10. Juli 2017

Fundstücke #15

1 Wenn es im Sommer so richtig heiß ist, freuen sich auch Puppen über ein erfrischendes Eis. Wie es geht, findet ihr hier bei der Pflanzenfärberin.

2 Neuigkeiten bei Wollknoll: Seit einigen Wochen ist im Online-Shop das Puppenhaargarn von DollyMo sowie Puppentrikot in Hellbraun erhältlich.

3 Puppen gehören zum Besten, das Eltern ihren Kindern mit auf den Weg geben können. Sie wecken Gefühle und tun der Seele gut. Dadurch lernen Kinder auch, wie man liebevoll mit anderen umgeht. Mehr dazu in diesem Artikel.

4 Frau Gold kann auch Puppen. Ihre Anleitung zur Herstellung von Biegepüppchen (Ritter!) findet ihr hier.

5 Für Puppenmacherinnen gehört das Fotografieren genauso zum Geschäft wie das Puppenmachen selbst. Bei Fig & Me gibt es eine ausführlichen Leitfaden.

6 Puppenschuhe muss man nicht unbedingt selber machen. Man kann sie auch kaufen, wo man sie zunächst vielleicht gar nicht vermutet. Mehr dazu im Quicktipp bei Junikate.

7 Die Produkte von Hiitu stammen aus nachhaltigen Kollaborationen mit Kunsthandwerkern und Designern auf der ganzen Welt und sind „made with good vibes“, so wie der Dancing Candyman, mein Favorit, klaro.

8 Nächstes Jahr findet vom 25. bis 27. Mai wieder das European Waldorf Doll Seminar in der Nähe von Amsterdam statt. Die Anmeldungen haben bereits begonnen. Alle Details findet ihr hier.

Das Internet ist voller schöner Dinge und guter Ideen. Wenn ihr Vorschläge und Links für die Reihe habt, schreibt gern an hello@mariengold.net. Weitere Fundstücke findet ihr hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


7. Juli 2017

Poppy – Eine Lieblingspuppe aus 2017

(Poppy ist bereits verkauft. Poppy is already sold.)

Poppy ist eine 30 cm große Babypuppe mit aprikosenfarbener Haut, dunkelblauen Augen und braunem Flauschhaar. Die Pppe hat auch Ohren und extra Gewicht in Händen, Füßen und Bauch.

Sie trägt eine Stricktunika mit einem Farbverlauf in Rosa, Türkis und Lila, ein hellgrünes Langarmshirt, Blümchenhosen, türkisfarbene Schuhe und eine hellrosa Mütze mit Blüte.

Poppy ist für 245 Euro in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich, dann beträgt der Preis 5 Euro weniger. Weitere Bilder von meinen Puppen findet ihr hier und hier, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die E-Books sind in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals, einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Speziell bei den Babypuppen entsteht es manchmal auch durch eine spezielle Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, dass sie wie natürlicher Babyflaum aussieht. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.


5. Juli 2017

PuppenMITmacherei 2017: Ideensammlung

Hello and welcome to the very first meeting of the PuppenMITmacherei 2017, a doll-making initiative by NATURKINDER and Mariengold. Today it is all about inspiration and ideas. Therefor I present you some helpful questions to find out everything about the doll of your heart and talk a little bit about the healing power of doll-making. In the end there is a reminder for the current special price campaign in my webshops and I make a forecast on our next virtual meeting in August. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or other social media, don’t forget to link your contribution at NATURKINDER today. An online translator can be found here, more details about the initiative here. Wishing you great joy in searching and finding inspiration for your doll!

Herzlich Willkommen beim ersten Treffen der PuppenMITmacherei 2017 von NATURKINDER und Mariengold!

Noch einmal zur Erinnerung: Die PuppenMITmacherei ist eine Aktion im Internet, bei der wir (also ihr und Caro und ich) gemeinsam Puppen nähen und darüber auf unseren Blogs und in den sozialen Netzwerken berichten. Wir machen keinen Online-Kurs, vielmehr bringen alle ihre Ideen mit, arbeiten mit selbst gewählten Anleitungen, Schnittmustern und Materialien an ihren eigenen Puppen und tauschen sich bei sechs thematischen Online-Dates mit den anderen PuppenMITmacherinnen und PuppenMITmachern im Internet aus. Alles klar?

Die Muse wachküssen

Am Anfang steht immer der Funke, die zündende Idee, die euer Leitstern für die kommenden sechs Monate ist und euch richtig Lust macht, diesen Weg mit uns zu gehen. Alles ist möglich. Das ist das magische Moment zu Beginn eines jeden Projektes, das die Hände kribbeln und das Herz vor Freude höher hüpfen lässt.

Dabei geht es noch nicht so sehr um Machbarkeit, Schönheit oder Sinnhaftsein, sondern erst einmal nur um eure ganz persönliche Herzensangelegenheit. Was wollt ihr wirklich? Was ist euer tiefster Wunsch für die Herstellung dieser Puppe?

Vielleicht habt ihr schon ein genaues Bild vor Augen, wie sie aussehen soll. Vielleicht ist auch noch alles offen. Um eurer Vorstellung näher zu kommen und herauszufinden, was für ein Wesen ihr erschaffen möchtet (und auch warum), habe ich vor zwei Jahren zu Beginn der allerersten PuppenMITmacherei ein paar Fragen formuliert, die ich immer noch hilfreich und nützlich finde, weshalb ich mich auch jetzt gern wieder auf sie beziehe:

Was interessiert mich an der Puppenmacherei? Was möchte ich dabei lernen, erfahren, neu ausprobieren? Wie möchte ich mich dabei fühlen?

Was ist mir bei einer Puppe wichtig? Was macht eine Puppe für mich schön? Welche Puppen gefallen mir besonders gut?

Für wen möchte ich eine Puppe nähen? Was für eine Puppe braucht dieser Mensch? Wie stelle ich mir diese Puppe vor?

Möchte ich mit eigenen Schnittmustern und Techniken arbeiten oder eine professionelle Anleitung nutzen?

Welche Materialien und Arbeitsutensilien brauche ich, um meine Puppe zu nähen? Was habe ich vorrätig? Was muss ich besorgen? Wo finde ich, was ich suche?

Wie ihr mit den Fragen arbeiten könnt (und natürlich auch ein paar Antworten), findet ihr hier in meinem Beitrag von 2015.

Im Jahr darauf folgten weitere Anregungen, wie z. B. die Gestaltung von Moodboards und Mindmaps, das Studium des Gesamtwerkes einer Künstlerin oder eines Künstlers, die Beflügelung des Geistes durch Lektüre, den Besuch von kulturellen Veranstaltung oder sich selbst bewusst Zeit und Zuwendung zu schenken. Lust auf mehr? Dann geht es hier weiter.

Puppen und Heilung

Dieses Jahr möchte ich einen Aspekt ergänzen, der mir persönlich besonders am Herzen liegt. Puppenmacherei kann so viel mehr sein als Idee, Material, Arbeitsutensilien, Handwerk. Natürlich ist es in Ordnung, die Sache rein technisch und ergebnisorientiert anzugehen. Genau so habe ich vor zwölf Jahren auch angefangen, als es mir im Grunde nur um eine schöne, stabile Puppe für meine Tochter ging, weil ich so etwas im Spielzeuggeschäft nicht finden konnte.

Ich spürte aber ganz schnell, dass der Prozess der Puppenherstellung sehr tief ging und ein Riesenpotenzial für Heilung und Entwicklung in sich barg. Das hat mich brennend interessiert und bis heute nicht mehr losgelassen. Vermutlich war das auch der wichtigste Grund für die Entscheidung, mich mit den Puppen selbständig zu machen. Und auch wenn es alles andere als leicht ist, von dieser Arbeit zu leben, genieße ich dieses Experimentier- und Spielfeld sehr und bin unheimlich dankbar für alles, was ich bisher lernen, erfahren und heilen durfte.

Es mag eine gewagte These sein und sie wird von nichts weiter getragen als meiner eigenen Erfahrung und den Geschichten von Menschen, die Puppen/macherei genauso lieben und brauchen wie ich: Wer Puppen näht (und damit meine ich mehr als eine, zwei oder drei), kümmert sich vor allem um sein inneres Kind. Das Kind, das früher nicht gesehen, nicht gehalten, nicht bedingungslos geliebt, vielleicht sogar sehr verletzt wurde. Und das sich immer noch von Herzen wünscht, ganz in seinem Sein angenommen zu werden. Diese Liebe können wir uns heute als Erwachsene nur selbst geben. Damit Heilung geschehen kann, braucht es vor allem Kontakt zu dem Kind, das wir einmal waren und das noch immer Teil von uns ist. Diese Verbindung kann durch die Herstellung von und Beschäftigung mit Puppen entstehen, die quasi stellvertretend für das innere Kind stehen. Den Anfang können zwei einfache Fragen machen:

Wie geht es dir heute, mein Kleines? Was kann ich für dich tun?

Habt keine Angst vor der Antwort. Vielleicht kommt ganz viel Traurigkeit hoch. Vielleicht Wut oder das Gefühl, allein und verlassen zu sein. Vielleicht Tränen. Vielleicht aber auch eine unbändige Lust zu spielen und zu erzählen. Was immer es ist, erlaubt ihm, einfach nur da zu sein. Nehmt es an. Atmet. Und dann – wenn ihr mögt – lasst eure Hände die Verbindung zu eurem Herzen sein und die Magie der Puppenmacherei sich entfalten.

Caro und ich freuen uns riesig auf eure Ideen und die erste Blogtour zur PuppenMITmacherei 2017. Denkt also daran, eure Beiträge zum heutigen Thema hier zu verlinken.

Wie es weitergeht

Wenn ihr noch auf der Suche nach Anleitungen und Material seid, lasst euch die laufende Sonderpreisaktion nicht entgehen. Bis Sonntag sind alle meine E-Books mit Anleitungen und Schnittmustern für Puppen und Kleidung zum Preis von 20 Euro statt 35 Euro erhältlich.

Auch das passende Material bekommt ihr bei mir, im Juli und August sogar mit einer sommerlichen kleinen Überraschung.

Die Anleitungen und Materialkits für eure Puppe könnt ihr in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder direkt bei mir via E-Mail an hello@mariengold.net bestellen.

Achtung: Vom 18. Juli bis 8. August sind meine Shops wegen Urlaubs geschlossen. Wenn ihr also Material für die PuppenMITmacherei bestellen möchtet, macht das am besten in den nächsten Tagen.

Das nächste Online-Treffen findet am Mittwoch, den 2. August statt. Anleitung, Schnittmuster und Materialien für eure Puppe liegen dann bereit und es geht los mit den ersten praktischen Arbeitsschritten.

Mariengold ist dann ausnahmsweise nicht dabei, denn im Sommer mache ich wie immer eine längere Blogpause. Zur Inspiration könnt ihr dann aber hier und hier nachlesen, was ich in den letzten beiden Jahren zum Thema Vorbereitungen geschrieben habe. Im September gibt es dafür einen extralangen Beitrag zu meinem Projekt. Dann erzähle ich euch endlich auch, was für eine Puppe ich dieses Jahr herstellen möchte.

Mehr zu PuppenMITmacherei findet ihr hier.


28. Juni 2017

Bücher: „Herzensbildung“ von Christiane Kutik

Herzensbildung. Was für ein wunderbares Wort. Es stammt aus der deutschen Klassik und wurde auch von Friedrich Schiller und Johann W. Goethe verwendet. Damals galt das Herz als Sitz der Gefühle und des Gemüts und auch heute noch verwenden wir Ausdrücke und Zeichen, die von dieser Verortung erzählen: Wer sich freut, dessen Herz macht einen Sprung. Dinge, denen wir uns hingebungsvoll widmen, gelten als Herzensangelegenheiten. Verliebte verschenken Schokolade in Herzform. Bei Liebeskummer bricht einem das Herz. Bei Angst rutscht es in die Hose. Und wenn wir wahrer Schönheit begegnen, öffnet sich auch unser Herz.

Heute wird der Begriff mit „Emotionaler Intelligenz“ übersetzt. Darunter versteht man den Umgang mit Gefühlen und deren Einschätzung bei sich selbst und anderen. Kann man das lernen? Lässt sich das Herz wirklich ausbilden? Und wie würde so eine Gefühlsschule aussehen?

Diesen Fragen widmet sich Christiane Kutik, Coach für Erziehungsfragen, Trainerin und Autorin, in ihrem aktuellen Buch „Herzensbildung“, das 2016 im Verlag Freies Geistesleben erschienen ist.

In unserer modernen Gesellschaft, in der immer mehr relativiert, nivelliert und infrage gestellt wird, fällt es oft schwer, Kindern grundlegende Werte zu vermitteln. Dabei brauchen gerade Kinder solche Orientierungspunkte, die ihr Selbstvertrauen stärken und es ihnen ermöglichen, gesunde Beziehungen zu ihren Mitmschen und ihrer Umwelt aufzubauen. Christiane Kutik beschreibt, welche Werte das in erster Linie sind und wie man sie im Erziehungsalltag, ohne Zwang, aber authentisch und aufrichtig anlegt.

Kinder orientieren sich unmittelbar am Handeln und an der Haltung der Erwachsenen. Diese haben daher eine unangefochtene Vorbildfunktion. An konkreten Situationen mit Kindern zeigt das Buch exemplarisch, wie eine gelungene Vermittlung fundamentaler Werte aussehen kann.

Zu diesen Werten zählt die Autorin Geborgenheit, Selbstachtung, Mitgefühl, Konfliktfähigkeit, Eigenständigkeit, Wertschätzung, Wahrhaftigkeit, Weltinteresse, Seelennahrung, Schönheitssinn, Naturverbundenheit sowie Humor und Heiterkeit. Jedem ist in diesem Ratgeber ein ausführliches Kapitel gewidmet. Die Sprache ist klar, warm und leicht verständlich. Dazu gibt es auch ein paar Bilder, glaubwürdig und mitten aus dem Alltag mit Kindern.

Auch wenn meine Tochter schon ziemlich groß ist und ich schon lange nicht mehr zu Ratgebern greife, habe ich das Buch unheimlich gern gelesen. Die Herzensschule kann man ein Leben lang besuchen. Es loht sich. Immer wieder geht es um die Frage, wie wir mit unseren Mitmenschen umgehen, aber auch mit uns selbst, wie gute Kommunikation gelingt und wie wir unsere eigenen Gefühle und die der anderen wahrnehmen und beeinflussen können, um möglichst echt, frei und friedlich miteinander zu sein.

Wie immer verlose ich mein Rezensionsexemplar. Wenn ihr gewinnen möchtet, schreibt bis Sonntag Nacht an hello@mariengold.net. Viel Glück!

Christiane Kutik: Herzensbildung. Von der Kraft der Werte im Alltag mit Kinder, Verlag Freies Geistesleben, ISBN: 3772527442, 18,90 Euro.

(Das Buch gewonnen hat Nicola.)

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


21. Juni 2017

Aus meiner Reparaturwerkstatt: Eine Silke-Puppe

Wenn ich die Puppen der Traditionsmarke SILKE der Kösener Spielzeug Manufaktur nur ein bisschen früher entdeckt hätte, ich wäre wahrscheinlich keine Puppenmacherin geworden. Dann hätte ich Anfang der 2000er als junge Mama meiner Tochter genau so eine Puppe gekauft. Stattdessen, und das war sehr gut so, nähte ich sie selber, weil ich in den Geschäften nicht fündig wurde. Aber das war nur die halbe Wahrheit, wie sich später herausstellen sollte. Denn es gab sie, die schönen Puppen, nur wenige Hundert Meter von meinem damaligen Zuhause entfernt, in einem kleinen, feinen Laden am Kollwitzplatz hier in Berlin, dem Dudu, in dem ich mir damals mit meinem schmalen Budget nichts leisten konnte. Aber gucken. Und so verliebte ich mich in diese Puppen. Zu dem Zeitpunkt hatte meine Tochter längst ihre Tilda aus meinen Händen und ich war im Fieber und stellte selbst Puppen für den Verkauf her.

Seitdem sind mir die SILKE-Puppen immer wieder über den Weg gelaufen, meist paarweise, denn mehr hatten die Geschäfte in der Regel nicht vorrätig. Ich hatte sie aus der Ferne lieb, ihre schlichte Erscheinung, den sanften Gesichtsausdruck, ihre Zartheit, aber auch die Ruhe und Gelassenheit, die sie ausstrahlten.

Sie erinnerten mich auch an die Puppen von Käthe Kruse. Und tatsächlich stellte sich heraus, dass die Kösener Spielzeug Manufaktur 1911/12 von der weltberühmten Puppenmacherin gegündet worden war, bevor sie 1949 Bad Kösen verließ, um mit ihren Kindern in Donauwörth eine neue Firma aufzubauen.

All das ging mir durch den Kopf, als ich im April eine Puppe zugeschickt bekam mit der Bitte, ihr Haare zum Frisieren zu machen. Es gab zwar vorher einen E-Mail-Austausch und auch Bilder, aber erst als die Puppe leibhaftig in meinem Atelier eintraf, begriff ich, was ich da in den Händen hielt. Eine SILKE-Puppe, was für ein Glück. Und ich durfte ihr etwas von Mariengold hinzufügen, Doppelglück! Zuerst hatte ich Zweifel, ob das passen würde mit dem Goldschopf, ob es der Puppe nicht etwas von ihrer besonderen Erscheinung nehmen würde. Aber das Wallehaar war genau richtig, denn es hat das Mädchen, das auf seine Puppe wartete, sehr glücklich gemacht.

Alle Details zu meinem Reparaturangebot findet ihr hier, weitere Beiträge zum Thema hier.