14. September 2016

Mit Mariengold gemacht #3

Mit Mariengold gemacht 3

Ein Ergebnis meiner Umfrage letztes Jahr war, dass ihr gern mehr Puppen sehen möchtet. Und zwar nicht nur meine. Das war der Startschuss für eine neue Reihe hier auf dem Blog, in der ich regelmäßig Puppen zeige, die andere Menschen mit meinen E-Books oder in meinen Kursen hergestellt haben. Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir Bilder geschickt und ihre Freude über die selbstgemachten Goldstücke geteilt haben!

1 In meinen Kursen sind oft Frauen, die schon Puppen genäht haben, manchmal sogar mit einem meiner E-Books. So war es auch bei Ariete, die im Juni dabei war. Am Ende ist sie mit zwei Puppen nach Leipzig zurückgefahren, die mit ihrer herzig-roten Kleidung, den dunkelbraunen Haaren und den dezent gestalteten Gesichtchen wie Schwestern aussahen.

2 Der Name dieser kirschbeschmückten Puppe ist Genoveva. Genäht wurde sie von Rena, einer Kunst- und Logotherapeutin aus dem Süden, mit der sich nach dem Kurs ein E-Mail-Austausch entspann, der mich ermutigte, meinem Herzensthema „Puppen als Spiegel der Seele“ wieder mehr Raum zu geben.

3 Rachel von MamaDenkt hat eine Mariengold Puppe genäht und darüber auf ihrem Blog berichtet. Was ich besonders schön fand: Sie hatte so viel Freude, dass ihr Mann heimlich eine weitere Materialpackung bei mir bestellte und sie ihr zu Weihnachten schenkte.

4 Manchmal kommen die Frauen in meinen Kursen von weither gereist, wie Georgina aus der Schweiz. Sie fertigte diese Puppe mit den großen, braunen Augen an (wie Kirschen). Die Kleidung hatte sie vorab bei mir bestellt.

5 Noch mehr Kirschen und noch mehr Kursfrauen: Janet war bereits in der letzten Ausgabe dieser Reihe dabei. Da habe ich auch erzählt, dass sie in der Puppenmacherei ein neues Hobby gefunden hat und demnächst wieder in Berlin dabei ist. Dieses Kirschenmädchen ist zuletzt unter ihren Händen entstanden.

6 Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie unser Charlie Bo E-Book als Einstieg in das Filzen von Puppenköpfen funktioniert. Danach geht es meistens munter weiter mit dem Experimentieren und Ausprobieren, denn diese Technik macht einfach süchtig und birgt so viele Möglichkeiten. Das stellen Laura und ich auch immer wieder in unseren Filzkopfkursen fest. Ende September geht es in die vierte Runde, für 2017 sind natürlich auch Kurse geplant.

7 Was es mit diesem Bild auf sich hat, wie es zu mir gekommen ist und ob ich die Macherin dieser Puppe bin, weiß ich nicht mehr. Aber ich finde es schön, wie die Arme des Kindes um seine Puppe liegen und die Farben so gut zusammenpassen.

8 Die Geschichte von Eva mag ich sehr und erzähle sie immer wieder gern: Im Mai 2014 kam Margot den weiten Weg aus Barcelona zu mir in den Kurs. Weil sie kein Deutsch und kaum Englisch und ich kein Spanisch sprach, brachte sie eine befreundete Übersetzerin mit, das war Eva. Zwei Tage lang übersetzte Eva fleißig und hochprofessionell und war am Ende so angetan von den Puppen und der Atmosphäre im Kurs, dass sie im nächsten Monat als Teilnehmerin dabei war. Dabei nähte sie einen Wildfang in roter Latzhose und Ringelshirt für ihr Patenkind Anouk, die ebenfalls ein Wildfang ist und gern Latz trägt.

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinen Shops bei Dawanda und Etsy, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


7. September 2016

PuppenMITmacherei 2016: Vorbereitungen & Herstellung von Kopf und Körper

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Hello and welcome to the third meeting of the PuppenMITmacherei 2016, a doll making initiative by NATURKINDER and Mariengold. In case you wonder why I skipped the date in August: I took a long summer break, spent three weeks in the Swiss mountains and enjoyed the warm and sunny season in my hometown Berlin. So today I put two articles in one and tell you about the preparations and first working steps on my project this year which is a Jess Brown rag doll. I am looking so much forward to creating such a doll since I have first seen in it in the book „Lulu & Pip“ by Nina Gruener. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Caro and I wish you great joy in starting your project!

Herzlich Willkommen beim dritten Treffen der PuppenMITmacherei 2016 von NATURKINDER und Mariengold!

Für mich ist es erst der zweite Termin, denn ich habe mir im August eine längere Auszeit genommen, war drei Wochen in den Bergen und habe dann erst einmal ohne Bloggerei und Termine in meinem Atelier gearbeitet, halbe Tage nur, denn der Sommer in Berlin lockte nach draußen. Bei der PuppenMITmacherei im August habe ich natürlich auch vorbeigeschaut und mich riesig gefreut, dass trotz Ferien so viele Frauen dabei waren.

Auch hat sich herausgestellt, dass meine Partnerin Caro von NATURKINDER und ich das gleiche Projekt angehen, nämlich eine Jess Brown Rag Doll, von der wir beide schon lange Fans sind. Das wunderbare Buch, mit dem wir arbeiten, habe ich letzte Woche ausführlich hier vorgestellt.

Damit sind wir bereits mittendrin in der Puppennähfreude. Heute geht es um die Gestaltung von Kopf und Körper. Und weil ich im August blaugemacht habe, erzähle ich euch noch, was davor geschah.

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, vergesst nicht, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken.

Vorbereitungen

Der Wunsch, eimal eine Jess Brown Rag Doll zu nähen, entstand bereits im letzten Jahr. Vom Bohem Verlag erhielt ich ein Rezensionsexemplar für das Buch „Lulu und Pip“ und beim Anblick der zerliebten Stoffpuppe war es gleich um mich geschehen. Das passende Anleitungsbuch „The Making of a Rag Doll“ von Jess Brown kam wenig später zu mir und bei der nächstbesten Gelegenheit, unserem Wochenende unter Puppenmacherinnen, legte ich los. Vorher hatten Caro und ich schon die Idee, einen Make-Along für Jess Brown Rag Dolls auszurichten, wollten unsere PuppenMITmacherei dann aber doch lieber offenhalten für alle möglichen Puppenarten.

In den nächsten Wochen werde ich euch also von der Entstehung meiner Rag Doll erzählen. Los geht es mit den Vorbereitungen.

Für die Herstellung einer Jess Brown Rag Doll werden nur wenige Materialien gebraucht. Umso wichtiger finde ich, dass diese von bester Qualität sind. Ich hatte Glück und bekam gutes antikes Leinen für die Hülle der Puppe von meiner Freundin Anita von Lilla Kirrivi. Anita lebt seit einiger Zeit in einem kleinen Dorf in der Oberlausitz, einer Region im Osten Sachsens, die auf eine lange Textilgeschichte zurückschauen kann. Davon zeugen heute noch zahlreiche kleine und große Textilbetriebe und auch Anitas magischer Dachboden, auf dem wir von 8Hände an unserem Wochenende viele Stoff- und andere Schätzchen bestaunen und mit nach Hause nehmen konnten.

Mein Stück Leinen habe ich noch mit Schwarzem Tee gefärbt, wodurch es etwas dunkler und durch die weich ineinanderlaufenden Farbnuancen auch lebendiger wurde. Wie das funktioniert? Ganz einfach: Sechs Teebeutel in einer Schüssel mit heißem Wasser ziehen lassen, bis es eine tiefbraune Farbe hat. Die Teebeutel entfernen und den Stoff für circa drei Stunden darin einweichen. Je nach gewünschter Intensivität kann er länger oder kürzer im Farbbad bleiben. Anschließend gründlich mit kaltem Wasser ausspülen, trocknen lassen und bügeln.

Und was wird neben dem Leinenstoff noch benötigt?

Material
Nähmaschinengarn
Starkes Nähgarn für die Handnähte
Schurwolle am Vlies zum Stopfen
Garn zum Sticken der Augen
Ein kleines Stück Wollfilz für den Mund
Etwas für die Haare (großes Fragezeichen bei mir, dazu später mehr)

Arbeitsutensilien
Löslicher Textilstift
Transparentpapier und Stift
Papierschere
Lineal oder Maßband
Stecknadeln
Stoffschere
Nähmaschine
Bügeleisen und Bügelbrett
Kochlöffel und Essstäbchen
Handnähnadeln

Neben dem Färben des Stoffes war ein weiterer Teil der Vorbereitungen das Übertragen des Schnittes aus dem Buch auf Papier und auf den Stoff. Dafür habe ich den Schnittmusterbogen mit Klebeband am Fester befestigt und die Konturen mit Bleistift auf Papier übertragen. Ab damit auf den Stoff, die Teile angezeichnet, ausgeschnitten und genäht. Im Anleitungsbuch sind diese Arbeitsschritte ausführlich beschrieben. Da steht auch, dass Jess Brown zum Nähen der Teile mit der Nähmaschine dunkles Garn verwendet, weil sie gern jeden Stich auf dem Stoff sieht. Auch wenn ich es anders gemacht habe, finde ich dieses kleine Detail nur konsequent, denn der Kontrast trägt genau zu jenem antiken Look bei, den sie sich für ihre Puppen wünscht. Jess Brown empfiehlt auch die Verwendung von Nähmaschinengarn aus reiner Baumwolle. Das konnte ich mir für den dicken, robusten Stoff nicht vorstellen und habe stattdessen das bewährte Nylbond von Coats verwendet, das ich auch zum Nähen der Teile für meine Mariengold Puppen nehme.

Was noch? Ah, das Tischtuch. – Dieses Jahr möchte ich es mir richtig schön machen mit der PuppenMITmacherei. Zwar gehört die Aktion zu Mariengold, aber ich lasse es bewusst ruhiger angehen und möchte mich beim Werkeln an meiner Rag Doll entspannt und wohl fühlen. Dabei hilft mir mein „Feierabendtischtuch“. Das breite ich oft aus, um einen Unterschied zu machen zwischen (bezahltem) Tagwerk auf blankem Holz und privaten oder auch beruflichen Herzensprojekten auf hellrotem Grund, auch wenn die Grenzen manchmal fließend sind. Dazu stelle ich oft noch einen Strauß Blumen oder einen schönen Gegenstand, atme tief durch und finde mich dann in einem neuen Raum wieder. Herrlich.

Gestaltung von Kopf und Körper

Drei Teile sind es nur, aus denen so eine Jess Brown Rag Doll zusammengesetzt wird: Kopf, Rumpf und Arme an einem Stück und die beiden Beine.

Die erste große Herausforderung war das Wenden der Teile von links auf rechts. Leinenstoff ist ja nicht flexibel. Hinzu kommt, dass die Arme und Beine sehr dünn sind. Das macht diesen Arbeitsschritt recht kniffelig. Was habe ich geflucht! Bis mir eine Idee kam, wie es gehen könnte – und es funktionierte tatsächlich. Meine Spezialmethode ist ziemlich kompliziert, deshalb versuche ich erst gar nicht, sie hier zu erklären. Zudem glaube ich auch, dass es einfachere Wege oder ein Zauberwerkzeug gibt. Wenn ihr mehr wisst, immer her damit.

Weiter ging es mit dem Stopfen. Auch hier erwies sich der feste Stoff als Erschwernis im Vergleich zum gewohnten dehnbaren Puppentrikot. Vor allem bei den Armen und Beinen war es hilfreich, mit kleinen Stücken Wolle zu arbeiten. Das hat zwar ziemlich lange gedauert, aber die Füllung der Teile ist schön gleichmäßig und fest geworden. Zum Stopfen habe ich Schurwolle am Vlies verwendet, mein Lieblingsmaterial auch für die Mariengold Puppen. Jess Brown dagegen bevorzugt „corn fiber stuffing“, zu Deutsch Maisfaser. Diese beschreibt sie als elastisch und dicht zugleich in ihrer Struktur, als „old-world fiber“, mit der ihre Puppen über die Jahre bestens in Form bleiben. Könnte ich vielleicht auch einmal ausprobieren.

Das Stopfen der Teile und Zusammennähen der Puppe geht Hand in Hand. Zuerst habe ich die Beine gestopft und mit der Nähmaschine am Hauptteil befestigt. Dann kamen die Arme und der Kopf dran und zuletzt der Rumpf. Gestopft wird durch eine Öffnung am Rücken, die ich zum Schluss von Hand im Matratzenstich geschlossen habe. An dieser Stelle arbeitet Jess Brown mit dem überwendlichen Stich, der im Gegensatz zum Matratzenstich eine sichtbare Naht hinterlässt. Das hat sicher wieder mit dem handgemachten Look zu tun, den sie so mag.

Jetzt liegt der fertige Puppenrohling vor mir und ich bin ein bisschen aufgeregt, weil ich noch kein Material für die Haare meiner Rag Doll habe. Ich stelle mir einen Schopf in warmem Fuchsrot oder Kastanienbraun vor, am liebsten aus Schurwoll- oder Kaschmirstrick von einem alten Pullover oder einer Mütze. Falls ihr so etwas abzugeben habt, meldet euch gern unter hello@mariengold.net. Ich würde mich so freuen, wenn ich auf diesem Weg fündig würde.

Fragen an Mariengold

Gibt es in diesem Jahr scheinbar keine, deshalb lasse ich das Thema von jetzt an hier aus. Falls doch die ein oder andere Frage aufkommt, könnt ihr sie auch in den Kommentaren bei NATURKINDER stellen. Ich schaue dort regelmäßig vorbei und helfe gern weiter.

Wie es weitergeht

Das nächste Online-Treffen findet am Mittwoch, den 5. Oktober statt. Dann geht es um die Gestaltung von Gesicht, Haare und Details. Damit können wir wunderbar die Persönlichkeit unserer Puppen herausarbeiten. Ich bin schon gespannt, was für eine bunt gemischte Rasselbande wohl in diesem Jahr entsteht.

Mehr zu PuppenMITmacherei findet ihr hier.


29. August 2016

Bücher: „The Making of a Rag Doll“ von Jess Brown

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Wenn ich die Bücher für meine Buchvorstellungen fotografiere, suche ich mir immer meine Lieblingsseiten aus. Bei den Werken von Jess Brown ist das schwierig, denn ihre Bücher stecken voller Lieblingsseiten. Das habe ich schon letztes Jahr festgestellt, als ich mich für ein paar Seiten aus „Lulu & Pip“ entscheiden musste. Erinnert ihr euch? In dem Buch geht es um Lulu und ihre Puppe Pip, um ihren Sommer auf dem Land, um Freundschaft und Freiheit und das gute, einfache Leben. Die Puppe Pip ist eine original Jess Brown Rag Doll, eine einfache Puppe aus Leinenstoff. Nicht besonders schön, aber sehr geliebt. Das sieht man, das spürt man und das macht sie zu einem echten Herzensding in einer federleichten Geschichte mit grandiosen Bildern.

Entworfen hat die Puppe die amerikanische Designerin Jess Brown. Sie folgt damit einer langen Tradition von Rag Dolls, zu Deutsch „Stoffpuppen“, die sie auch als Modern Heirlooms bezeichnet, also „zeitgemäße Erbstücke“, denn diese handgemachten Lieblinge werden von Generation zu Generation weitergegeben. Anders als in den USA ist diese Puppenart in Deutschland nicht so sehr bekannt, was vielleicht an dem starken Einfluss der Waldorfpädagogik auf die hiesige Stoffpuppenmacherei liegen könnte. Mein Eindruck ist, dass sich das gerade ändert. Nicht nur ist in den letzten Jahren aus der typischen Waldorfpuppe eine frei gestaltete Künstlerinnenpuppe aus den gleichen Materialien, aber mit neuen Techniken und Ausdrucksformen für mehr Detailreichtum und wirklichkeitsnahe Darstellung hervorgegangen. Auch erscheinen mehr und mehr andere Stoffpuppenarten, die in ihrer Erscheinung eher vom Grafischen, von der Illustration herkommen und mit dem Abstrakten, Skizzenhaften, Comicartigen spielen. Dazu gehören für mich auch die Rag Dolls von Jess Brown.

Auf den ersten Blick sehen sie ganz einfach aus. Sie werden aus nur wenigen Materialien, mit simplen Techniken und ohne viel Zeitaufwand angefertigt. Dafür braucht man kein perfektes Händchen, sondern das gelingt auch ohne Vorkenntnisse und besonderes Geschick. Diese Schlichtheit aber dient der Designerin als Spielfläche, um in den Details aus jeder einzelnen Puppe eine eigene kleine Persönlichkeit zu machen. Mit einfachen Mitteln – mal ist es ein antiker Leinenstoff mit einer besonderen Struktur für den Körper, mal ein Malerhut aus Zeitungspapier oder Haar aus fuchsrotem Kaschmirstrick – erschafft sie individuelle Charaktere, die zu entdecken – und ganz bestimmt auch mit denen zu spielen – viel Freude macht.

Jess Brown stellt diese Puppen nicht nur selbst her, sondern sie hat auch ein Buch darüber geschrieben. „The Making of a Rag Doll“ gehört zum Schönsten, was mein Bücherregal zu bieten hat: Hochwertiges Design, wundervolle Bilder, übersichtliches Layout, harmonische Gestaltung, schlichte Illustrationen, gut verständliche Texte – eine ganz feine, entspannte Anmutung, die bestens zu den Puppen passt. Es gibt eine Einführung über die Entstehung der Jess Brown Rag Dolls, Hinweise zu Material, Arbeitsutensilien und Techniken, eine ausführliche Begriffsübersicht für das Nähen, eine kleine Stoffkunde mit Tipps für die Schatzsuche auf dem Flohmarkt und natürlich eine Vielzahl an Projekten, darunter nicht nur die Puppe selbst, sondern auch Kleidung und Accessoires. Jess Brown mag es, wenn den Dingen anzusehen ist, dass sie von Hand gemacht wurden. Dabei wirkt aber nichts nachlässig, sondern immer sorgfältig durchdacht und ausgeführt. Das schlägt sich auch in den Anleitungen und Schnittmustern nieder. Alles ist ganz einfach und sehr gut auch für Anfängerinnen und Anfänger geeignet.

Seit „Lulu & Pip“ habe ich mich riesig darauf gefreut, irgendwann selbst eine Jess Brown Rag Doll anzufertigen. Im Juli an unserem Wochenende unter Puppenmacherinnen habe ich es endlich getan und es war so gut, einmal eine ganz andere Art von Puppe zu nähen. Spannend war für mich im Vorfeld auch die gedankliche Auseinandersetzung mit dieser Puppe, warum sie mich so anspricht und was mir das über meine eigene Arbeit erzählt. Dabei habe ich viel über Mariengold gelernt.

Und ich möchte noch so eine Puppe nähen und zwar in der laufenden PuppenMITmacherei. Meine Partnerin Caro von NATURKINDER hat sich spontan angeschlossen und verlost aktuell auch das Buch auf ihrem Blog. Bis zu unserem nächsten Treffen am 7. September könnt ihr hier an dem Gewinnspiel teilnehmen. Dann geht es nach meiner Pause im August auch für mich los mit den ersten praktischen Arbeitsschritten und der zweiten Runde Jess-Brown-Rag-Doll-Nähglück.

Jess Brown: The Making of a Rag Doll. Design & Sew Modern Heirlooms, Chronicle Books, ISBN: 1452119511, ca. 22,00 Euro.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


24. August 2016

Fundstücke #11

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1 Die Zeit der strengen Zöpfe ist zum Glück vorbei. Puppenfrisuren sind heute viel kreativer und wilder. Wie ihr einen schönen Knoten ins Haar bekommt, findet ihr hier.

2 In ihrer Serie „Design made in GDR“ schreibt M i MA über Design in der DDR. Besonders interessant ist der Beitrag „Spielzeug zwischen Kunst und Industrie“, in dem es auch um Renate Müller geht, die es mit ihren Entwürfen sogar bis ins MoMA New York geschafft hat.

3 Dieses Jahr fand zum ersten Mal das European Waldorf Doll Seminar statt, ein Get-Together für Puppennähverliebte in den Niederlanden, veranstaltet von Kamrin’s Poppenatelier. Maike von Feinslieb war dort und fand’s super. Hier geht es zu ihrem Bericht.

4 Sandra von Junikate kann nicht nur Puppen, sondern auch Fotografie. In ihrer neuen Reihe „Knipserei“ teilt sie ihr Wissen in kleinen, gut gemachten und leicht verständlichen Tutorials.

5 Michèle Brunnmeier ist zurück. Mit ihrer „Puppenwiege“ war sie vor 10, 15 Jahren eine der ersten sichtbaren Puppenmacherinnen im Internet. Mittlerweile hat sie sich der Fotografie zugewendet. Puppen macht sie ab und zu auch noch, wie z. B. das Prinzesschen Penelope, inspiriert von einer Geschichte von Daniela Drescher, auf deren wunderhübschen Blog ich an dieser Stelle ebenfalls hinweisen möchte.

6 Immer mehr Puppenmacherinnen geben ihrer Arbeit im wörtlichen Sinne mehr und mehr Raum. Da werden Werkstätten eingerichtet, Ateliers gemietet und Läden eröffnet, z. B. hier, hier und hier. Eine schöne und wichtige Entwicklung, die zeigt, wohin die berufliche Selbständigkeit mit Puppenmacherei gehen kann.

7 Für mehr Ordnung im Puppenschrank, fndet ihr hier ein DIY für Kleiderbügel.

Das Internet ist voller schöner Dinge und guter Ideen. Wenn ihr Vorschläge und Links für diese Reihe habt, schickt sie gern an hello@mariengold.net. Weitere Fundstücke findet ihr hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


22. August 2016

Ritorno All’Alpe

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Wildsommer im Tessin. Drei Wochen Wir. An einem Ort, in dem für uns das ganze Glück des Sommers steckt. Hier duftet es nach wildem Thymian und Ziegen, nach Sonne und Erde, nach frischem Zitronenmelissentee und Tagen, die man draußen verbringt.

Seit sechs Jahren kommen wir hierher. Mittlerweile kennen wir den Berg und seine Menschen gut, fühlen uns zu Hause. Hier fließen die Tage zärtlich ineinander, ohne große Sensationen, dafür mit dem Zauber, der in den kleinen Momenten liegt.

Ich mag es, dass Jahr für Jahr auf dem Höhepunkt des Sommers, an den Tagen um meinen Geburtstag das Leben langsamer und stiller wird. So kann ich mich stärken und aus der Ruhe und Tiefe mein Inneres neu ausrichten.

Seit zwei Wochen bin ich zurück in Berlin, auch in meinem Atelier. Es ist schön, wieder hier zu werkeln und Puppen und Ideen in die Welt zu bringen. Ich lasse es ruhig angehen. Das Leben ist kurz und es gibt nichts zu erreichen, außer im gegenwärtigen Moment zu sein. Das wünsche ich mir für den Sommerausklang: Aus der Klarheit und Kraft meines Herzens heraus zu tun, was richtig ist, und im Hier und Jetzt zu leben.