13. Mai 2013

Bücher: „Elisabeth“ von Claire A. Nivola

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— Die Gewinnerin des Buches ist Rita. Vielen Dank für eure Teilnahme an der Verlosung und vielen Buchtipps für weitere Rezensionen. —

Geschichten und Zeitgeschichte, wenn beides in einer Erzählung zusammenkommt, wird die Vergangenheit lebendig, werden Gefühle und Mitgefühl geweckt und wird tief empfunden, was das Menschsein in allen Zeiten ausgemacht hat und immer ausmachen wird: Die Fähigkeit zu lieben und Liebe zu empfangen.

Claire A. Nivola erzählt in ihrem Buch „Elisabeth“ die Geschichte ihrer Mutter Ruth Guggenheim Nivola und deren geliebter Puppe. Es ist eine Geschichte für alle, die etwas zurücklassen mussten, das sie sehr geliebt haben.

Elisabeth heißt die Puppe, mit der Anfang der dreißiger Jahre ein kleines Mädchen in Deutschland aufwächst. Mit der geliebten Puppen verbinden sich die Freuden und Leiden des Alltags. Als die Eltern erkennen, dass die jüdische Familie im zunehmend feindlichen Deutschland nicht länger bleiben kann, flüchten sie und lassen alles Hab und Gut zurück, auch die Puppe Elisabeth. Doch das Mädchen verspricht seiner Puppe, wiederzukommen und sie zu holen.

Für das Mädchen beginnt eine schwere Zeit in einem weit entfernten, fremden Land ohne das geliebte Spielzeug, in der sie sich auch um die Puppe sorgt, die allein in Deutschland zurückgeblieben ist.

Mit den Jahren wird aus dem Mädchen eine Frau, die selbst eine Familie gründet. Als ihre Tochter sich eine Puppe wünscht, macht sich die Frau auf die Suche und nach vielen Jahren und über ein großes Meer hinweg findet sie wieder, was ihre Kindheit ausgemacht hat, und ein altes Versprechen wird eingelöst.

Die Autorin des Buches, die einst das kleine Mädchen war, das sich von seiner Mutter eine Puppe wünschte, hat mit schlichten Worten diese ergreifende Geschichte aufgeschrieben und sie mit zarten, detailreichen und auch ein wenig melancholischen Illustrationen versehen. Dadurch eignet sich das Buch gut, unsere vergangene und gegenwärtige Geschichte schon kleinen Kindern nahezubringen.

Der Verlag Freies Geistesleben hat mir freudlicherweise ein Rezensionexemplar von „Elisabeth“ zur Verfügung gestellt, das ich nun verlose. Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, schreibt mir bis morgen Nacht eine Nachricht an hello@mariengold.net. Den Gewinner werde ich am Mittwoch auslosen und benachrichten. Ich wünsche euch viel Glück.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


3. Mai 2013

Zazie – Eine Lieblingspuppe aus 2013

Zazie ist ein 30 cm großes Puppenbaby. Sie hat schokoladenbraune Haut, kurzes braunes Strubbelhaar, dunkelbraune Augen, ein Näschen, einen Bauchnabel und Ohren.

Zazie trägt ein hellgelbes Kleid mit Blümchen in Pink, Türkis, Creme, Olivgrün und Gelb, weite rosa Hosen aus Baumwollnicki, cremefarbene Häkelschuhe mit Riemchen und eine rosa Strickmütze mit Häkelblüte aus pflanzengefärbter Schurwolle.

Zazie ist für 180 Euro in meinem Etsy Shop oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich. Weitere Bilder findet ihr in meinem Portfolio, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Habt ein schönes Frühlingswochenende.


29. April 2013

Werk-Treffen in April-Blüte

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Letzte Woche fand wieder ein Werk-Treffen Berliner Puppenmacherinnen statt. Die Premierenrunde vom März bestehend aus Laura von 1000 Rehe, Julia von Von Kowalke und mir war mit Anita von Lilla Kirrivi dieses Mal um eine Puppenmacherin reicher.

Wir haben uns im Café Im Nu im Prenzlauer Berg getroffen, an einem Tisch in der Sonne mit Blick auf den frühlingserwachenden Helmholtzplatz. Es war so schön, mal wieder zu Besuch im alten Kiez zu sein, noch dazu mit Frauen, mit denen (und unseren insgesamt sieben Kindern) ich einige Jahre lang dort eine sehr gute Zeit verbracht habe.

Aber anstatt in den alten Zeiten zu schwelgen, haben wir den Blick auf unsere Arbeit gerichtet, auf das Puppenmachen. Vier Frauen, vier gestalterische Konzepte, vier Erfahrungshorizonte und viele gemeinsame Fragen und Herausforderungen – der Gesprächsstoff ist uns natürlich nicht ausgegangen und so schnatterten wir die ganze Zeit fröhlich durcheinander.

Am meisten beschäftigen uns zur Zeit die gesetzlichen Anforderungen an die gewerbliche Puppenmacherei, wobei wir mittlerweile alle auf einem gut Weg sind. Das ist, neben vielen einsamen Stunden Recherche und Lektüre, Anfragen bei und Kommunikation mit Materialanbietern, Tests und Dokumentation, auch dem gewachsenen Miteinander und professionellen Austausch der Puppenmacherinnen zu verdanken. Unser kleines Treffen von vier Frauen im Hier und Jetzt ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie sich Puppenmacherinnen auf der ganzen Welt momentan gemeinsam den Herausforderungen stellen und sie auch meistern.

Unsere vier Puppen dagegen interessierte dieses Gespräch herzlich wenig. Sie hüpften schon ungeduldig in den Taschen auf und ab und warteten auf ihren Auftritt. Und so haben wir irgendwann die Frühstücksteller und Müslischalen geleert, die Getränke außer Reichweite gestellt und uns praktischen Dingen gewidmet wie der ausgiebigen Betrachtung, Befühlung und Bewunderung der Puppen der anderen und schließlich auch dem handwerklichen Thema unseres Werk-Treffens, dem Stopfen.

Bei vier Puppenmacherinnen gelangt bei jeder die Wolle etwas anders in die Puppe. Wohlgeformt und fest sind sie alle, aber die Stopftechniken unterscheiden sich. Besonders Anitas Ansatz hat Eindruck gemacht. Und Julias Stopfwerkzeug, das ihr kleiner Sohn für sie geschnitzt hat, zauberte uns allen ein Lächeln ins Gesicht und erinnerte uns einmal mehr daran, für wen wir unsere Arbeit machen.

Schön war es, gut hat es getan und Lust gemacht auf mehr. Unser nächstes Treffen wird vielleicht schon im Mai stattfinden, dann hoffentlich unter freiem Himmel und mit Besuch aus Schweden.

 


25. März 2013

Österliches Werk-Treffen (und ein Rezept für warmes Frühstück)

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Letzte Woche habe ich einen Tag mit meinen Freundinnen Laura von 1000 Rehe und Julia von Von Kowalke verbracht. Wir haben ausgiebig gefrühstückt, geplaudert und natürlich gemeinsam gearbeitet.

Laura war wie immer eine wunderbare Gastgeberin. Draußen stürmte der Schnee, auf der Heizung trockneten Mützen und Schals, aber auf dem Tisch standen ein herrlicher Osterstrauß und ein liebevoll zusammengestelltes Frühstück mit selbst gebackenem Rosinenzopf, Sonne in Mangoform und einem Geschirrschatz vom Flohmarkt. Keine Spur also von der Berliner Wintertristesse, die an diesem Donnerstag besonders grau und nass war.

Das Thema unseres Werk-Treffens war Puppenhälse. Jede hat Schnitte und ein paar Entwürfe und Ansätze mitgebracht und gemeinsam haben wir getüftelt, probiert und genäht und sind durch den gemeinsamen Austausch und den besonderen Raum, den wir für unser Experimentieren geschaffen haben, unseren individuellen Lösungen ein gutes Stück nähergekommen. Am Freitag konnte ich dann schon die erste Mariengold Puppe mit Hals nähen.

Das gemeinsame Arbeiten mit Laura und Julia hat großen Spaß gemacht. Es gab für jede ein paar Aha-Momente, neue Ideen und frischen Mut für den weiteren Weg.

Unser Austausch ist sicher auch so fruchtbar und entspannt, weil wir drei seit Jahren Freundinnen sind, auch schon bevor wir Puppenmacherinnen wurden. Unterstützung, Inspiration und das Teilen von Freud und manchmal auch Leid sind ganz selbstverständlich. Zwischen uns gibt es Vertrauen und Herzensverbindungen, die meiner Erfahrung nach über den rein virtuellen Austausch via E-Mail und Social Media leider nicht so leicht entstehen.

Die Puppenmacherinnen-Welt ist manchmal ganz schön verrückt, so dass ich gerade in diesen Zeiten – Stichwort gesetzliche Anforderungen an die gewerbliche Puppenmacherei – immer wieder froh bin über die Möglichkeit des ganz persönlichen und vertraulichen Austauschs mit Laura und Julia.

Zum winterlichen Oster-Frühstück habe ich übrigens ein warmes Reis-Congee mit gedünstetem Süß mitgebracht. Hier ist das Rezept für euch:

Reis-Congee mit Frucht und Nuss

1 große Tasse Reis (2/3 Rundkornreis, 1/3 Süßreis) und
8 Tassen Wasser

drei bis vier Stunden lang bei kleinster Hitze köcheln lassen, so dass der Reis zerfällt und ein sämiger Brei entsteht. Das Congee noch heiß in Gläser füllen. Im Kühlschrank ist es als Grundlage für mehrere Mahlzeiten gut zwei Wochen haltbar.

Für ein bauchwärmendes und stärkendes Frühstück für Zwei in einer gebutterten Pfanne

1 Apfel,
eine Handvoll Rosinen,
4 klein geschnittene getrocknete Aprikosen und
gemahlene Mandeln oder Haselnüsse

fünf bis zehn Minuten dünsten. Congee in der gewünschten Menge unterrühren, bei Bedarf mit etwas Ahornsirup süßen und für die Wärme mit Ingwer und Zimt abschmecken.

Bon Appétit!


19. März 2013

Bücher: „Das Puppenbuch“ von Karin Neuschütz

Wer sich für Stoffpuppen, Puppenmacherei und Waldorfpädagogik interessiert, kommt an Karin Neuschütz nicht vorbei. Von der schwedischen Autorin gibt es zahlreiche Bücher über einfaches, kindgerechtes und selbstgemachtes Spielzeug, in denen sie nicht nur über dessen Wert und Bedeutung für die Kinder, sondern auch über seine Herstellung am besten durch die Eltern schreibt.

Ihr bekanntestes Buch ist sicher „Die Waldorfpuppe“ über die Herstellung verschiedener Stoffpuppenarten und ihrer Kleidung, das ich Anfang des Jahres rezensiert habe. Was Karin Neuschütz an theoretischem Hintergrundwissen zum Puppenhandwerk in diesem Buch nur hier und da anspricht, wird in „Das Puppenbuch“ noch weiter vertieft.

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Wie sein Untertitel verrät, beinhaltet auch dieses Buch viele Anleitungen. Jedoch beschäftigt sich der größere Teil mit dem Spiel des Kindes und dessen Bedeutung für seine Entwicklung, wobei der Puppe eine ganz besondere Rolle beigemessen wird. Die Betrachtungen erfolgen im Sinne der Waldorfpädagogik und inspirieren diese andersherum sicher auch sehr stark. Das macht das Buch zu einer wichtigen Quelle für Eltern und Pädagogen, die auf der Suche nach wertvollem Spielzeug für ihre Kinder diesem Geist folgen.

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Im ersten und umfangreichsten Teil ihres Puppenbuches schildert Karin Neuschütz die Entwicklungsphasen der Kinder und beschreibt, welche Sachen sie jeweils zum Spielen anregen.

Im zweiten Teil befinden sich Anleitungen zur Herstellung von verschiedenen Puppenarten für jedes Kindesalter. Die Anleitungen sind sehr einfach, hauptsächlich in Textform, untermalt nur mit wenigen wunderschön schlichten Illustrationen aus der Feder der Autorin. Hier wiederholt sich vieles, was teils ausführlicher, teils identisch auch im Buch „Die Waldorfpuppe“ erklärt wird. Ergänzend dazu wird im Puppenbuch auch die Herstellung sehr einfacher Puppenarten wie Knoten- und Zipfelpuppen, Marionetten und Puppen aus Wollgarn erklärt.

Für Puppenkleidung gibt es nur sehr wenige Anleitungen mit ganz einfachen Schnitten für Nähanfänger. Dafür befinden sich am Ende dieses Teils eine Wasch- und Pflegeanleitung sowie Hinweise für Reparaturen und Hilfestellungen für die zehn häufgsten Fehler beim Puppenmachen.

Im dritten Teil des Buches wird ein Elternkurs angeregt, dessen Konzept nicht nur die Herstellung verschiedener Puppenarten, sondern auch die Vermittlung von theoretischem Wissen zum Spiel des Kindes und zur Bedeutung der Puppen aus Sicht der Waldorfpädagogik vorsieht. Dieser Teil ist vor allem für Frauen interessant, die selbst Puppennähkurse geben und sich dabei von der Waldorfpädagogik inspirieren lassen möchten.

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Ich habe „Das Puppenbuch“ vor einigen Jahren gelesen, als meine Tochter noch sehr klein und ich offen für die Waldorfpädagogik war. Das Buch hat mir damals Orientierung und Inspiration gegeben und sicher auch seinen Teil dazu beigetragen, dass ich Puppenmacherin geworden bin. Es ist sein Verdienst, dass ich entdeckt habe, was alles in dem Spielzeug Puppe steckt, und die Vermittlung seines Wertes zu meiner beruflichen Aufgabe gemacht habe.

Deshalb empfehle ich das Buch auch gern meinen Kursteilnehmern zur Begleitung des intensiven Nähwochenendes, wenn sie neben den handwerklichen Grundlagen für das Puppenmachen auch theoretisches Wissen zur Bedeutung der Puppen aus Sicht der Waldorfpädagogik erfahren möchten.

Für mich selbst hat das Buch neben seinem Erinnerungswert aber keine so große Bedeutung mehr. Heute blicke ich anders auf Spielzeug und die Waldorfpädagogik, nicht nur als Mutter, sondern auch als Puppenmacherin.

In den letzten Jahren habe ich mich in Hinblick auf die Puppen zugunsten meiner gestalterischen Freiheit und Flexibilität frei von starren Regeln und Prinzipien gemacht. Das zeigt sich weniger in Äußerlichkeiten als viel mehr in der inneren Haltung, mit der ich meine Puppen nähe. Individualität, Schönheit und Entdeckergeist sind mir in diesem Prozess besonders wichtig, ebenso wie Leichtigkeit, Offenheit und Freude.

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Der Verlag Freies Geistesleben hat im vergangenen Jahr „Das Puppenbuch“ wie auch „Die Waldorfpuppe“ von Karin Neuschütz neu herausgebracht. Was sich inhaltlich im Detail verändert hat oder ergänzt wurde, kann ich nicht sagen, denn meine Lektüre viel älterer Ausgaben liegt schon ein paar Jahre zurück. Was aber auf dem ersten Blick angenehm auffällt, ist die neue Gestaltung von Buchcover und Inhalt, was den Klassikern eine frische und zeitgemäße Ausstrahlung gibt und Lust auf das Lesen macht.

Habt ihr Lust auf das Puppenbuch? Ich verlose mein Rezensionsexemplar, das mir der Verlag freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Wenn ihr das Buch gewinnen möchtet, schickt bis Donnerstag Nacht ein E-Mail an hello@mariengold.net. Den Gewinner werde ich am Freitag auslosen und benachrichtigen. Ich wünsche euch viel Glück.

Ergänzend zum Puppenbuch von Karin Neuschütz lege ich euch „Puppen – heimliche Meschenflüsterer“ von Insa Fooken ans Herz, das ich letzten September besprochen habe. Dieses Buch spannt einen sehr großen Bogen und erforscht die Magie der Puppen aus Sicht der Psychologie, Literatur-, Entwicklungs- und Kulturgeschichte.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)