9. Oktober 2017

Gute Frage: Was machen Clowns mit Puppen im Krankenhaus?


Es gibt so viele spannende Fragen rund um Puppen/macherei. Meine neue Blogreihe soll (zumindest ein paar) Antworten geben. Dieses Mal mit Friedel, der Clownfigur meiner Freundin Laura von 1000 Rehe, die nicht nur Puppenmacherin ist, sondern auch bei den Roten Nasen arbeitet und manchmal eine Puppe mitnimmt, wenn sie zu den Menschen in Krankenhäusern, Senioren- oder Flüchtlingseinrichtungen geht. Der Versuch einer Antwort.

„Liebe Frau Mariengold, das ist ja schon mal ein sehr schöner Name, den du da hast und deine Frage ist auch eine sehr schöne Frage. Eigentlich ist jede Frage eine schöne Frage, wenn man sie so beantworten darf, wie man das will und nicht wie der Frager das gern hätte. Kommen wir zum Punkt. Auch so was Schönes, ein Punkt. Der kann ja so klein und so groß sein, wie er das gern will, der Punkt. Also, zum Punkt kommen fällt mir schwer, auch wenn er so schön ist, der Punkt. So ein schöner Punkt. Richtig rund ist er, der Punkt. Ja.

Also, der Georg, das ist eine Puppe, aber natürlich nicht in echt, weil in echt ist er mein Großvater. Huch, schon wieder ein so schöner Punkt. Aber er ist erst drei Jahre alt, der Georg, so behauptet er zumindest. Aber behaupten tut er viel, wenn der Tag lang ist. Der dreht sich eh alles so zurecht, wie er es gern hat, der Georg. Am liebsten liegt uns ja die Philosophie, dem Georg und mir. Da fließt es so richtig geschmeidig durch die Gehirnzellen. Und um so richtig eine Philosophiererei vom Stapel zu reißen, da brauchst du was so ganz tief im Menschen drin. Da musst du so ganz nah ran an die Menschen und da sind die dann manchmal etwas widerspenstig mit der Nähe. Kein Wunder, die sind ja voll mit Kanülen und Beuteln und Schläuchen, die alle etwas aus denen rausziehen wollen. Kein Wunder, dass die nicht auch noch das letzte bisschen, was sie für sich haben – ihre Ideen, ihre Philosophie -, dass die das nicht hergeben wollen. Hier kommt der Georg ins Spiel. Der kommt näher dran an die Menschen, weil der viel kleiner und weicher ist als ich. Grad wie ein Punkt passt der überall noch hin. Dann flüstern sie ihm ins Ohr, kuscheln herum mit ihm, tanzen und schleppen ihn, wollen ihn richtig anziehen, weil mit der Ordnung hat er es auch nicht so wirklich gut. Die mögen sich gar nicht, die Ordnung und der Georg – Punkt.

Also wenn dann der Georg und der Mensch sich so richtig nahe sind, dann gibt der Mensch her, was kein Schlauch und keine Kanüle und nix aus einem Menschen rausbekommt, die ganze Wichtigkeit und Angst und Idee und Freude und Sorge. Und dann geht’s los mit der Philosophiererei und das ist ein Spaß. Da lachen und weinen und singen wir, bis kein Punkt mehr an seinem Platz ist. Da passiert viel Wichtiges. Gestern zum Beispiel ist uns mit so einem Kanülisierten eine ganz wichtige Frage gekommen: „Was ist das Gegenteil von Küssen?“ Wir haben noch keine Antwort, keine eine, also keine so wie das Gegenteil von laut ist leise, von schwarz ist weiß und so. Weißt du, Frau Mariengold, was das Gegenteil von Küssen ist?“

Gute Frage, Friedl, vielleicht Motzen oder Frieren oder ständig Regenschirme Verlieren? Vielen Dank jedenfalls für deine Antwort und einen dicken Kuss auf die rote Nase und liebe Grüße an Georg.

Weitere Gute Fragen findet ihr hier. Wenn ihr eine Frage für diese Reihe habt, schreibt gern an hello@mariengold.net.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


22. Mai 2017

Gute Frage: Werden heute noch Puppen im Spielzeugladen gekauft?

Es gibt so viele spannende Fragen rund um Puppen/macherei. Meine neue Blogreihe soll (zumindest ein paar) Antworten geben. Dieses Mal mit Agnes Klinger, Mitarbeiterin bei Kunst und Spiel, einem traditionsreichen Ladengeschäft für Spielwaren, Kinderbekleidung, Bastel- und Geschenkartikel sowie Bücher und Postkarten in München-Schwabing. Dort werden natürlich auch Puppen angeboten. Aber werden sie auch gekauft?

„Derzeit befinde ich mich in meinem 20. Berufsjahr bei Kunst und Spiel und es bereitet mir immer noch Freude und Spaß, hier arbeiten zu dürfen. Besonders jetzt im digitalen Zeitalter werden bei uns hochwertige Waldorfpuppen gekauft, zum Beispiel als besonderes Geschenk. Diese Puppen zeichnen sich vor allem durch ihren individuellen Ausdruck und Stil aus. Insgesamt haben wir vier Puppenmacherinnen, die ihre Puppen bei uns verkaufen. Die Puppen werden mit viel Liebe und Ausdauer kreiert, so dass jede einzelne zum herzlichen Unikat wird. Es kommt schon vor, dass einer Großmutter das Herz aufgeht, wenn Sie ihrer Enkelin eine Puppe schenkt, die sich das Kind selbst ausgesucht hat. Zum einen wecken handgemachte Puppen Erinnerungen an die eigene Kindheit, zum anderen begleitet so eine Puppe die Kinder sehr lange und wird Teil ihres Alltags.

Übrigens gibt es in unserem Hause auch die Möglichkeit, unter fachgerechter Anleitung in einem zweitägigen Kurs selbst eine Waldorfpuppe herzustellen. So machen wir den Stoff und die Fertigung handfest in Ruhe erlebbar –  und das in dieser oft schnelllebigen und hektischen Zeit.“

Vielen Dank, Frau Klinger, für Ihre Antwort und hoffentlich auf bald einmal bei Kunst und Spiel.

Weitere Gute Fragen findet ihr hier. Wenn ihr eine Frage für diese Reihe habt, schreibt gern an hello@mariengold.net.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


6. März 2017

Gute Frage: Frau Fritz, wieviel Schaf steckt in einem Kilo Stopfwolle?

Es gibt so viele spannende Fragen rund um Puppen/macherei. Meine neue Blogreihe soll (zumindest ein paar) Antworten geben. Dieses Mal mit Sonja Fritz, Inhaberin und Geschäftsführerin von Wollknoll, meinem Lieblingsversandhandel für Materialien zum Filzen, Spinnen, Färben, Basteln und zur Puppenherstellung, natürlich auch Stopfwolle, um die es in dieser allerersten Guten Frage geht.

„Ein Süddeutsches Merinoschaf, da kommt die Stopfwolle her, hat ca. 2,5 bis 3 Kilo Rohwolle, die sogenannte Wolle im Schweiß, das heißt mit Fett und Verunreinigungen. In einem ersten Arbeitsschritt werden diese fast vollständig herausgewaschen. Anschließend wird die Wolle kardiert. Dabei werden die Fasern in eine Richtung gelegt und auch letzte Schmutzpartikelchen entfernt. Nach dem Waschen und Kardieren ist noch ungefähr die Hälfte der Rohwolle übrig. Da unsere Wolle nicht mit chemischen Mitteln gewaschen wird, kann es sein, dass noch vereinzelt Spelzen enthalten sind. Das hängt auch von der Qualität der Wolle und vom Wetter ab. In einem sehr trockenen Sommer haben die Schafe oft mehr Spelzen, weil die natürliche Dusche fehlt.

Die Wolle, die beim Kardieren herausfällt, geben wir kostenfrei an eine Firma weiter, die graue Putzlappen für Autowerkstätten herstellt. So werden diese sehr kurzen Fasern vor dem Müll gerettet.

Die Schafe stehen bei uns in Süddeutschland, es sind eher kleinere Herden. Art- und tiergerechte Haltung ist uns sehr wichtig. Wir haben selbst auch Landwirtschaft und eine Herde von ca. 100 Mutterschafen, deren Wolle wir ungewaschen als Locken verkaufen.

Die Rohwolle lassen wir in Wollwäschereien in Österreich und Belgien säubern. Zurück in Neuhausen wird die getrocknete Flocke im sogenannten „Wolf“ bearbeitet. Das ist eine Maschine, die die Fasern auflockert. Anschließend geht es für die Wolle in unsere Kardiermaschinen, die sind sehr groß und sehr alt, 60 und 90 Jahre. Dort werden die Fasern in eine Richtung gekämmt und zu Vliesen von 1 Kilo gebunden. Zum besseren Halt wickeln unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch Papier um die Vliese und so wird die Stopfwolle schließlich verkauft. Selbstverständlich entspricht sie dem Öko-Tex-Standard 100.

Es steckt also fast ein Dreiviertel Schaf in einen Kilo Stopfwolle und sehr viele Arbeitsschritte. Artgerechte Tierhaltung, umweltfreundliche Wollwäsche und nachhaltige Produktion sind uns sehr wichtig.“

Vielen Dank, Frau Fritz, für Ihre Antwort und Ihre tolle Arbeit bei Wollknoll.

Weitere Gute Fragen findet ihr (später) hier. Wenn ihr eine Frage für diese Reihe habt, schreibt gern an hello@mariengold.net.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)