2. Dezember 2015

PuppenMITmacherei 2015: Finale

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Welcome to the very last meeting of the „Puppenmitmacherei“, a doll making initiative by Naturkinder and Mariengold! Today it is all about enjoying the bounty of our labor. Below I share a bit of my routine as a doll maker once the dolls are completed, answer some frequently asked questions and wave goodbye until next year. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the „Puppenmitmacherei“ and write about it on your blog, Instagram or Facebook, don’t forget to link your article at Naturkinder today. Caro and I thank you with all our hearts for joining this project and hope to see you at the next „Puppenmitmacherei“ maybe in 2016. And of course we also wish you much pleasure with your brand new dolls. May they become loving friends and trusty companions for you and your family!

Herzlich Willkommen beim sechsten und letzten Treffen der Puppenmitmacherei von Naturkinder und Mariengold! Seit Oktober sind die Puppen fertig genäht, im November haben wir sie eingekleidet und jetzt im Dezember ist endlich das große Finale. Heute teilen und genießen wir, was wir in den letzten Monaten geschafft haben!

Vorhang auf

Für mich als professionelle Puppenmacherin ist die Arbeit an einer Puppe mit dem allerletzten Nadelstich noch lange nicht beendet. Es folgt eine Reihe von Arbeitsschritten, bis sie schließlich von ihrem Kind in die Arme geschlossen werden kann.

Im Schnelldurchlauf bedeutet das, dass ich die Puppe noch einmal gründlich auf Verarbeitung und Sicherheit untersuche, sie fotografiere, die Bilder bearbeite, einen Angebotstext schreibe, die Puppe in meinen Webshops liste bzw. Kontakt zu meinen Auftraggeber/innen aufnehme, die Puppe schließlich verkaufe, die Rechnung schreibe, den Zahlungseingang prüfe, das Goldstück sorgfältig verpacke und schlussendlich verschicke.

Zum Fotografieren verwende ich meine Sony Alpha 300, eine digitale Spiegelreflexkamera, für die ich zwei Objektive habe, eins mit einer Festbrennweite von 50 mm sowie ein Zoomobjektiv mit einer Brennweite von 18 bis 70 mm. Meistens fotografiere ich am Vormittag und das bei fast jedem Wetter. Auf das perfekte Licht warte ich nicht, das kostet zu viel Zeit und Nerven. Für die Bildsprache von Mariengold sind mir Lebendigkeit und ein gewisser Twist viel wichtiger. (Zu diesem Thema gibt es übrigens bei Junikate einen tollen Artikel.)

Nach dem Fotografieren bearbeite ich die Bilder auf meinem Laptop. In der Regel beschneide ich sie, helle sie ein bisschen auf, erhöhe den Kontrast, mache sie etwas wärmer und bringe sie in das richtige Format für die nächsten Schritte.

Weiter geht’s mit der Erstellung des Verkaufsangebots in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy. Für die Texte verwende ich Bausteine, die ich mir in den letzten Jahren erarbeitet habe. Das spart viel Zeit. Beim Schreiben fasse ich mich kurz, formuliere klar und verständlich und überprüfe vor jeder Veröffentlichung Rechtschreibung und Grammatik. Gleiches gilt für E-Mails an Kund/innen, die direkt eine Puppe bei mir in Autrag gegeben haben. Auch wenn wir uns meist duzen und der Ton freundschaftlich und locker ist, achte ich auf Professionalität und Verbindlichkeit.

Wenn die Puppe verkauft ist, schreibe ich die Rechnung und bereite den Versand vor. Noch einen dicker Knutscher auf die kleine Wange und dann wickle ich die Puppe in weißes Packpapier, verschnüre das Ganze mit Satin und lege eine Mariengold Karte und manchmal einen persönlichen Gruß dazu. Nach Zahlungseingang verschicke ich das Paket via DHL oder Hermes. Für den Fall der Fälle ist mir eine Trackingnummer wichtig, bei Versand ins Ausland schließe ich in der Regel noch eine extra Versicherung ab.

Wenn ich später höre, dass die Puppe gut angekommen ist, manchmal sogar gleich von ihrem Kind in die Arme geschlossen wurde, freue ich mich natürlich. Aber im Grunde ist mein Auftrag mit dem Versand beendet. Und dann kommt die nächste Puppe und immer so weiter.

Mit jeder Puppe wiederholen sich viele Arbeitsschritte. Manchmal probiere ich etwas Neues, manchmal kehre auch zu Altbewährtem zurück. Ich kenne meine Arbeit in- und auswendig, könnte wahrscheinlich im Schlaf eine Puppe nähen und mit geschlossenen Augen Gesichter sticken. Meine Puppen ähneln sich wie Geschwister, ab und zu tanzt eine aus der Reihe. Ich habe sie alle von Herzen gern. Jede ist einzigartig und für einen bestimmten Menschen gemacht, ob ich ihn vorher kenne oder nicht. Wenn Puppe und Kind zusammenfinden, kann ein großes Glück beginnen. Und genauso soll es auch bei euch sein!

Caro und ich freuen uns jetzt riesig auf eure Puppen und eine ausgiebige Blogtour. Denkt also daran, eure Beiträge wie immer bei Naturkinder zu verlinken.

Fragen an Mariengold

Auch heute beantworte ich wieder ein paar Fragen, die zum Abschluss der Puppenmitmacherei passen.

Schade, dass das Wangenrot aus Bienenwachskreide so schnell verfliegt. Gibt es da vielleicht etwas, das länger hält?
Die Wachsmaler von Stockmar werden wohl am häufigsten zum Färben der Wangen und anderer Teile an den Puppen verwendet. Die Farbe ist leider nicht permanent und muss regelmäßig aufgefrischt werden. Länger haltbare Alternativen sind Aquarellbuntstifte und Acrylfarbe. Hier findet ihr mehr dazu.

Kann man die Puppen auch waschen?
Ja, und zwar in einem Bad aus lauwarmem Wasser mit milder Seife oder einem Wollwaschmittel. Anschließend gut mit klarem Wasser ausspülen und das Wasser ausdrücken. Die Puppen in ein Handtuch wickeln, das Wasser nochmals ausdrücken und an einem warmen Ort trocknen lassen. Grundsätzlich können die Puppen auch im Wollwaschgang bei niedriger Temperatur und geringer Schleuderzahl in der Waschmaschine gewaschen werden. Dazu die Puppen in einen Kissenbezug oder Waschsack stecken, um Fusselbildung zu vermeiden. Meiner Erfahrung nach werden die Puppen aber sauberer, wenn sie von Hand gewaschen werden. Nach der Wäsche das Wangenrot auffrischen und die Puppen sehen wieder ganz lebendig aus.

Ich suche schon lange einen stabilen Ständer zum Fotografieren meiner Puppen. Hast du eine Empfehlung?
Nein. Aber die Frage gebe ich gern weiter, denn mir geht es genauso. Wenn ihr einen guten Tipp habt, schreibt an hello@mariengold.net und ich teile ihn gern hier.

In meiner Puppe steckt viel Herzblut. Was kann ich tun, damit mein Kind die Puppe genauso mag wie ich?
Ganz einfach: Zeigt euren Kindern, wie sehr ihr die Puppe lieb habt, indem ihr liebevoll mit ihr umgeht, sie zärtlich im Arm haltet, füttert und tröstet usw. Gerade wenn eure Kinder noch sehr klein sind, werden sie es euch sicher gleich tun (Stichwort Nachahmung im ersten Lebensjahrsiebt). Das heißt, wenn ihr die Puppe wertschätzt, werden eure Kinder es auch tun. Was nicht bedeuten muss, dass sie dann ausgiebig mit ihr spielen. Was immer geschieht, macht euch möglichst frei von Erwartungen an eure Kinder und nehmt es nicht persönlich, wenn sie sich anders verhalten, als ihr es euch wünscht. Manchmal stellt sich auch heraus, dass die Puppe, die ihr mit euren eigenen Händen gemacht habt, gar nicht für euer Kind, sondern für euch selbst bestimmt ist. Auch gut, oder?

Herzlichen Dank

Zum Ende unserer Aktion möchten Caro und ich uns ganz, ganz herzlich für eure Teilnahme bedanken – ob ihr mitgemacht, mitgebloggt oder einfach im Stillen mitgefiebert und euch Monat für Monat auf die Beiträge gefreut habt.

Es war uns eine Riesenfreude, die Puppenmitmacherei für euch zu veranstalten, eure Puppen wachsen zu sehen, uns mit euch auszutauschen, euch anzufeuern und zu ermutigen und dabei selbst am Ball zu bleiben.

Viele Frauen trauten sich zum allerersten Mal an die Puppenmacherei heran. Andere, mit mehr Erfahrung, wagten etwas Neues, Verrücktes, Herzgewünschtes. Die ganze Zeit lag dieser Anfangszauber in der Luft. Eure Freude zu spüren, hat auch mir wahnsinnig viel Freude gemacht. Durch das regelmäßige Bloggen habe ich eine andere Perspektive auf meine Arbeit bekommen und konnte euch einen kleinen Blick hinter die Kulissen von Mariengold geben, was, wie meine Umfrage ergeben hat, ein großer Wunsch von euch ist. Vielen Dank für viele, viele Glücksmomente und vielleicht auf ein Neues in 2016!

Mehr zu Puppenmitmacherei findet ihr hier.

in: Puppenmitmacherei mit Naturkinder