3. Juni 2015

PuppenMITmacherei 2015: Auftakt und Einladung

DSC_0453

Naturkinder and Mariengold are hosting an online craft initiative called „Puppenmitmacherei“ which can loosely be translated as „doll making together“. We cordially invite you to join us and make a doll in company with hopefully many other wo/men in the doll making blogosphere. Starting in July, the initiative is taking place until December. Actually, we won’t work together step by step with the same tutorial but every participant will work on her/his own doll with a tutorial, patterns and material of her/his choice. We will meet online on the first Wednesday of every month to share the process on our blogs, Instagram or Facebook. And you can link your blog posts at Naturkinder then. For further details please see below (an online translator can be found here). If you want to join us, just drop me a line to hello@mariengold.net. All participating blogs will be collected at the end of this blog post. Looking forward to meeting you in the Puppenmitmacherei 2015!

Naturkinder und Mariengold laden euch ganz herzlich zur Puppenmitmacherei 2015 ein!

Die Puppenmitmacherei ist eine Aktion im Internet, bei der wir (also ihr und Caro und ich) gemeinsam Puppen nähen und darüber auf unseren Blogs berichten.

Wir machen keinen Online-Kurs! Das heißt, wir Veranstalterinnen leiten die Puppenherstellung nicht Schritt für Schritt an und wir werkeln auch nicht an den gleichen Puppen. Vielmehr bringen alle ihre Ideen mit, arbeiten mit selbst gewählten Anleitungen, Schnittmustern und Materialien an ihren eigenen Puppen und tauschen sich bei sechs thematischen Online-Dates mit den anderen Puppenmitmacher/innen im Internet aus.

Ablauf

Richtig los geht’s am 1. Juli. Ab dann treffen wir uns immer am ersten Mittwoch des Monats, erzählen von unseren Fortschritten, zeigen Bilder, tauschen uns aus, geben Feedback, freuen uns miteinander und machen uns Mut. Das große Finale ist für den 2. Dezember geplant, dann sollen die Puppen fix und fertig sein.

1. Juli: Ideensammlung
Bei unserem ersten Treffen geht es um Ideen und Inspiration. Habt ihr schon Erfahrung mit der Puppenmacherei? Wie stellt ihr euch eure Puppe vor? Möchtet ihr vielleicht etwas ganz Neues ausprobieren? Welche Puppen gefallen euch besonders gut? Könnt ihr Bücher, Anleitungen und Online-Tutorials empfehlen? Wo kauft ihr euer Material ein? Und ganz wichtig, wem wollt ihr mit eurer Puppe eine Freude machen? Erzählt es uns.

5. August: Vorbereitungen
Ihr wisst jetzt, was für eine Puppe ihr nähen möchtet. Anleitung,  Schnittmuster und Materialien liegen bereit. Denkt auch an die Arbeitsutensilien. Besorgt euch alles, was ihr zur Herstellung eurer Puppe braucht. Und macht die Nähmaschine fit. Denn bei unserem zweiten Treffen geht es direkt los und wir nähen die einzelnen Puppenteile.

2. September: Herstellung von Kopf und Körper
Bei unserem dritten Treffen nehmen wir gemeinsam die erste große Hürde und fertigen den Puppenkopf an. Wenn das geschafft ist, stopfen wir die Arme und Beine und nähen die Puppe zusammen.

7. Oktober: Gestaltung von Gesicht, Haaren und Details
Bei unserem vierten Treffen wird es noch einmal richtig kniffelig, denn es geht um das Sticken des Gesichtes. Danach bekommt die Puppe Haare und süße, kleine Details wie Bauchnabel, Popo, Ohren und worauf immer ihr Lust habt.

4. November: Anfertigung der Kleidung
Weiter geht es mit den Puppenkleidern. Bei unserem fünften Treffen stellen wir unter dem Schnurren der Nähmaschine und dem Klappern von Stricknadeln Kleidung für die Puppe her.

2. Dezember: Finale
Die Puppen sind jetzt fertig genäht und schön eingekleidet. Bei unserem sechsten und letzten Treffen präsentieren wir unser Werk, schauen – wenn ihr mögt – noch einmal zurück auf die letzten Wochen und freuen uns darauf, die Puppe endlich dem Menschen in die Arme zu legen, für den sie gedacht ist.

Vor zwei Jahren hat Caro übrigens schon einmal so eine Aktion mit einem ganz ähnlichen Programm gemacht. Hier könnt ihr nachlesen, wie das damals war.

Teilnahme

Die Puppenmitmacherei ist offen für alle Puppennähverliebten, ganz gleich ob vorher noch nie eine Puppe genäht habt, wenig, mittel oder viel Erfahrung mitbringt oder vielleicht sogar professionelle Puppenmacherinnen seid.

Was für eine Puppe ihr herstellt, könnt ihr frei entscheiden. Das kann eine klassische Waldorfpuppe sein à la Karin Neuschütz, eine Filzkopfpuppe wie Charlie Bo, eine Strickpuppe oder etwas ganz anderes sein.

Wenn ihr eure Puppenmacherei mit uns teilen möchtet, benötigt ihr natürlich einen eigenen Blog, Instagram-Account oder Facebook-Seite. Dort könnt ihr an den sechs Terminen zu den jeweiligen Themen schreiben und Fotos veröffentlichen. Wenn ihr via Instagram teilnehmt, taggt eure Fotos bitte mit #Puppenmitmacherei. Caro sammelt an diesen Tagen alle Beiträge bei Naturkinder, wo ihr eure Blogartikel ganz einfach mit einem Blogging Tool verlinken könnt. Dort könnt ihr dann auch sehen, was die anderen so machen und euch vernetzen, wenn ihr mögt.

Der oben beschriebene Ablauf dient übrigens nur der groben Orientierung. Werkelt, schreibt und fotografiert, ganz wie es euch gefällt.

Wir haben auch einen Banner für die Puppenmitmacherei gestaltet, den ihr gern für eure Blogs verwenden könnt. Ihr seht ihn in der Seitenleiste hier auf meiner Internetseite und könnt ihn hier für euch herunterladen.

Natürlich könnt ihr auch ohne Blog an unserer Aktion teilnehmen. Nur für euch. Auch schön.

Eine offizielle Anmeldung für die Puppenmitmacherei gibt es nicht. Ihr könnt mir aber gern an hello@mariengold.net schreiben, wenn ihr dabei seid. In den nächsten Wochen wird weiter unten in diesem Artikel eine Liste mit den Teilnehmer/innen entstehen.

Ausblick

Im Laufe der Puppenmitmacherei beantworte ich gern all eure Fragen rund um die Herstellung von Puppen. Dafür könnt ihr mir jederzeit an hello@mariengold.net schreiben. Zu jedem Termin wähle ich einige Fragen aus und beantworte sie hier auf meinem Blog.

Bei den Treffen selbst beantworte ich Fragen auch in den Kommentaren von Naturkinder.

Für den Juli plane ich wieder eine Sonderpreisaktion für meine E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidung in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy. Und ich werde auch meine Vorräte für Puppenbastelmaterial kräftig aufstocken. Falls ihr eure Puppe mit einer Anleitung und Material von Mariengold nähen möchtet. Mehr dazu in ein paar Wochen.

Vielleicht wird es im Oktober auch eine kleine Veranstaltung hier in Berlin zur Puppenmitmacherei geben. Dazu halte ich euch natürlich auf dem Laufenden.

Caro und ich freuen uns von Herzen auf euch und die Puppen in der Puppenmitmacherei 2015!

Alle Beiträge von Mariengold zur Puppenmitmacherei findet ihr hier.


1. Juni 2015

Fundstücke #5

2015 Mai

1 Im April zeigte das Erste die Filmbiografie „Käthe Kruse“, in der es weniger um Käthe als Puppenmacherin geht, sondern mehr um die erfolgreiche Unternehmerin, die aus dem Schatten ihres berühmten Partners, dem Künstler Max Kruse, heraustrat und auch heute noch ein Vorbild für Frauen ist. Der Film ist auch auf DVD erhältlich.

2 So einfach, so gut.

3 Nicht nur für Babies, auch für Puppen: kleine Schühchen aus Filz. Wie’s geht, findet ihr hier.

4 Die Möglichkeiten zur Gestaltung von Puppen sind unendlich. Wenn sie nicht zum Spielen für Kinder gedacht sind, werden sie Künstlerpuppen genannt. Das Art Doll Quarterly Magazine widmet sich genau diesem Bereich der Puppenmacherei.

5 Im Frühling gab es mit „Love for Alex“ eine beeindruckende Spendenaktion von Puppenmacherinnen im Internet. Künstlerinnen aus der ganzen Welt verkauften ihre Puppen für einen guten Zweck und spendeten den Erlös von aktuell 22.482,80 US Dollar Alexandra von Angelique Angels aus Südafrika, die an einem Gehirntumor erkrankt ist und sich jetzt hoffentlich gut erholt und vollständig genest. „You have given me the gift of time. Time to rest and recover.„, bedankte sie sich bei den Frauen.

6 Die Waldorfpuppen von Marie Spang aus Schweden waren vor 10 Jahren, als ich die Puppenmacherei entdeckte, eine große Inspiration für mich. Schlichte und einfache Puppen mag ich nach wie vor am meisten.

7 Nach meinem Puppennähkurs im April trug eine Teilnehmerin ihre selbstgemachte Puppe in einer selbstgemachten Trage nach Hause. Anleitung und Schnittmuster hatte sie von hier.

Das Internet ist voller schöner Dinge und guter Ideen. Wenn ihr Vorschläge und Links für diese Reihe habt, schickt sie gern an hello@mariengold.net. Weitere Fundstücke findet ihr hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


19. Mai 2015

FKK mit Charlie Bo (und endlichendlich mit Veröffentlichungstermin)

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

DSC_0409-1

SONY DSC

DSC_0455

SONY DSC

DSC_0381 2

Next week my friend Laura of 1000 Rehe and I will finally publish our first common e-book which is a detailed tutorial for the making of Charlie Bo, a doll with a needle-felted head and two brand new pieces of clothing! Join us on May 28th here with more details on the e-book and a drawing of course. We are looking very forward to meeting you then.

Im Oktober letzten Jahres war es, dass Laura von 1000 Rehe und ich zum ersten Mal über eine Zusammenarbeit sprachen. Komisch eigentlich, wenn man bedenkt, dass wir seit 10 Jahren miteinander befreundet sind und uns schon unser ganzes Puppenmacherinnenleben lang kennen.

Umso schöner, dass wir jetzt, in diesem runden Jubiläumsjahr unserer Freundschaft unser erstes gemeinsames E-Book veröffentlichen – und zwar kommende Woche am 28. Mai!

Wie es dazu kam

Gesichter erzählen Geschichten. Davon zeugen Worte wie Herzmund, Segelohren, Lachfalten, Rotznase, Denkerstirn, Adlernase, Schmollmund, Schwanenhals, Pausbacken, Tränensäcke, Mandelaugen, Mondgesicht oder Stupsnase.

Laura und ich lieben Geschichten. Sie ist Schauspielerin und arbeitet neben der Puppenmacherei als Clownin im Krankenhaus, ich bin ein Bücherwurm und schreibe selbst fast jeden Tag. Auf das Geschichtenerzählen verstehen wir beide uns also gut. Klar, dass wir irgendwann Lust hatten, unsere eher einfachen Stoffpuppen, insbesondere ihre Köpfe, detailreicher zu gestalten, um aus ihnen individuelle Charaktere mit einer eigenen Geschichte zu machen.

Also begannen wir mit verschiedenen Techniken zu experimentieren und landeten schließlich beim Filzen. Laura mit glühender Nadel und 1000 Ideen im Kopf und ich mit meiner Energie und Expertise, Freude an spannenden Konzepten und Lust auf ein neues Projekt. So entstand im Herbst 2014 die Idee, gemeinsam eine Puppe mit einem gefilzten Kopf zu entwerfen, ein E-Book mit der Anleitung für ihre Herstellung zu schreiben und einen ganz neuen Kurs hier in Berlin anzubieten.

Beflügelt von der Zusammenarbeit tüftelten wir nicht nur unsere eigene Methode zum Filzen von Puppenköpfen aus, sondern auch eine spezielle Häkeltechnik zur Herstellung von lockigem Puppenhaar, ein neues Schnittmuster für den Puppenkörper sowie Designs für Puppenkleidung und Schuhe.

All das hat uns riesigen Spaß gemacht und wir sind glücklich und stolz, euch heute endlich unsere Puppe vorzustellen, an der wir monatelang gemeinsam gewerkelt haben.

Die Filzkopfpuppe Charlie Bo

Am Anfang war Charlie Bo nur ein Kopf. Im Herbst 2014 hatten wir die Idee, zusammen einen Kurs anzubieten, in dem wir die Herstellung von gefilzten Puppenköpfen unterrichten wollten. Aus diesem Wunsch wurde schnell ein größeres Vorhaben, nämlich der Plan, ergänzend zu dem Kurs eine Anleitung zum Selbermachen zu verfassen. Aber warum nicht gleich viel größer denken?! So spannen wir die Idee weiter und beschlossen, zu dem Kopf noch einen Körper zu entwerfen, die zusammen unsere Filzkopfpuppe ergeben würden. Gesagt, getan: Hier ist Charlie Bo!

Besonders prägnant ist natürlich ihr Kopf. Im Vergleich zu eher einfachen Stoffpuppen ist er sehr detailliert ausgeformt und verfügt über Merkmale wie Hals, Wangen, Kinn, Augenhöhlen, Grübchen, Nase und Mund.

Charlie Bos Haar ist aus Locken vom Wensleydale Schaf. Die Augen sind gestickt und haben einen schönen Lidschwung. Der Mund und die Wangen werden mit einem wasserfesten Aquarellbuntstift gefärbt. Und Charlie Bo kann auch mit den Ohren wackeln!

Die Puppe hat einen schlanken, eher zarten Körper mit gut beweglichen Armen und Beinen, die von außen am Rumpf befestigt werden, einen leicht gewölbten Bauch, einen Po mit zwei runden Backen, auf denen sie frei sitzen kann, einen Bauchnabel, Brustknospen und Grübchen an Ellbogen und Knien. Die Hände und Füße sind mit Granulat gefüllt, damit sie etwas schwerer fallen.

Apropos Füße, die haben sogar eine Sohle und lieben Schuhe. Für sie haben wir Lederschuhe zum Schnüren entworfen, die perfekt sitzen und garantiert nicht verloren gehen. Charlie Bo trägt aber natürlich nicht nur Schuhe, sondern auch einen wandelbaren Overall, der sowohl Kleid als auch Hose sein kann.

Endspurt

Jetzt brauchen wir noch paar Tage für den Feinschliff. Clara ist in den letzten Zügen für das Layout der englischen E-Book-Version, danach stehen die Korrekturen an, die Texte für die Angebote in unseren Webshops müssen noch geschrieben und das große Finale auf Lauras und meinem Blog vorbereitet werden (Verlosung!).

Aber nächste Woche wird gefeiert: Am 28. Mai veröffentlichen wir unser Charlie Bo E-Book. Wir freuen uns auf euch!

Mehr zu unserem Filzkopfpuppenprojekt findet ihr hier.


11. Mai 2015

Bücher: „Gardenstrikk“ von Arne & Carlos

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

Als ich vor zehn Jahren die Puppenmacherei entdeckte, war ich eine leidenschaftliche Strickerin. Gelernt habe ich das Stricken als eifriges, junges Mädchen in der Schule und zu Hause von meiner Mutter. Zwischen Gymnasium und Studium hat mich die Handarbeit überhaupt nicht mehr interessiert. Bis mit Anfang 20 meine Tochter geboren wurde und ich in ihren ersten zwei, drei Lebensjahren in jeder freien Minute vor mich hin werkelte. Zu dieser Zeit war das wilde Stricken ein Kontrapunkt zu meinem Alltag mit Baby und Kleinkind, den ich immer als Never Ending Story empfunden habe. Strickprojekte dagegen haben ein Anfang und ein Ende, das habe ich damals sehr geschätzt.

Dann kamen die Puppen in mein Leben. Meine allererste selbstgemachte Puppe hatte einen nicht besonders wohlgeformten Kopf nach Waldorfart, braunes Haar und braune Augen und einen gestrickten Körper in Flieder nach einer Anleitung aus dem Buchklassiker von Freya Jaffke. Ihr Name war Marie. Dass sie die erste von mittlerweile über 1000 Puppen aus meinen Händen war, ahnte ich damals noch nicht. Auch nicht, dass ich in nicht allzu langer Zeit mein geliebtes Strickhobby zugunsten meiner Arbeit als Puppengestalterin aufgeben würde.

Auch wenn ich heute kaum noch stricke, weder privat noch für Mariengold, gehören Puppen und Stricken für mich einfach zusammen. Deshalb bin ich auch ganz verliebt in die Strickpuppen des norwegischen Designerduos Arne & Carlos. Zwei Bücher haben sie bisher dazu herausgebracht, „Strikkedukker“ in 2012 und „Gardenstrikk“ in 2014, die seit einiger Zeit auf ihre Besprechung hier auf meinem Blog warten.

Weil jetzt Frühling ist, beginne ich mit „Gardenstrikk“ mit Projekten zum Stricken, Häkeln und Sticken für draußen. Eigentlich ist es kein Buch über gestrickte Puppen, sondern eher über das Bestricken des Gartens. Die beiden Autoren Arne Nerjordet und Carlos Zachrison haben in den malerischen Bergen Norwegens einen alten Bahnhof zum Wohnhaus umgebaut und drum herum ein grünes Paradies erschaffen, das sie zu diesem Buch inspiriert hat.

Darin finden sich Ideen und Anleitungen für allerlei gestrickte und gehäkelte Blüten, bestickte Blumenkissen, Häkeldecken aus den weltberühmten Granny Squares, gestrickte Gartenbewohner wie die Maus Magnus und Herr Hummel, herrliche altmodische Tischsets und Küchenhandtücher, Schmetterlinge als Untersetzer, Statement Pieces fürs Guerilla Gardening und eben auch Puppen, im Buch „die Hippies“ genannt, klaro.

Die Hippies sind gestrickte Blumenkinder mit wilden Kleidern in kunterbunten Farben. Sie haben einen kugelrunden Kopf mit Haaren aus Wollsträhnen und großen aufgestickten Augen, einen mit Rohwolle gestopften, schlanken Körper mit schmalen und recht langen Armen und Beinen und ziemlich großen Füßen. Besonders natürlich sehen sie wirklich nicht aus, dafür machen sie einfach gute Laune, finde ich. Die Puppen sind perfekt geeignet, um Garnreste zu verarbeiten und in den schönsten Farben zu schwelgen. Je poppiger, desto besser. Je mehr Puppen, desto lustiger.

Bisher habe ich noch keine Puppe von Arne und Carlos gestrickt (siehe oben), dafür aber unzählige Male in ihren Büchern geblättert. Denn die sind eine wahre Augenweide, wunderschön, liebevoll und detailreich gestaltet mit herrlichen Bildern, prächtigen Farben und opulenten Formen, humorvollen Texten, vielen neuen Ideen für altbewährte Techniken und einer lockeren und herzerfrischenden Ansprache für das gute und schöne Leben draußen in der Natur, im eigenen Garten, auf Balkonien oder auf der Picknickwiese mit Strickzeug und Rhabarberbrause im Gepäck.

Wie immer verlose ich mein Rezensionsexemplar, das der Frechverlag mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, schreibt bis Dienstag Nacht ein E-Mail an hello@mariengold.net. Viel Glück!

Arne Nerjordet und Carlos Zachrison: Gardenstrikk. Stricken, häkeln und sticken für draußen, Frechverlag, ISBN: 9783772463372, 16.99 Euro

(Die Gewinnerin des Buches ist Martina.)

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


27. April 2015

Frühlingsfrühstück mit viel Scharf

SONY DSC

DSC_0429

DSC_0463

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

SONY DSC

DSC_0471

SONY DSC

Der Winter in Berlin kann ganz schön hart sein. Aber dafür ist der Frühling wahrscheinlich auch nirgends so herzlich willkommen und großartig wie in dieser Stadt. Und das lässt sich wunderbar mit den befreundeten Puppenmacherinnen feiern.

Letzten Donnerstag waren wir von 8Hände wieder um Lauras großen Tisch versammelt. Los ging’s mit einem Frühstück, für das jede etwas Feines mitgebracht hatte. Bei mir sind das meistens Splitterbrötchen aus der legendären Bäckerei Hacker in der Stargarder Straße 69, nur ein paar Häuser von Laura entfernt.

Wer wie ich ein Kind der DDR ist, hat bestimmt noch diesen typischen Geruch in der Nase. Den mag ich total gerne und fühle mich bei Hacki immer wohlig an das Schlange Stehen nach Sonntagsschrippen und Urlaubskuchen in den 80er Jahren erinnert. Die Bäckereien aus Lauras Kindheit in Westdeutschland riechen bestimmt ganz anders. Aber dennoch haben wir beide eine leidenschaftliche Schwäche für diesen Laden und mit keiner anderen macht es so viel Freude, die klebrigen, weichen Splitterbrötchen in Hagebuttenmarmelade zu tunken und glücklich dahinzuschmelzen.

Weitere Stars auf unserem Frühstückstisch waren ein Obstsalat und ein grüner Smoothie, die Laura mit Papayakernen gewürzt hatte. Dadurch waren sie ordentlich scharf und haben uns hellwach gemacht. Ach, die gemeinsamen Mahlzeiten sind immer herrlich! Zu viert sehen wir uns leider viel zu selten, so dass es jedes Mal eine Menge zu erzählen gibt, das Frühstück sich lange hinzieht und die Puppenmacherei erst mal warten muss.

Anita und Julia waren natürlich ganz neugierig auf die Filzkopfpuppe, an der Laura und ich in den letzten Monaten so intensiv für unser E-Book gearbeitet haben. Ich glaube, wir waren beide ein bisschen aufgeregt, als wir sie mit vorsichtig hervorholten und zum allerersten Mal jemandem zeigten. Unser Goldstück kam bei den beiden sehr gut an und wurde mit vielen Ohs und Ahs gefeiert.

Das Nadelfilzen selbst war auch ein Thema. Während Julias und mein Herz eher für die ganz einfach gestalteten Puppen schlägt, haben Laura und Anita diese Technik mittlerweile zu einem festen Bestandteil ihrer Puppenmacherei gemacht. Dafür brauchen sie natürlich auch gutes Werkzeug. Anita erzählte uns begeistert von spitzenmäßigen, unkaputtbaren Filznadeln, mit denen sie gerade experimentiert (vielleicht gibt es dazu bald einen Artikel auf ihrem Blog). Laura und ich haben gleich die Ohren gespitzt, denn für unsere Filzkopfkurse Juli und September sind wir noch auf der Suche nach echten Powernadeln für die Teilnehmerinnnen. Wir haben auch über die Geschichte des Nadelfilzens, speziell der gefilzten Puppenköpfe, gesprochen und von Anita erfahren, dass es die Filznadel erst seit den 80er Jahren gibt. Weiß jemand mehr darüber?

Wir haben dann noch ein Stündchen zusammen gewerkelt, Julia beim Knacken einer besonders harten Puppenkopfnuss geholfen und über die Zukunft von 8Hände gesprochen.

Gerade machen wir keine großen Pläne, weil wir unser Puppenmacherinnenleben so unkompliziert und leicht wie möglich halten wollen. Im Moment tut es uns einfach nur gut, uns regelmäßig gemütlich zu treffen, ein üppiges Frühstück zu genießen, uns auszutauschen, zu ermutigen und gegenseitig zu unterstützen, miteinander zu lachen und uns beim Abschied schon wie verrückt auf das nächste Mal zu freuen.

Bäckerei & Konditorei Hacker, Stargarder Straße 69, 10437 Berlin

Mehr über 8Hände findet ihr hier.