5. März 2014

Bücher: „Bekloppte Socken“ von Marty Allen

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(Das Buch gewonnen hat Annette.)

„Oh mein Gott!“ und „Das passt ganz sicher nicht zum Mariengold-Blog!“ waren meine ersten Gedanken, als ich vor ein paar Wochen unter anderem dieses Buch aus einem dicken Umschlag des Verlags Edition Fischer zog. Neben dem Umschlagbild war es vor allem der Titel „Bekloppte Socken. 35 schräge Handpuppen ruckzuck selbst gemacht“, der mich so gar nicht neugierig und leselustig machte.

Das kommt eben manchmal vor, dass ich Bücher zur Rezension erhalte, die ich gleich beiseite lege, weil sie für Mariengold nicht interessant sind.

Doch damit war das Schicksal dieses Buches noch nicht endgültig besiegelt. Denn eines Abends blätterte ich doch gedankenverloren darin, erwischte mich ein paar Mal beim Kichern und las mich schließlich begeistert fest.

Was für ein erfrischendes Bastelbuch!

Der Autor Marty Allen ist ein Künstler, Puppenmacher und Musiker aus Brooklyn, New York. Er ist bekannt für seine Sockenpuppen-Porträts, kleine gerahmte Fotografien von Sockenpuppen mit einer ausgearbeiteten Biografie, und für seine Performance mit der Puppe „Uncle Monsterface“.

Genau diesen Hintergrund finde ich spannend. Zum einen ist es interessant, mal einen männlichen Puppenmacher mit seiner Herangehensweise an das Handwerk und seinem Blick für das Schöne kennenzulernen. Zum anderen setzt Marty Allen als Künstler einen stark konzeptionellen Schwerpunkt. Das bedeutet, dass in dem Buch weniger das Basteln selbst im Vordergrund steht, sondern viel mehr die Erzählebene seiner Projekte. So hat jede seiner Sockenpuppen eine ganz eigene Persönlichkeit und Geschichte. Und alle Puppen zusammen wiederum geben ein herrliches Ensemble für die Bühne, auf der all diese Geschichten miteinander verwoben werden können.

Mit federleichten Texten und skurrilen Illustrationen und Abbildungen werden detailliert alle Arbeitsschritte, Werkzeuge und Materialien für 35 einfache Puppen aus Socken erklärt. Bei aller Ausführlichkeit wird der Autor aber auch nicht müde, seine Leser immer wieder zu ermuntern, eigene Kreationen zu entwickeln und einfach Spaß zu haben.

Den hatte ich allein schon beim Lesen. Mir gefällt vor allem der Humor dieses Buches sehr. Das erinnert mich daran, worum es beim Puppenmachen neben der künstlerischen Handfertigkeit, technischen Präzision und stimmigen Gesamtkonzeption vor allem geht: Nämlich um Phantasie, Freude und Leichtigkeit.

Ein großes Kompliment auch an den Verlag für die ansprechenende und frische Gestaltung des Buches!

Obwohl ich richtig Gefallen an den „bekloppten Socken“ gefunden habe und Lust habe, bei der nächsten Party meiner Tochter solche Puppen mit den Mädchen zu basteln, verlose ich wie immer mein Rezensionexemplar. Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, schreibt bis Sonntag Nacht an hello@mariengold.net. Den Gewinner werde ich am Montag auslosen und benachrichten. Viel Glück!

Marty Allen: Bekloppte Socken. 35 schräge Handpuppen ruckzuck selbst gemacht, Edition Fischer, ISBN: 3863551583, 14.90 Euro

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


20. Februar 2014

Bücher: „Spielen macht Kinder stark“ von Christiane Kutik

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(Das Buch gewonnen hat Martina.)

Vor einigen Jahren war Christiane Kutik zu Gast für einen Vortrag im Familienzentrum des Waldorfkindergartens Prenzlauer Berg, den meine Tochter damals besucht hat. Die Elternberaterin war mir schon bekannt und wohlvertraut durch ihre einfühlsamen und hilfreichen Bücher, z. B. „Entscheidende Kinderjahre“ und „Erziehen mit Gelassenheit“. Die Autorin persönlich zu erleben und ihre Leidenschaft für ihre Themen rund um Kinder und Eltern zu spüren, hat mein Vertrauen in ihre Ratgeber einmal mehr gestärkt.

Im November 2013 ist im Verlag Freies Geistesleben ihr neuestes Buch mit dem Titel „Spielen macht Kinder stark“ erschienen. Das Buch richtet sich an Eltern und Erzieher und ist ein Ratgeber zum freien Spiel des Kindes. Es zeigt die unersetzbare Bedeutung des Spielens, behandelt alle zentralen Themen und bietet viele Spielanregungen für Kinder in den verschiedenen Lebensphasen.

Dem Thema Puppen widmet Christiane Kutik zwei kleine Absätze mit den Titeln „Die Puppe – Oder was zum Liebhaben“ und „Buben eine Puppe schenken?“. Darin schreibt sie von der Puppe als eines der wichtigsten Spielzeuge sowohl für Mädchen als auch für Jungen, da sich mit ihr das gesamte Erfahrungs- und Gefühlsspektrum (nach-)erleben lasse. Sogenannte Puppen nach Waldorfart mit ihren spezifischen Eigenschaften werden als besonders wertvoll erwähnt.

Spielen macht Kinder nicht nur stark, sondern auch glücklich. Das gilt auch und in besonderer Weise für das Spiel mit Puppen. Als Puppenmacherin freue ich mich riesig über jede Publikation, in der die Bedeutung dieses einfachen und doch so besonderen Spielzeugs gewürdigt wird und damit hoffentlich ganz vielen Eltern Lust auf eine Puppe für ihr Kind bekommen.

Wie immer verlose ich mein Rezensionexemplar, das mir der Verlag Freies Geistesleben freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, schreibt bis Sonntag Nacht an hello@mariengold.net. Den Gewinner werde ich am Montag auslosen und benachrichten. Viel Glück!

Christiane Kutik: Spielen macht Kinder stark, Verlag Freies Geistesleben, ISBN: 3772524737, 19.90 Euro

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


30. Januar 2014

Werk-Treffen in Winterweiß

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Gestern hat Anita von Lilla Kirrivi zum ersten Werk-Treffen des Jahres in ihr Atelier eingeladen. Während Laura im Flieger nach Wien saß, stapften Julia und ich bei eisigen Temperaturen über die knirschende Berliner Schneedecke nach Weißensee und wurden von Anita mit frisch gebackenem Brot, heißem Tee und bollerndem Ofen empfangen. Was für ein Ankommen! Und was für eine wohlige Wärme, wieder im Kreis der befreundeten Puppenmacherinnen zu sein!

So gut tut das Miteinander im Hier und Jetzt, der Austausch, das Lachen, die offenen Ohren, die Inspiration, die Ohs und Ahs, das Verwöhnen und die Wertschätzung.

Was mich bei unseren Treffen immer am meisten berührt, ist die Vielseitigkeit. Vier Puppenmacherinnen, Mütter, Frauen und Freundinnen im gleichen Alter gehen bei allen Gemeinsamkeiten doch so verschiedene Wege. Jede hat ihren Blick auf das Leben und auf die Puppenmacherei im Speziellen. Jede hat ihre Gründe, ihre Herzenswünsche und Ziele:

Nachhaltig zu arbeiten und zu leben. Künstlerisch tätig zu sein. Die Dinge so einfach wie möglich zu halten. Etwas Schönes herzustellen. Frei zu sein. Eine erfolgreiche Unternehmerin zu sein. Zwei verschiedene Berufe unter einen Hut zu bekommen. Eine sinnvolle Arbeit zu tun. Zeit für die Familie zu haben. Für ein gutes Auskommen zu sorgen. Sich selbst auf die Spur zu kommen. Oder einfach zu spielen.

Die gegenseitige Wegbegleitung macht Freude und Mut, inspiriert, öffnet Horizonte und stellt auch mal Dinge in Frage. Ich bin immer wieder begeistert von unserer kreativen Frauenkraft und gehe stets mit einem riesigen Energiekick nach Hause.

Und natürlich mit Vorfreude auf das nächste Treffen, das leider meistens in allzu weiter Ferne liegt. Und damit bei den Werk-Treffen demnächst auch wieder gewerkelt wird (und nicht nur geschmaust und geschwatzt), denken wir uns gerade ein gemeinsames Projekt aus. Das steigert die Vorfreude!

 


16. Januar 2014

Bücher: Christinchens Puppe von Ilse Kollmann-Gümmer

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Es gibt viele Geschichten, die von der besonderen Liebe der Kinder zu ihren Puppen erzählen. Einige davon habe ich in den letzten zwei Jahren schon vorgestellt, z. B. hier, hier und hier. Glücklicherweise bekomme ich auch immer wieder Vorschläge von meinen Lesern und erfahre auf diese Weise von so manchem Buchschatz.

Einer davon ist „Christinchens Puppe“ von Ilse Kollmann-Gümmer. Die Geschichte ist schnell erzählt, sie handelt von Christinchen, die sich von Herzen eine Puppe wünscht. Die Mutter näht ihr eine und schenkt sie der Tochter zum Geburtstag, die fortan eine glückliche Puppenmutti ist:

Die Mutti hat den Tisch gedeckt
und auch die Kerzen angesteckt,
der große Kuchen steht bereit,
die Mutti sagt: „Nun ist es Zeit“,

und dann setzt sie mit frohem Sinn
die wunderhübsche Puppe hin.
Nun wird die Tür weit aufgemacht,
Christinchen kommt herein und lacht,

sie sieht, was Mutti aufgebaut,
„die schöne Puppe“, ruft sie laut,
„genau so wünschte ich sie mir,
oh, Muttilein, ich danke dir!“

„Christinchens Puppe“ ist eine liebevolle und zeitlose kleine Geschichte ohne großen Spannungsbogen, die sehr gut jüngeren Kindern vorgelesen werden kann, vor allem wenn sie sich auch gerade in eine Puppe verlieben.

Das Buch ist in Versen geschrieben und mit vielen Illustrationen versehen, die heute nostalgisch anmuten, dem Buch aber den Charme klassischer, älterer Kinderliteratur verleihen. Es ist 1984 im Verlag H. M. Hauschild erschienen, wird aber nicht mehr aufgelegt und ist noch nur antiquarisch erhältlich.

Vielen Dank an Anna für den Buchtipp!

Schreibt mir gern an hello@mariengold.net, wenn ihr mir von euren liebsten Geschichten rund um Puppen erzählen möchtet.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


5. Dezember 2013

22 Dinge über Mariengold

Als ich mit der Puppenmacherei begann, hatte ich noch keine Nähmaschine und auch keine Erfahrung im Nähen mit einer solchen. Die Teile meiner ersten Puppen habe ich deshalb in einer Änderungsschneiderei anfertigen lassen.

Ich liebe Listen und organisiere nicht nur meine Arbeit damit, sondern führe z. B. auch welche über Dinge, die ich als Kind mochte, Kleidung, die ich gern trage, oder Werbespots mit toller Musik.

Wenn meine Schätzung stimmt, werde ich voraussichtlich im Jahr 2015 meine eintausendste Puppe nähen.

Die Fußpedale meiner Nähmaschinen trete ich nur ohne Schuhe.

Ich bin sehr, sehr ordentlich. Zwar herrscht auch bei mir während der Arbeitszeit ein riesengroßes Chaos (ich sage nur: zwölf Quadratmeter großes Arbeitszimmer), aber ich räume jeden Tag vor dem Feierabend picobello auf.

Den Namen meines Labels hatte ich schon, lange bevor ich mich selbständig gemacht habe oder überhaupt wusste, dass ich es mal tun würde.

Mit 40 Jahren sehe ich mich keine Puppen mehr nähen, aber immer noch mit Puppen arbeiten. Bis dahin sind es aber noch einige Jahre.

Ich neige stark zur Wiederholung. Dahinter steckt einerseits sicher mein Wille, mit der Zeit immer besser zu werden, andererseits wohl aber auch eine gute Portion Bequemlichkeit.

Die Frage, die mir in meinen Puppennähkursen am häufigsten gestellt wird, ist, wie lange ich für die Herstellung einer Puppe brauche. Dicht gefolgt von Erkundungen, wie viele Puppen ich schon genäht habe und wie ich überhaupt zur Puppenmacherei gekommen bin.

Mein Partner ist mein größter Fan und wichtigster Kritiker. Überhaupt spreche ich gern mit Männern über Mariengold, weil sie mit ihrer spezifischen Perspektive oft interessante Impulse für meine Arbeit geben, in der ich es ansonsten fast nur mit Frauen zu tun habe.

Jeden Arbeitstag gegen 10 Uhr trinke ich einen Smoothie. Wenn ich eine Extraportion Energie brauche, sind da auch Mandelmus und ein großer Löffel MaKao drin.

Meine drei Lieblingskombination für Haut und Haar meiner Puppen sind schokoladenfarbene Haut und braunes Haar, aprikosenfarbene Haut und strohblondes Haar sowie marzipanfarbene Haut und braunes Haar.

Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal darüber nachgedacht, den Namen meines Labels zu ändern. Manchmal möchte ich mir nämlich lieber nicht vorstellen, wie „Mariengold“ im Ausland ausgesprochen wird.

Ich bin wahnsinnig froh, dass ich nicht am Wochenende arbeite oder Nachtschichten mache.

Ich habe schon drei Mal Puppen für Tatort-Schauspieler hergestellt. Eine dieser Kundinnen habe ich sogar schon einmal auf dem Wochenmarkt hier am Mexikoplatz mit Tochter und Puppe gesehen, mich aber nicht getraut, sie anzusprechen.

Diesen Oktober bin ich mit meinen Rechnungsnummern zum allerersten Mal in den vierstelligen Bereich gekommen.

Wenn ich Puppen nähe, mag ich den Moment, wenn der Trikotstoff über den modellierten Kopf gezogen wird. Haarsträhnen knüpfe ich nicht so gern ein. Am allerliebsten bei meiner Arbeit ist mir aber das Spiel mit den Farben.

Puppen öffnen mir das Herz. Wann immer ich eine schöne Puppe sehe, halte ich einen Moment inne und kann mein Glück kaum fassen, dass Puppen mein Beruf sind. Ich selbst besitze aber nicht eine Stoffpuppe.

Das finnische Wort „Nukke“ für Puppen mag ich sehr.

Drei wichtige Meilensteine für Mariengold waren die Entscheidung im Jahr 2009, DIY-Anleitugen für Puppen und Puppenkleidung herauszugeben, im Jahr 2010 eine Mitarbeiterin einzustellen und der Relaunch meiner Internetseite im Jahr 2012.

Ein großer Wunsch für 2014: Ein Atelier außerhalb meiner Wohnung zu finden, mit ganz viel Platz zum Arbeiten und für Kurse. Am liebsten zusammen mit anderen kreativen Menschen. Ein Schaufenster hätte ich auch gern.

Noch mehr Dinge über Mariengold und weitere Einblicke findet ihr hier.