3. November 2021

PuppenMITmacherei 2021: Finale

Herzlich Willkommen zum sechsten und letzten Treffen der PuppenMITmacherei 2021 von NATURKINDER und Mariengold!

Die PuppenMITmacherei ist eine Community-Aktion, bei der wir gemeinsam Puppen nähen und uns darüber bei Instagram und auf unseren Blogs austauschen.

Nach sechs Monaten ist es endlich soweit: Die Puppen sind fix und fertig genäht, in Kleider gehüllt und bereit, dass ihnen heute – wunderschön herausgeputzt und in bestem Spätjahreslicht fotografiert – viele, viele Herzen von nah und fern zufliegen.

Massekopfpüppchen

Mit meinem diesjährigen Projekt geht gewissermaßen eine Reise zu Ende, die 2014 begonnen hatte, als ich mit zwei befreundeten Puppenmacherinnen das Puppen-Festival in Neustadt bei Coburg besuchte und im Werkstattladen von Puppendoktor Thomas Packert elf hübsche, kleine Köpfe aus sogenannter Masse kaufte.

Einen davon schenkte ich unserer Freundin, die nicht dabei sein konnte, die anderen zehn lagerten sieben Jahre lang in einer Schublade bei mir in der Werkstatt. Als Caro mich Anfang des Jahres fragte, ob wir wieder eine PuppenMITmacherei veranstalten wollten, wusste ich, dass die Zeit gekommen war, zumindest aus einem der Köpfe endlich eine komplette Puppe zu machen.

Ein ca. 20 cm großes Babypüppchen schwebte mir vor, mit einem weichen, anschmiegsamen Körper, gut beweglichen Armen und Beinen und ein bisschen Extragewicht, damit es angenehm schwer in den Händen liegen würde.

Nicht alle Ideen ließen sich umsetzen, z. B. bin ich beim Gewicht bei dem kleinen Format schnell an die Grenze gekommen. Damit einhergehend waren auch keine Schlenkerarme und -beine möglich, denn dafür sind diese bei der Größe schlicht zu leicht.

Richtig gut gefällt mir jetzt, dass die Puppe so kernig ist. Sie fühlt sich schön fest und kraftvoll an. Die Kleidung aus Nickistoff bringt das Weiche rein, das ich mir gewünscht hatte. Der hübsche Kopf ist und bleibt der Blickfang. Und er ist sogar beweglich. Natürlich ist er fest mit dem Körper verbunden, aber er lässt sich drehen, so dass das Püppchen auch zur Seite schauen kann. Mein Herz schlägt also noch immer – auch mit Körper und Kleidung – sehr für dieses kleine Gesichtchen, in das ich mich damals so heftig verliebt hatte.

Was ich an der PuppenMITmacherei sehr schätze, ist nicht nur das Ergebnis, sondern vor allem der Weg dahin. Denn dieses Spielen, Ausprobieren, Verwerfen, kommt in meinem Alltag oft viel zu kurz. Deshalb mag ich diese kleine, organisierte Nische des Beginnens und Werdens, in der ich seit 2015, als die Aktion zum ersten Mal stattfand, so viele wertvolle Erfahrungen und Erinnerungen sammeln darf.

Und zu wissen, dass es zur selben Zeit an vielen anderen Orten dieser Welt Menschen genauso geht und dabei all diese Puppen entstehen, in denen so viel Liebe und Aufmerksamkeit stecken – etwas Schöneres kann ich mir als Initiatorin gar nicht vorstellen.

Mitmachen und Teilen

Wenn ihr bei Instagram mitmacht, nutzt bitte den Hashtag #puppenmitmacherei2021. Damit könnt ihr auch sehen, was die anderen machen und euch vernetzen, wenn ihr mögt. Ich schaue bei unseren Online-Dates auch regelmäßig vorbei, um eure Puppen zu bestaunen, einen Gruß zu hinterlassen und Fragen zu beantworten. Mich findet ihr bei Instagram unter @mariengold, Caro unter @naturmama.

Wenn ihr bloggt, schickt mir gern eure Beiträge per Mail an hello@mariengold.net. Ich würde sie dann hier verlinken.

Falls ihr nur zugeschaut, aber auch eine Puppe genäht habt, würde ich mich sehr, sehr freuen, wenn ihr mir ein Bild an hello@mariengold.net schickt. Je nachdem wie viele Zuschriften kommen, würde ich dazu eventuell noch einen gesonderten Beitrag machen, um die stillen Teilnehmer*innen zu würdigen.

Eure Blogbeiträge zum heutigen Thema

Caro von NATURKINDER

Maike von Feinslieb

Marlene von Jojos neue Welt

Sandy von In meinem Stübchen

Wie es weitergeht

Das war heute das letzte Treffen der PuppenMITmacherei 2021, die von allen vier bisher gelaufenenen Aktionen wahrscheinlich die mit den wenigsten MITmacher*innen war. Aber auch wenn wir nur eine relativ kleine Runde waren, hatte ich den Eindruck, dass es in die Tiefe ging und wir wunderbar-sanft verbunden waren, so wie Caro und ich es uns gerade für diese spezielle Zeit gewünscht hatten.

Deshalb möchte ich ganz besonders diesen treuen Seelen danken, die bei fast jedem Termin dabei waren:

Agathe von @ateliermapopje, die aus Frankreich die PuppenMITmacherei-Fahne hochhält.

Alisa von @suess_schnaebelchen, die ihr Puppenschaffen zwischenzeitlich eine „schwere Geburt“ nannte. (Ich glaube, wir wissen alle, was sie meint.)

Anna-Maria von @fraugoellner mit einem ganz besonderen Projekt, zwei Paola-Reina-Puppen, die es sogar schon an die Ostsee geschafft haben.

Birgit von @bbwaldorfinspireddolls, die sich von meinem Holzköpfchen in 2017 inspirieren lassen hat und mittlerweile sogar eine eigene Holzbildhauerwerkbank hat.

Kirsten von @fliederfaden mit einer Tilda-Engel-Puppe ganz passend zur bevorstehenden Adventszeit.

Maike von Feinslieb, die mich mit ihrer Kleinen-Maike-Puppe und der Begegnung der Puppe und ihres Vaters zu Tränen gerührt hat.

Marlene von Jojos neue Welt, die eigentlich nur eine Puppe für ihren Enkel nähen wollte und jetzt – wenn ich richtig gezählt habe – mit gleich vier Puppen aus der Aktion herausgeht.

Manuela von @mumy_ela mit einer ganz eigenen Kreation mit Häkelkörper und Schmetterlingsflügeln.

Sandy von In meinem Stübchen, die mit viel Liebe, Geduld und Spucke eine antike Babypuppe aufgearbeitet hat.

Sarah von @for.little.hands, die unsere PuppenMITmacherei ans andere Ende der Welt nach Melbourne gebracht hat.

Steffi und Inga von @lieschenundbo mit ihren Marionetten für das Märchen Rotkäppchen.

Susi von @susis_puppenglueck, die eine Meerjungfrau gefilzt hat und glaube ich die allerfleißigste Kommentatorin auf Instagram war.

Und natürlich Caro, die mit ihrem C eigentlich weit vorne in der Liste stehen müsste, aber hier am Ende einen besonderen Platz bekommen soll. Caro ist meine Partnerin bei dieser Aktion seit 2015 – eigentlich hat sogar sie allein die PuppenMITmacherei damals ins Leben gerufen – und es war wieder einmal ein großes Vergnügen, auch hinter den Kulissen. Tatsächlich kennen wir uns gar nicht persönlich, nur über das Internet, sind aber schon seit Jahren über die Puppen verbunden.

Ganz, ganz lieben Dank an alle, die auf die eine oder andere Weise mitgemacht und sich beteiligt haben.

Caro und ich wünschen euch und euren Kindern ganz viel Freude mit den Puppen!

Mehr zur PuppenMITmacherei findet ihr hier.


19. Oktober 2021

Mit Mariengold gemacht #27

1 Mein vor drei Jahren verfasstes DIY zur Nasenreparatur ist ein Dauerbrenner. Immer wieder bekomme ich Bilder von Puppen, die damit geflickt wurden, wie hier von Julia: „Deine Methode für die Nasenreparatur ist wirklich super! Meine Nichte war auch zufrieden.“

2 Was daraus geworden ist, weiß ich zwar nicht, aber vor zwei Jahren fanden sich in Norderstedt mehrere Frauen zusammen, um unter Anleitung von Karoline, die kurz vorher mit auf Landpartie war, gemeinsam Puppen nach meinem Baby Twink eBook zu nähen. (Falls jemand aus der Truppe hier mitliest, meldet euch mal.)

3 Seit gut einem Jahr veranstalte ich meine Kurse jetzt an einem neuen Ort, dem Popcorner in Berlin-Friedenau. Für die Teilnehmerinnen, die oft gar nicht aus der Stadt sind, habe ich einen kleinen Popcorner-Guide mit Empfehlungen und Adressen für ihr Puppennäh-Wochenene in Berlin gestaltet. Die ersten Rückmeldungen sind sehr positiv: „So viele Tipps, die man in den zwei Tagen gar nicht alle abklappern kann.“

4 Noch eine Landpartie-Referenz, auch wenn die letzte Ausgabe schon zwei Jahre zurückliegt: Unsere Teilnehmerin Friederike schickte uns dieses Bild von ihrem Sohn, der am Tag ihrer Rückkehr glücklich mit der neuen Puppe eingeschlummert ist.

5 Manchmal will gut‘ Ding Weile haben, wie bei meiner Kundin Ilka: „Meine Mädchen sind jetzt sechs und neun Jahre alt. Ich hatte dein eBook bereits 2013 gekauft, aber da wurde überhaupt noch nicht mit diesen Puppen gespielt, sondern eine Plastikpuppe gewünscht. Seit einem Jahr sind meine selbstgenähten Puppen aber total angesagt, werden rund um die Uhr bemuttert und jetzt wünschen sie sich tatsächlich noch eine in 50 cm Größe. Das freut mich so sehr.“

6 An diesen Bild mit den zwei Mitzi Puppen von Nina mag ich besonders die herzallerliebsten Körbchen. Die Originalquelle ließ sich leider nicht mehr ausmachen, aber ist staunte nicht schlecht, was sich mit dem Suchbegriff im Internet finden lässt. Vielleicht eine Idee für Weihnachten?

7 Ein schönes Feedback von meiner Kundin Verena, das ich mit euch teilen möchte: „Ich möchte dir Danke sagen für das tolle eBook und die Unterstützung. Meine Essenz der Puppenmacherei-Erfahrung ist: Wow, echt viel Handwerksarbeit, aber eine sehr meditative und freudige Arbeit!“

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinem Etsy-Shop, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


7. Oktober 2021

Podcast-Episode #02: Waldorfpuppen Heute: Ein traditionelles Handwerk in die Moderne geführt

Ganz herzlichen Dank für die gelungene Premiere vor zwei Wochen! Wir hatten so viele Downloads, wie wir nicht zu träumen gewagt hätten und waren letzte Woche sogar auf Platz 1 der Podcasts in der Kategorie Crafts in Deutschland und der Schweiz. Noch schöner aber waren die vielen persönlichen Rückmeldungen, die uns erreichten und das Herz wärmten. Wir sind jedenfalls motiviert bis in die Haarspitzen, von jetzt an jeden Monat ein Folge zu veröffentlichen.

In der zweiten Episode unseres Podcasts „Echte Puppen“ geht es um die Waldorfpuppe, über die wir beide zum Puppenmachen gekommen sind und die uns besonders am Herzen liegt. Wir versuchen herauszufinden, was Waldorfpuppe heute bedeutet – und was nicht – und wie sich aus der Auseinandersetzung mit dieser Frage letztlich auch neue Puppentypen herausgebildet haben.

Das Thema Waldorfpuppe beschäftigt Laura und mich schon genauso lange, wie wir selbst Puppen machen. Wir besprechen ihre Grundlagen und Entwicklung, nehmen eine Definition vor und versuchen, den Weg von der traditionellen Waldorfpuppe hin zu neuen, modernen Interpretationen nachzuzeichnen, wie sie heute in der Künstler*innenpuppe oder der ganz schlicht betitelten Stoffpuppe zu finden sind.

Wir erörtern, was das Internet mit der Veränderung der Waldorfpuppe zu tun hat, wo die Waldorfpuppe heute steht und geben Anregungen, wie vor allem professionelle Puppenmacher*innen mit diesem Begriff umgehen könnten.

Zum Abschluss gibt es ein persönliches Fazit, bei dem wir unsere eigenen Puppen einordnen und Einblick in unseren künstlerischen Anspruch und die uns selbst auferlegte Verantwortung geben.

Ihr findet unseren Podcast auf Spotify und bei Apple Podcasts. Folgt uns dort und verpasst keine neue Episode!

Oder ihr hört uns direkt hier, indem ihr auf den Player unten klickt.

Im Dezember, also schon in zwei Monaten, wollen wir unsere erste Community-Folge machen, in der wir eure Fragen rund um Puppen/machen beantworten.

Deshalb schreibt uns schon jetzt zahlreich an hello@mariengold.net oder 1000rehe@gmx.de, damit es eine lebendige, buntgemischte und abwechslungsreiche Episode wird!

Weitere Episoden findet ihr hier.


6. Oktober 2021

PuppenMITmacherei 2021: Anfertigung von Kleidung, Accessoires und Möbeln

Herzlich Willkommen zum fünften Treffen der PuppenMITmacherei 2021 von NATURKINDER und Mariengold!

Die PuppenMITmacherei ist eine Community-Aktion, bei der wir gemeinsam Puppen nähen und uns darüber bei Instagram und auf unseren Blogs austauschen.

Der heutige Termin wurde sicher von vielen herbeigesehnt, denn es geht um die Kleidung. Das macht immer viel Freude, denn dabei kann man nach Herzenslust in das Nähkästchen (oder den Strickkorb) eintauchen und etwas Schönes für die Puppen herstellen. Die Kleidung ist auch eine wunderbare Möglichkeit, die Persönlichkeit weiter auszugestalten und herauszufinden, wer das eigentlich ist, die oder den man da herbeigewerkelt hat.

Kleidung

Ich wusste schon von Anfang an, dass mein Püppchen in Baumwollnicky gehüllt werden soll. Diesen Stoff mag ich sehr, weil er so weich und samtig, matt und gleichzeitig glänzend ist, sich kuschelig anfühlt und Material und Farben immer schön lebendig erscheinen. Mir schwebte eine Mischung aus Overall und Schlafsack vor, dazu ein Häubchen mit Blümchenbindeband, wie es für meine Babypuppen typisch ist, und natürlich eine kleine Windel.

Für den Overall nutzte ich als Grundlage ein Schnittmuster von meiner Freundin Laura von 1000 Rehe. Kleiner Einschub an dieser Stelle, weil ich immer wieder so dankbar bin: Laura ist einer der großzügigsten Menschen, die ich kenne. Nicht nur teilt sie seit vielen Jahren ihr Wissen und Können rund ums Puppenmachen mit mir, sondern sie hat mir vor zwei Jahren auch ohne zu zögern und ohne Bedingungen erlaubt, das Schnittmuster für ihr Signatur-Puppenkleid für meine Arbeit zu nutzen. Was für ein Geschenk, was für eine Geste des Vertrauens.

Dieses Schnittmuster ist jedenfalls goldwert, denn es ist unglaublich vielseitig und wandelbar und auf seiner Basis lässt sich so ungefähr alles anfertigen: Kleider natürlich, aber auch Blusen, Jacken, Hosenanzüge und das, was ich vorhatte, nämlich ein Schlafsack-Overall.

Dafür musste ich nur das Schnittmuster für das Oberteil verkleinern und an die Körperform meiner Puppe sowie an die Besonderheiten des Stoffes anpassen (denn Nickystoff fällt anders als leichte Webware). Der Rest war supereasy: Statt eines Rockes nähte ich unten einen Säckchen an.

Das Häubchen war dann ruckzuck gemacht, schließlich konnte ich auf jahrelange Erfahrung im Babypuppenhäubchen-aus-Nickystoff-Nähen zurückgreifen, ebenso die Windel. Die Windel ist nur ein Stück Musselin, das ich quadratisch zugeschnitten und mit der Overlock-Nähmaschine rundherum versäubert habe. Der Stoff ist übrigens ein Traum mit den Blockstreifen und dem festen Griff, perfekt für Windeln geeignet.

Gefällt mir richtig gut, was ich da genäht habe. Jetzt juckt es mir natürlich in den Fingern, diesen neuerfundenen Schlafsack-Overall auch für meine Mariengold-Puppen anzufertigen, in vielen verschiedenen Farben und Kombinationen. Ja, es ist auch nach Jahren noch ganz große Nickystoff-Liebe.

Mitmachen und Teilen

Wenn ihr bei Instagram mitmacht, nutzt bitte den Hashtag #puppenmitmacherei2021. Damit könnt ihr auch sehen, was die anderen machen und euch vernetzen, wenn ihr mögt. Ich schaue bei unseren Online-Dates auch regelmäßig vorbei, um eure Puppen zu bestaunen, einen Gruß zu hinterlassen und Fragen zu beantworten. Mich findet ihr bei Instagram unter @mariengold, Caro unter @naturmama.

Wenn ihr bloggt, schickt mir gern eure Beiträge per Mail an hello@mariengold.net. Ich würde sie dann hier verlinken.

Und natürlich könnt ihr mir auch immer an hello@mariengold.net schreiben und von eurem Projekt erzählen.

Eure Blogbeiträge zum heutigen Thema

Caro von NATURKINDER

Lene von Jojos neue Welt

Maike von Feinslieb

Wie es weitergeht

Wir treffen uns wieder am Mittwoch, den 3. November. Dann ist unser großes Finale, bei dem wir hoffentlich viele PuppenMITmacherei-geborene Puppen bestaunen können werden.

Bis dahin wünschen Caro und ich euch frohes Schaffen für den allerletzten Schliff!

Mehr zur PuppenMITmacherei findet ihr hier.


27. September 2021

12erinnerungsstücke2021: Juli, August, September

Als ich Anfang des Jahres die Kiste mit meinen Mariengold-Erinnerungsstücken öffnete, war ich schier überwältigt von der Fülle, die sich mittlerweile angesammelt hat. Eigentlich bin ich überhaupt keine Sammlerin und sortiere in allen Bereichen regelmäßig aus, was ich nicht mehr brauche. Nur diese Kiste bleibt seit 15 Jahren unangetastet. Da lagern viele schöne Schätze und Andenken, die es eigentlich verdient hätten, mal ans Licht geholt zu werden.

So kam mir die Idee für #12erinnerungssstücke2021, eine Aktion, bei der ich jeden Monat diesen Jahres ein Erinnerungsstück von meiner Reise mit Puppen/machen auf meinem Instagram-Account teile. Hier auf dem Blog fasse vier Mal drei Monate zusammen:

Erinnerungsstück 7/12: Auf den Bildern das bin ich, als kleines Mädchen mit fünf oder sechs Jahren und als junge Frau mit Anfang 20, kurz bevor ich selbst ein Kind bekam. Diese beiden Kinder waren und sind mein wichtigstes Warum, die größte Inspiration und der stärkste Herzschlag auf meinem Weg mit den Puppen. Mein Lieblingsdetail ist der winzige, für euch wahrscheinlich nicht erkennbare Goldstern, den ich der kleinen Maria auf die Stirn geklebt habe. Damals wusste ich noch nicht, was dieser Punkt zwischen den Augen zu bedeuten hat. Aber von dem Moment an, wo ich ihm mehr und mehr erlaubte, mich zu führen, war es gut, war es Gold.

Erinnerungsstück 8/12: „Liebe Maria, das Geschenk an unsere Kinder, dein wunderbarer Puppenkurs, war so groß, dass unser Geschenk nur ein Sinnbild unserer Dankbarkeit sein kann. Sei ganz herzlich gegrüßt im Namen aller Eltern und den Puppennähern.“ Von den über 100 Kursen, die ich in den letzten 14 Jahren gegeben habe, ist mir der mit Mädchen und Jungen der 6. Klasse einer Berliner Waldorfschule vor sechs Jahren ganz besonders in Erinnerung geblieben. Das war so ungefähr der lustigste, lauteste, wildeste, lebendigste und anstrengendste Kurs, den ich bisher erlebt habe. Obwohl ich die Arbeit mit den Kindern geliebt habe und mich diese Erfahrung besonders berührt hat, wusste ich danach, dass ich besser als Kursleiterin für Erwachsene tauge und hatte einen Riesenrespekt für alle Lehrerinnen und Lehrer. 

Erinnerungsstück 9/12: Vor ca. zehn Jahren stieß ich in dem Buch „Die Wolfsfrau“ von Clarissa Pinkola Estés auf das russische Märchen „Vasalisa, die Weise“. Darin geht es um ein Mädchen, das von seiner Stiefmutter und deren Töchtern gequält und schließlich fortgeschickt wird. Erst in der Einsamkeit des Waldes besinnt sie sich auf ihre innere Stimme und lernt, Verantwortung für sich zu übernehmen. Die innere Stimme kommt in dem Märchen als kleines Püppchen daher, das Vasalisa vor dem Tod der Mutter von ihr geschenkt bekommen hat und seitdem in ihrer Schürzentasche trägt. Diese Symbolik hat mich damals so stark angesprochen, dass ich das Märchen unbedingt einsprechen wollte. Zwei Bekannte halfen mir bei der Aufnahme und Produktion und im Dezember 2012 veröffentlichte ich es, von mir gelesen und mit wunderschöner Musik untermalt, auf meinem Blog (wo es mittlerweile nicht mehr verfügbar ist). Den nächsten großen Auftritt hatte es 2017 bei der ersten Ausgabe der Landpartie, dem Puppennäh-Workshop meiner Freundin Laura von 1000 Rehe und mir. Wir spielten es an einem Abend ab, während die Frauen Haarkäppchen für ihre Puppen häkelten. Im Raum war eine magische Stimmung, vielleicht war es das erste Mal seit Jahren, das ihnen (und nicht ihren Kindern) ein Märchen vorgelesen wurde. Tränen der Rührung bei der ein oder anderen, nachdem der letzte Ton verklungen war, und auch Lauras und meine Augen glänzten feucht. Ich glaube, es ist dieser Satz von Vasalisa, der einen als Puppenmacherin und Puppennähverliebte direkt ins Herz geht und nicht mehr loslässt: „Wenn ich meine Puppe nur berühren kann und weiß, dass sie bei mir ist, geht es mir schon ein wenig besser.“

Ihr seid übrigens herzlich eingeladen, euch der Aktion jederzeit mit dem Hashtag #12erinnerungsstücke2021 anzuschließen. Dabei könnt ihr euch auf ein bestimmtes Thema beziehen (so wie ich auf das Puppenmachen) oder Monat für Monat frei entscheiden. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr dabei seid und eure liebsten Erinnerungsstücke teilt!