16. Februar 2023

Podcast-Episode #14: Geschichtenerzählen ist Liebe: Wie Geschichten uns gut tun und welche Rolle Puppen dabei spielen können

In dieser Folge probieren wir wieder etwas Neues aus, das uns beide aus der Komfortzone holt: Laura, weil dieses Mal sie den Hut für die Vorbereitung aufhatte, und Maria, weil wir eine Improvisation live vor laufendem Mikrofon wagen.

Im ersten Teil sprechen wir über den Wert des Geschichtenerzählens, wie man gemeinsam Geschichten erfinden kann und warum Geschichten und Puppen perfekt zusammenpassen. Im zweiten Teil geht es ans Eingemachte und wir denken uns selbst eine Geschichte aus dem Stegreif aus.

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27. Januar 2023

Hilly für den Sofortkauf (verkauft)

Falls euch diese Puppe bekannt vorkommt, könnte es daran liegen, dass ihr sie schon einmal hier gesehen habt. Angefertigt habe ich sie – Hilly – bereits im Mai letzten Jahres, seitdem hütet sie den Laden. Deshalb habe ich mir erlaubt, eine kleine Änderung vorzunehmen und das hellbraune Flauschhaar durch dunkelbraunes Strubbelhaar ersetzt. Ich finde, das hellere Haar vorher hat sie sanftmütiger erscheinen lassen, mit dem dunklen Haar jetzt gibt es mehr Kontrast und die Puppe wirkt kerniger. So etwas auszuprobieren, finde ich spannend, und es macht mir nichts aus, Puppen noch einmal zu verändern und dabei zu lernen.

Hilly ist 45 cm groß und hat braune Haut, braunes Strubbelhaar und dunkelbraune Augen. Sie trägt toffeefarbene Strampellatzhosen, ein rosa Shirt, handgestrickte Ringelsocken Violett, Flieder, Mandarin und ein cremefarbenes Häubchen mit Blümchenbindeband.

Die Puppe ist für 205 Euro in meinem Etsy-Shop oder via eMail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich.

Weitere Puppen für den Sofortkauf, sofern gerade vorrätig, findet ihr hier, mein Portfolio hier und die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die eBooks sind in meinem Etsy-Shop erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals (die Babys und Minis jedoch nicht), einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.


19. Januar 2023

Flick und Glück auf dem Land (und eine Einladung zum Puppenreparieren)

Letztes Wochenende fand mein erstes Highlight des Jahres statt. Da war ich mit meiner Freundin Julia in der Priegnitz im wunderschönen Landhaus MariaMaria, wo der Workshop „Wear it + Repair it“ mit der Textilkünstlerin Doris Runge stattfand. Zwei Tage nähen, stopfen, flicken, stricken und neu machen standen auf dem Programm. Im Gepäck hatte ich einen weißen Lieblingspullover aus Schurwolle, der über die Jahre zahlreiche Löcher und Flecken bekommen hatte.

Eigentlich ist es nicht unbedingt meine Art, Kleidung auszubessern. Bis ich vor einem Jahr für unsere Podcast-Episode „Neues Leben für die Puppen“ tief in das Thema Reparieren eintauchte und sich mir über die Puppen hinaus eine neue Welt öffnete. Ich las Bücher, lernte über Techniken, Material und Hintergründe, nahm an Online-Kursen teil, entdeckte eine faszinierende Bubble bei Instagram, staunte über Meisterinnen ihres Fachs, arbeitete mich ein und deckte mich ein mit Werkzeugen und Utensilien, von denen ein kleines honigduftendes, gelbes Blöckchen Schneiderwachs mein liebstes ist.

Als mir dann im Herbst der Workshop mit Doris zuflog und ich mich auch gleich in den Ort verliebte, an dem er stattfinden sollte, zögerte ich keine Sekunde und meldete Julia und mich an. Es sollte auch ein Freundinnenwochenende werden.

Und wie gut wir es hatten: Schönste Wintersonne nach vielen grauen Tagen bei der Abreise in Berlin, anderthalb Stunden später warmer Empfang in der Priegnitz, ein charmant renoviertes altes Pfarrhaus, in dem schon der Ofen eingefeuert war und es nach Apfelkuchen duftete, ein Gefühl von Vertrautheit und Das-wird-richtig-Gut, Ankommen in der Gemeinschaft, Abtauchen ins Handwerk und Aufgehen im gegenwärtigen Moment.

Doris hatte Bücher, Samples, Material und Werkzeuge und ihre fast lebenslange Textil-Liebe-Expertise dabei und so entstand ein gemütlicher und wohlwollender Raum, in dem sich alle, versammelt um den großen Küchentisch, ihren eigenen Projekten widmen konnten. Besonders schön fand ich, dass Marion, unsere Gastgeberin, die ganze Zeit um uns herumwuselte, den Ofen mit Holz feuerte, köstliche Mahlzeiten zauberte, uns mit Snacks und Geschichten von Land und Leben versorgte und sich bei Gelegenheit dazusetzte und ebenfalls werkelte.

Ich lernte an dem Wochenende nur eine einzige Flicktechnik, mit der sich sowohl grobe Wollsocken als auch feiner Strick reparieren lassen. Das war völlig ausreichend für den Anfang und um meinen Pullover zu flicken. Dafür nahm ich mir ganz viel Zeit und hielt ansonsten Augen, Ohren und Herz offen. Denn es gab noch so viel mehr zu lernen und zu erfahren, zum Beispiel über den Wert der Handarbeit, das Glück des Reparierens und die Verbundenheit, die in so einer Runde entstehen und vielleicht ein wenig zu einer besseren, friedlichen Welt beitragen kann.

Mir haben diese beiden Tage auch noch einmal richtig Lust auf die Puppenreparier-Runde gemacht, die Laura und ich ganz neu zwei Mal in diesem Jahr anbieten werden. Am Samstag, den 4. März und 18. November laden wir herzlich ein, in gemütlicher Atmosphäre im Popcorner in Berlin gemeinsam Puppen zu reparieren, aufzuarbeiten und zu verschönern. Ihr bringt eure kleinen Patient*innen mit, Laura und ich Handwerkszeug und unsere Erfahrung aus über 15 Jahren Puppenmachen. Mehr dazu hier, die Anmeldung läuft bereits und wir freuen uns riesig auf euch!

© 9. Bild Simone Hawlisch


16. Januar 2023

Aus meiner Puppenreparaturwerkstatt: Tine

Puppe Tine brauchte neues Haar und einige offene Stellen mussten geflickt werden. Eigentlich brauchte sie auch dringend ein Bad, aber das wir mir zu heikel, denn der Mund war mit Farbe aufgemalt und ich wusste nicht, wie dieser auf Wasser reagieren würde. Für das Haar häkelte ich ich neues Käppchen (in einer andere Farbe) und knüpfte Strähnen ein, die offenen Stellen schloss ich mit dem Matratzenstich und etwas Wangenrot brachte neue Frische auf des zerliebte Gesicht.

Unter dem alten Haar fand ich übrigens eine Stecknadel. Davor warne ich meine Kursteilnehmerinnen immer: Nur keine Stecknadel vergessen! Hier aber hat sie in 30 Jahren keinen Schaden angerichtet, sondern Glück gebracht, das sogar für ein zweites Leben reicht.

Wenn ihr eine Puppe habt, die eine Reparatur, Erneuerung oder ein Glow-Up braucht, schickt mir gern eine Mail an hello@mariengold.net, am besten mit Bildern, damit ich mir schon einmal einen Eindruck verschaffen und euch ein maßgeschneidertes Angebot machen kann. Neues Leben für die Puppen liegt mir am Herzen, deshalb helfe ich von Herzen gern weiter.

Alle Details zu meinem Reparaturangebot findet ihr hier, weitere Beiträge zum Thema hier.


10. Januar 2023

Das Leben ist eine Wundertüte (Hello 2023)

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag anders nennen, nach einem Zitat der US-amerikanischen Autorin Glennon Doyle, das mich durch das letzte Jahr gebracht hat: We can do hard things. Was mir Mut und Kraft gibt, taugt jedoch nicht unbedingt als Überschrift zum Jahresbeginn, zu schwer, zu bedrückend, vielleicht auch ein bisschen zu privat. Stattdessen: Wundertüte. Die kam mir in den Sinn, als ich noch einmal las, was ich letztes Jahr um diese Zeit geschrieben hatte. Denn es kam alles ganz anders. Anders gut, anders traurig, anders wunderbar. 2022 hat mich das Leben kräftig durchgeschüttelt, mir bei allem, was schwer und belastend war, aber auch wertvolle Geschenke gemacht, die auch in meine Arbeit als Puppenmacherin hineinleuchten.

Die letzten drei Jahre waren hart. Vor dem Hintergrund der Coronakrise und den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine ist das eingetreten, wovor ich immer Angst hatte, nämlich dass ich nicht mehr von meiner Arbeit leben kann. Natürlich beschäftigt mich das und bereitet mir manchmal schlaflose Nächte, aber ich muss auch sagen, dass, entgegen meiner Erwartung, die Welt – meine Welt – davon nicht untergegangen ist. Vielmehr hat sich eine neue Qualität aufgetan, die ich mehr und mehr zu schätzen lerne und von der ich glaube, dass sie mich überall hintragen kann.

Ich spreche von dem allmählichen tiefen Verstehen, dass mein Wert sich nicht über den Erfolg in meiner Arbeit bemisst. Dass ich mich nicht darüber definieren muss, was ich erzeuge. Dass es nichts gibt, das ich erreichen muss, um ein wertvoller Mensch zu sein. Dass ich selbst entscheiden kann, wie ein gutes Leben für mich aussieht und was ich dafür brauche. Diese Erkenntnisse kamen nicht von heute auf morgen, sondern es ist ein Prozess, in dem ich gerade mittendrin bin. Diese neue Leichtigkeit malt nichts schön an der äußeren Situation (auf die ich ohnehin nur begrenzt Einfluss habe), erlaubt mir aber einen unendlich großen inneren Gestaltungsspielraum.

Diesen Spielraum möchte ich in dem vor uns liegenden Jahr nutzen, um mich weitgehend frei von Erwerbsdruck alten und neuen Herzensthemen zu widmen. Dazu gehören Heilungspuppen, Reparaturen und auch das Schreiben. Die goldene Klammer, die alles zusammenhält, bleibt Verbindung, Berührung, Verwandlung durch Puppen/machen.

Es wird wieder Kurse und Workshops geben, zusammen mit Laura die Landpartie für Puppennähverliebte sowie unser neues Format, die Puppenreparier-Runde, wir werden sechs neue Episoden für unseren Podcast aufnehmen, es wird wieder Puppen aus meinen und euren Händen geben, mindestens ein neues Puppennäh-eBook in meinem Shop, Worte und Bilder hier auf dem Blog und auf Instagram und was auch immer die Wundertüte Leben in diesem Jahr bereithalten mag.

Darauf freue ich mich und auf euch und die Puppen!

Alles Liebe für 2023 und wie immer ein unerschrockenes Herz und ein großes Ja für die Zumutungen und Wunder dieses Jahres!

Der Winter ist vorbei