Büroklammer zum Kleiderbügel en miniature fürs Puppenhaus: Wie’s geht, erfahrt ihr hier.

7 Für die Herstellung von Puppenhaar gibt es viele Möglichkeiten, meistens unter Anwendung der Häkeltechnik. Wer nicht häkeln kann, findet bei Mama Liberated eine Alternative.

Das Internet ist voller schöner Dinge und guter Ideen. Wenn ihr Vorschläge und Links für diese Reihe habt, schickt sie gern an hello@mariengold.net. Weitere Fundstücke findet ihr hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


26. Januar 2015

Bücher: „Sumikos Wunsch“ von Minako Chiba

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Die riesengroße, einzigartige und innige Liebe zwischen Kindern und Puppen ist immer wieder eine gute Geschichte wert. Ich halte stets die Augen offen nach Büchern, die davon erzählen. Manchmal kommen die Bücher auch mir zu. So gab mir vor einiger Zeit eine Kursteilnehmerin einen heißen Tip. An den genauen Titel konnte sie sich nicht mehr erinnern. Deshalb hat es ein bischen gedauert, bis ich das Buch ausfindig machen konnte, zumal es im Buchhandel scheinbar nicht mehr erhältlich ist.

Das Buch heißt „Sumikos Wunsch“ und wurde von der japanischen Autorin Minako Chiba geschrieben, von der auch die Zeichnungen stammen. Die ersten Sätze kommt mir bekannt vor:

Frau Margareth sitzt in ihrer kleinen Werkstatt und näht. Es ist schon spät. Doch Frau Margareth möchte nicht aufhören, bis die letzte Stoffpuppe fertig ist. Sie ist Spielzeugmacherin und verkauft ihre selbstgemachten Stoffpuppen an Spielzeugläden im ganzen Land.

Frau Margareth stellt auch Sumiko her, die Puppe, die nur einen einzigen Wunsch hat: Sie möchte jemanden finden, der sie ganz, ganz dolle lieb hat. Doch dann werden alle anderen Stoffpuppen im Spielzeugladen gekauft und nur Sumiko bleibt übrig. Da betritt ein kleines Mädchen den Laden und verliebt sich in die Puppe:

„Hallo! Was für hübsche Augen du hast!“ Das kleine Mädchen strahlt übers ganze Gesicht. „Bist du gekommen, um mich abzuholen?“, frage Sumiko. Ihr Herz klopft mit einem Mal ganz wild. „Ja“, sagt das kleine Mädchen, „ich will dich mit nach Hause nehmen.“

Ganz so einfach wird das aber nicht. Denn das Mädchen hat einen Papa, der nichts übrig hat für die staubige Puppe, deren schöne blaue Augen er einfach nicht sehen will. Doch das Mädchen lässt nicht locker, bis Sumikos allergrößter Wunsch doch noch in Erfüllung geht.

Diese einfache, kleine Geschichte erzählt von dem großen Glück, geliebt zu werden. Es ist ein Buch für Kinder, die auch eine ganz besondere Puppe haben, und für die Menschen, die diese Puppen anfertigen.

Mein Jagd nach dem Buch soll nicht umsonst gewesen sein und ihr könnt mein Exemplar natürlich wieder gewinnen. Schreibt dafür bis Dienstag Nacht an hello@mariengold.net. Wer das Buch bekommt, lose ich am Mittwoch aus. Viel Glück!

Minako Chiba: Sumikos Wunsch. Ein Bilderbuch aus Japan, NordSüd Verlag, ISBN: 3314016875, 5.75 Euro

(Die Gewinnerin des Buches ist Iris.)

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


19. Januar 2015

FKK mit schön gemachten Händen

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„Viel Licht und ein großer Ausschnitt!“, hallten die Worte von Clara, meiner Grafik-Designerin, in mir nach, als ich letzten Donnerstag kurz vor Acht am S-Bahnhof Yorkstraße die Nase aus meinem Buch nahm und einen atemberaubenden Himmel in Hellblau und Violett sah. Der Tag versprach sonnig und schön zu werden. Gut so, denn heute wollten Laura von 1000 Rehe und ich die ersten Fotos für unsere Filzkopfpuppenanleitung machen. Eine halbe Stunde später war es leider vorbei mit dem wunderbaren Farbspiel am Firmament und ich kam bei Wolken und Nieselregen im Prenzlauer Berg an. Als Laura die Tür öffnete, ging die Sonne noch einmal auf. Große Wiedersehensfreude und frisch ans Werk!

Für meine eigenen Puppennäh-E-Books hatte ich ja schon viele, viele Anleitungsfotos gemacht und konnte ganz gut einschätzen, was für eine Arbeit uns da bevorstand. Nicht nur heute, sondern auch in den nächsten Wochen. Laura sagte ich lieber nichts davon – schließlich hat sie ja auch schon eine Anleitung herausgebracht -, sondern ließ mich von dem typischen „Ach, einfach machen!“ anstecken, das ich so sehr an ihr mag.

Schon nach zwei, drei Fotos war klar, dass das hier eine völlig neue Erfahrung werden würde. Denn zu zweit gestaltet sich so ein Shooting natürlich viel, viel einfacher. Keine umständlichen Aufbauten. Keine komplizierten Verrenkungen. Keine Kompromiss-Perspektiven. Nur Laura, ihre schön gemachten Zauberhände, meine Regieanweisungen („Stop.“, „Andere Seite.“, „Kannst du den Stuhl da wegschieben?“, „Nein, deine Hände sehen nicht blau aus.“), klick und nächstes Bild.

Nach zwei Stunden waren die Fotos im Kasten, alle Notizen für die anstehenden Anleitungstexte (mein Job) niedergeschrieben und wir total glücklich. Spätestens jetzt wussten wir, dass das Projekt irre Spaß machen und unsere Zusammenarbeit gut funktionieren würde. Also gleich die Termine für die nächsten Treffen vereinbart und wieder raus in den Nieselregen, eine feste Umarmung und jede ging ihrer Wege.

Diese Wege sind es auch, die es noch nicht möglich machen, einen Veröffentlichungstermin für die Anleitung zu nennen. Es gibt noch viel zu tun und die Arbeit zu zweit hat ihre eigene Zeitrechnung. Aber wenn unser Plan – oder besser gesagt meine Planung, denn dafür bin ich zuständig – aufgeht, wird der späte Frühling euch die Filzkopfpuppen bringen.

Im Sommer unterrichten Laura und ich dann zum ersten Mal die Herstellung von gefilzten Puppenköpfen. Der Kurs im Juli ist sogar schon ausgebucht, was uns letzten Montag, als die 10. Anmeldung einging, Jubeljauchzer von Zehlendorf in den Prenzlauer Berg und wieder zurück schicken ließ, so aufgeregt und glücklich waren wir. Für den Termin am 26. September gibt es noch ein paar freie Plätze. Wenn ihr mitfilzen möchtet, schreibt an hello@mariengold.net. Weitere Details zu unserem Kurs findet ihr hier.

Wir möchten uns auch noch ganz herzlich für eure Anregungen für die Gestaltung unserer Filzkopfpuppe nach diesem Aufruf bedanken. Schöne Ideen waren dabei. Einige davon werden wir ganz sicher umsetzen. Dank eures Feedbacks wissen wir jetzt auch, dass sich viele Frauen eine Puppennähanleitung wünschen, die nicht nur etwas für den Einstieg ist, sondern „ruhig mal etwas komplizierter“ sein darf. Aber gerne doch und mit Vergnügen!

Weitere FKK-Berichte findet ihr hier. Und weil es ein paar Nachfragen gab: FKK bedeutet eigentlich Freikörperkultur, ein Erlebnis, das zumindest ich noch gut aus den Sommerurlauben meiner Kindheit am Badesee kenne. Lauras und mein FKK aber steht für „Filzkopfkurs“, die Idee, mit der letzten Oktober alles begann. Es ist einfach ein Kürzel, das wir mittlerweile für unser gesamtes Projekt verwenden.