18. März 2020

Mir geht’s gut, wie geht es euch?

Puppennähen tut der Seele gut, so steht es auf diesem Aufkleber, den ich gern in meinen Kursen verteile. Puppennähen ist aber auch meine Arbeit, mein täglich Brot, und das läuft unter den derzeitigen Umständen weiter wie gehabt, auch wenn noch nicht klar ist, ob meine beiden Verantaltungen im April (viel weiter lässt sich gerade sowieso nicht planen) stattfinden können.

Grundsätzlich bin ich guter Dinge und möchte die kommende Zeit so konstruktiv wie möglich für Mariengold nutzen. Denn tatsächlich gibt es viele Aufgaben und Projekte, die ich teilweise seit Jahren vor mir herschiebe und die ich jetzt, wo ohnehin weniger Einnahmen zu erwarten sind, guten Gewissens erledigen kann. Auch habe ich vor, ein paar Geschichten für euch aufzuschreiben, die schon länger in meinem Kopf sind. Falls ihr Themenwünsche für diesen Blog habt, schreibt gern an hello@mariengold.net.

Mein Shop ist natürlich weiterhin geöffnet und ich versorge euch mit Puppenbastelmaterial und Anleitungen. So können in diesen schwierigen Zeiten eure Hände in Bewegung und euer Herz hoffentlich (möglichst) leicht bleiben.

Eilbestellungen für Osterpuppen sind noch möglich. Außerdem gibt es nächste Woche einen großen Frühlingskleidermarkt für eure Puppen.

Passt auf euch auf und haltet an eurer Liebe fest,
eure Maria

Fünf Dinge, die meiner Seele gerade noch gut tun

Kübra Gümüsay. Wie sie schreibt, wie sie denkt, wie sie spricht. Ich empfehle euch diesen Podcast mit Matze Hielscher (der erste Podcast, der mich jemals zum Weinen gebracht hat) und ihr Buch „Sprache und Sein“.

Online-Yoga-Kurse. Jetzt, wo ich mein Studio nicht mehr besuchen kann, übe ich täglich zu Hause und bin froh über das riesengroße Angebot im Internet, z. B. bei YogaEasy, Mady Morrison oder Adriene.

Stille. Keine Nachrichten, dafür die Stimme aus meinem Herzen und aus der Ferne das Zwitschern der Vögel und das Erwachen des Frühlings, der sich gerade fast unbemerkt Leben bahnt.

Lesen. Da unsere Bibliothek bis auf weiteres geschlossen bleibt und ich jetzt ohnehin den kleinen Buchladen in meiner Nachbarschaft unterstützen möchte, habe ich mir erlaubt, drei Neuerscheinungen zu kaufen: „Marianengraben“ von Jasmin Schreiber, „Ein Mann seiner Klasse“ von Christian Baron und „Herzland“ von Téa Obreht. Die werde ich auch in genau dieser Reihenfolge lesen.

Die Fastenaktion der evangelischen Kirche. Das Motto dieses Jahr lautet „Zuversicht! Sieben Wochen ohne Pessimismus“. So schwer das gerade ist, so anrührend und bewegend sind die täglichen Kalenderblätter, z. B. dieses Gedicht von Rainer Maria Rilke, mit dem ich für heute schließen möchte:

Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gerne gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

in: Einblicke und Ausblicke, Glückslisten