30. Januar 2014

Werk-Treffen in Winterweiß

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Gestern hat Anita von Lilla Kirrivi zum ersten Werk-Treffen des Jahres in ihr Atelier eingeladen. Während Laura im Flieger nach Wien saß, stapften Julia und ich bei eisigen Temperaturen über die knirschende Berliner Schneedecke nach Weißensee und wurden von Anita mit frisch gebackenem Brot, heißem Tee und bollerndem Ofen empfangen. Was für ein Ankommen! Und was für eine wohlige Wärme, wieder im Kreis der befreundeten Puppenmacherinnen zu sein!

So gut tut das Miteinander im Hier und Jetzt, der Austausch, das Lachen, die offenen Ohren, die Inspiration, die Ohs und Ahs, das Verwöhnen und die Wertschätzung.

Was mich bei unseren Treffen immer am meisten berührt, ist die Vielseitigkeit. Vier Puppenmacherinnen, Mütter, Frauen und Freundinnen im gleichen Alter gehen bei allen Gemeinsamkeiten doch so verschiedene Wege. Jede hat ihren Blick auf das Leben und auf die Puppenmacherei im Speziellen. Jede hat ihre Gründe, ihre Herzenswünsche und Ziele:

Nachhaltig zu arbeiten und zu leben. Künstlerisch tätig zu sein. Die Dinge so einfach wie möglich zu halten. Etwas Schönes herzustellen. Frei zu sein. Eine erfolgreiche Unternehmerin zu sein. Zwei verschiedene Berufe unter einen Hut zu bekommen. Eine sinnvolle Arbeit zu tun. Zeit für die Familie zu haben. Für ein gutes Auskommen zu sorgen. Sich selbst auf die Spur zu kommen. Oder einfach zu spielen.

Die gegenseitige Wegbegleitung macht Freude und Mut, inspiriert, öffnet Horizonte und stellt auch mal Dinge in Frage. Ich bin immer wieder begeistert von unserer kreativen Frauenkraft und gehe stets mit einem riesigen Energiekick nach Hause.

Und natürlich mit Vorfreude auf das nächste Treffen, das leider meistens in allzu weiter Ferne liegt. Und damit bei den Werk-Treffen demnächst auch wieder gewerkelt wird (und nicht nur geschmaust und geschwatzt), denken wir uns gerade ein gemeinsames Projekt aus. Das steigert die Vorfreude!

 


7. November 2013

Werk-Treffen mit Bananenbrot

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Letzten Freitag habe ich hier in meiner Werkstatt ein Frühstück für befreundete Berliner Puppenmacherinnen gemacht. Mit dabei waren wieder Anita von Lilla Kirrivi, Julia von Von Kowalke und Laura von 1000 Rehe. Es war ein sehr gemütliches und entspanntes Treffen an einem grauen Herbsttag, an dem so ein ausgedehnter Genuss in lieber Gesellschaft bei Kerzenschein, leiser Musik und vielen Leckereien genau richtig ist.

Etwas müde waren wir alle. Die Arbeitswoche steckte uns in den Knochen, wohl auch das ganze Jahr mit seinen Aufs und Abs. Jede von uns hat in 2013 viel geschafft und eine Menge für ihr Handmade-Label bewegt. Ein Grund zur Freude und zum Feiern, aber auch zum Innehalten und Verschnaufen.

Eigentlich ist es im November an der Zeit, mal auszuatmen und die Arbeitskurve langsam absinken zu lassen, sich zu erholen und neue Kraft zu sammeln. Aber gerade jetzt in der Zeit vor Weihnachten nehmen Tempo und Dichte in unseren Werkstätten noch einmal kräftig zu. So ist das jedes Jahr. Meine Versuche, es mal anders zu gestalten und doch nicht so richtig auf die Reihe zu bekommen, nehme ich mittlerweile mit Humor.

Umso wichtiger sind regelmäßige Auszeiten wie unser Frühstück. Wir haben natürlich viel über die Arbeit gesprochen, über Pläne für das nächste Jahr und die ewige Frage, wie wir Arbeit, Familie und die Erfüllung eigener Bedürfnisse besser im Gleichgewicht halten können. Nadel und Faden ruhten aber an diesem Vormittag und das Internet war für ein paar Stunden abgeschaltet. Herrlich.

Ich selbst habe an diesem Freitag zum ersten Mal seit Monaten gespürt, wie erschöpft ich eigentlich bin. Hätte nicht ein Puppennähkurs-Wochenende angestanden, wäre ich wohl zwei Tage mit Ingwertee und meinen Büchern im Bett geblieben. Das habe ich dann am Montag und Dienstag nachgeholt mit freudiger Aussicht auf mehr, viel mehr.

Denn heute fahren Julia und ich zu einem winterlichen Yoga-Retreat an die Ostsee, wo wir auch letztes Jahr schon unser Novemberlicht gefunden haben. Ich freue mich seit Wochen wahnsinnig auf diese vier Tage am Meer mit Yoga und Meditation, lieben Menschen, wunderbarem Essen und langen Freundinnen-Abenden wie im Ferienlager.

Weil ich es in den letzten Tagen so ruhig habe angehen lassen, gibt es in dieser Woche leider keine Freitagspuppe für euch.

Stattdessen verabschiede ich mich schon heute ins Wochenende und lege euch das köstliche Bananenbrot ans Herz, das ich vor einiger Zeit bei Slomo entdeckt und letzte Woche für meine Gäste gebacken habe. Das Rezept ist ursprünglich von Sophie Dahl, aber Okka hat es auch sehr schön aufgeschrieben.

Habt ein gutes und gemütliches Wochenende!


29. April 2013

Werk-Treffen in April-Blüte

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Letzte Woche fand wieder ein Werk-Treffen Berliner Puppenmacherinnen statt. Die Premierenrunde vom März bestehend aus Laura von 1000 Rehe, Julia von Von Kowalke und mir war mit Anita von Lilla Kirrivi dieses Mal um eine Puppenmacherin reicher.

Wir haben uns im Café Im Nu im Prenzlauer Berg getroffen, an einem Tisch in der Sonne mit Blick auf den frühlingserwachenden Helmholtzplatz. Es war so schön, mal wieder zu Besuch im alten Kiez zu sein, noch dazu mit Frauen, mit denen (und unseren insgesamt sieben Kindern) ich einige Jahre lang dort eine sehr gute Zeit verbracht habe.

Aber anstatt in den alten Zeiten zu schwelgen, haben wir den Blick auf unsere Arbeit gerichtet, auf das Puppenmachen. Vier Frauen, vier gestalterische Konzepte, vier Erfahrungshorizonte und viele gemeinsame Fragen und Herausforderungen – der Gesprächsstoff ist uns natürlich nicht ausgegangen und so schnatterten wir die ganze Zeit fröhlich durcheinander.

Am meisten beschäftigen uns zur Zeit die gesetzlichen Anforderungen an die gewerbliche Puppenmacherei, wobei wir mittlerweile alle auf einem gut Weg sind. Das ist, neben vielen einsamen Stunden Recherche und Lektüre, Anfragen bei und Kommunikation mit Materialanbietern, Tests und Dokumentation, auch dem gewachsenen Miteinander und professionellen Austausch der Puppenmacherinnen zu verdanken. Unser kleines Treffen von vier Frauen im Hier und Jetzt ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie sich Puppenmacherinnen auf der ganzen Welt momentan gemeinsam den Herausforderungen stellen und sie auch meistern.

Unsere vier Puppen dagegen interessierte dieses Gespräch herzlich wenig. Sie hüpften schon ungeduldig in den Taschen auf und ab und warteten auf ihren Auftritt. Und so haben wir irgendwann die Frühstücksteller und Müslischalen geleert, die Getränke außer Reichweite gestellt und uns praktischen Dingen gewidmet wie der ausgiebigen Betrachtung, Befühlung und Bewunderung der Puppen der anderen und schließlich auch dem handwerklichen Thema unseres Werk-Treffens, dem Stopfen.

Bei vier Puppenmacherinnen gelangt bei jeder die Wolle etwas anders in die Puppe. Wohlgeformt und fest sind sie alle, aber die Stopftechniken unterscheiden sich. Besonders Anitas Ansatz hat Eindruck gemacht. Und Julias Stopfwerkzeug, das ihr kleiner Sohn für sie geschnitzt hat, zauberte uns allen ein Lächeln ins Gesicht und erinnerte uns einmal mehr daran, für wen wir unsere Arbeit machen.

Schön war es, gut hat es getan und Lust gemacht auf mehr. Unser nächstes Treffen wird vielleicht schon im Mai stattfinden, dann hoffentlich unter freiem Himmel und mit Besuch aus Schweden.

 


25. März 2013

Österliches Werk-Treffen (und ein Rezept für warmes Frühstück)

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Letzte Woche habe ich einen Tag mit meinen Freundinnen Laura von 1000 Rehe und Julia von Von Kowalke verbracht. Wir haben ausgiebig gefrühstückt, geplaudert und natürlich gemeinsam gearbeitet.

Laura war wie immer eine wunderbare Gastgeberin. Draußen stürmte der Schnee, auf der Heizung trockneten Mützen und Schals, aber auf dem Tisch standen ein herrlicher Osterstrauß und ein liebevoll zusammengestelltes Frühstück mit selbst gebackenem Rosinenzopf, Sonne in Mangoform und einem Geschirrschatz vom Flohmarkt. Keine Spur also von der Berliner Wintertristesse, die an diesem Donnerstag besonders grau und nass war.

Das Thema unseres Werk-Treffens war Puppenhälse. Jede hat Schnitte und ein paar Entwürfe und Ansätze mitgebracht und gemeinsam haben wir getüftelt, probiert und genäht und sind durch den gemeinsamen Austausch und den besonderen Raum, den wir für unser Experimentieren geschaffen haben, unseren individuellen Lösungen ein gutes Stück nähergekommen. Am Freitag konnte ich dann schon die erste Mariengold Puppe mit Hals nähen.

Das gemeinsame Arbeiten mit Laura und Julia hat großen Spaß gemacht. Es gab für jede ein paar Aha-Momente, neue Ideen und frischen Mut für den weiteren Weg.

Unser Austausch ist sicher auch so fruchtbar und entspannt, weil wir drei seit Jahren Freundinnen sind, auch schon bevor wir Puppenmacherinnen wurden. Unterstützung, Inspiration und das Teilen von Freud und manchmal auch Leid sind ganz selbstverständlich. Zwischen uns gibt es Vertrauen und Herzensverbindungen, die meiner Erfahrung nach über den rein virtuellen Austausch via E-Mail und Social Media leider nicht so leicht entstehen.

Die Puppenmacherinnen-Welt ist manchmal ganz schön verrückt, so dass ich gerade in diesen Zeiten – Stichwort gesetzliche Anforderungen an die gewerbliche Puppenmacherei – immer wieder froh bin über die Möglichkeit des ganz persönlichen und vertraulichen Austauschs mit Laura und Julia.

Zum winterlichen Oster-Frühstück habe ich übrigens ein warmes Reis-Congee mit gedünstetem Süß mitgebracht. Hier ist das Rezept für euch:

Reis-Congee mit Frucht und Nuss

1 große Tasse Reis (2/3 Rundkornreis, 1/3 Süßreis) und
8 Tassen Wasser

drei bis vier Stunden lang bei kleinster Hitze köcheln lassen, so dass der Reis zerfällt und ein sämiger Brei entsteht. Das Congee noch heiß in Gläser füllen. Im Kühlschrank ist es als Grundlage für mehrere Mahlzeiten gut zwei Wochen haltbar.

Für ein bauchwärmendes und stärkendes Frühstück für Zwei in einer gebutterten Pfanne

1 Apfel,
eine Handvoll Rosinen,
4 klein geschnittene getrocknete Aprikosen und
gemahlene Mandeln oder Haselnüsse

fünf bis zehn Minuten dünsten. Congee in der gewünschten Menge unterrühren, bei Bedarf mit etwas Ahornsirup süßen und für die Wärme mit Ingwer und Zimt abschmecken.

Bon Appétit!