11. Dezember 2023

Kurse und Workshops 2024 (Es gibt tolle Neuigkeiten!)

Was mir an meiner Arbeit am meisten Freude macht, sind die Begegnungen mit anderen Menschen. Die gibt es vor allem in meinen Kursen und Workshops.

Ich liebe es, mit anderen Puppennähverliebten um einen großen Tisch herum zu sitzen, in Bastelmaterial und Geschichten zu versinken, zu werkeln und zu plaudern, zu lachen und sich auszutauschen und dabei wunderbare Puppengeschöpfe ins Leben zu holen.

Dabei entsteht eine ganz besondere Energie, eine Verbundenheit, welche Kae Tempest mit diesen Worten so trefflich beschreibt:

„Kreative Verbundensein ist der Einsatz von Kreativität, um sich mit denjenigen, die den Moment mit einem teilen, in einen Raum größerer Verbundenheit zu begeben.“

Diese Verbundenheit spüre ich in jedem einzelnen Kurs, egal ob mit zwei oder zwölf Teilnehmerinnen. Jedes Mal gibt es innige Momente der Freude, Heilung und Entwicklung, das Puppenmachen scheint dafür ein ausgezeichneter Katalysator zu sein. Den Raum für solche Momente zu öffnen und zu halten, Begegnungen zu schaffen, Hinsehen und Hinfühlen beim Puppenmachen – das ist das Herz meiner Arbeit und mein größtes Glück als Puppenmacherin.

Ich freue mich sehr, dass es in 2024 wieder vielfältige Möglichkeiten dafür geben wird.

Das vollständige Programm mit allen Terminen und Details findet ihr unter Kurse, hier das Wichtigste und die Neuigkeiten im Überblick:

-Meinem Klassiker seit über 15 Jahren, dem Zwei-Tage-Kurs zur Herstellung einer kompletten Puppe, bleibe ich treu und biete über das Jahr verteilt sechs Termine im Popcorner Berlin an, der erste am 27./28. Januar, sichert euch jetzt euren Platz!

-Am 2. März findet zum ersten Mal meine vierstündige Werkstatt zum Thema Puppenkopf mit Hals statt, in dem ich alle Tipps und Kniffe teile, die ich mir in letzten Jahren dazu angeeignet habe. Professionelle Puppenmacherinnen sind ausdrücklich willkommen!

-Zwei Wochen später am 16. März folgt die nächste Premiere: ein eintägiger Strickpüppchen-Kurs, in dem wir zwei beliebte Handarbeitstechniken zu einer Puppe mit einem gestrickten Körper vereinen. Im Oktober gibt es einen zweiten Termin.

-Vom 15. bis 18. April finden wieder zwei Kurse bei Wollknoll in Oberrot-Neuhausen bei Schwäbisch Hall statt, auch bekannt als Puppennähfrühling im Ländle, Anmeldung wie immer direkt bei Wollknoll.

-Nach vier Jahren komme ich endlich wieder nach Wien! Am Wochenende 1./2. Juni ist es soweit, liebe Österreicherinnen im Allgemeinen und Wienerinnen im Speziellen. Teilnahmegebühr 350 Euro, da die Kosten für Flug und Unterkunft stark gestiegen sind. Meldet euch am besten jetzt schon an, denn die Plätze sind immer schnell vergeben.

-Der Puppen Repair Circle soll auch wieder stattfinden. Dafür suche ich noch nach einem neuen Rahmen/Raum, der mir erlaubt, es möglichst kostengünstig anzubieten. Folgt mir auf Instagram unter @mariengold, dann könnt ihr es nicht verpassen.

-Die Landpartie für Puppennähverliebte mit meiner Freundin Laura von 1000 Rehe wird es erst im Mai 2025 wieder geben.

Die Termine und Details für alle Kurse und Workshops findet ihr hier.

Ich freue mich auf euch und nehme eure Anmeldungen sehr gern an hello@mariengold.net entgegen.


22. November 2023

Ein Nachmittag für unverdrossene Herzen (Puppen Repair Circle 2023)

Seit Laura und ich vor bald zwei Jahren unsere Podcast-Folge über Reparaturen gemacht haben, hatte ich große Lust auf einen Repair Circle für Puppen und Stofftiere in Berlin. In der Zwischenzeit besuchte ich selbst Workshops, lernte und übte, reparierte zahlreiche Puppen für Kundinnen und die Vorfreude wuchs stetig, auch weil es ein neues Format und eine willkommene Abwechslung zu meinen regulären Kursen war.

Am Samstag war es soweit, Laura begleitete mich, und im Dämmerlicht des Berliner Novembers öffneten wir Tür und Herz für unsere Teilnehmerinnen mit ihren kleinen Patient*innen. Mit meinem Handwerkszeug, Büchern, Knowhow und Material für alle möglichen Reparaturvorhaben war ich gut ausgestattet und vorbereitet. Worauf ich dagegen nicht wirklich gefasst war: wie nah einem diese Arbeit gehen kann, auch und gerade in einer Gruppe von Gleichgesinnten.

Denn Puppen zu reparieren und aufzuarbeiten, ist etwas völlig anderes als sie frisch anzufertigen. Beides tut gut, löst Gefühle aus, und ist erfüllend, aber so ein zerliebtes Wesen mit Löchern und Falten, losen Gelenken und Wackelkopf, Narben und dünn gewordener Haut, müden Knochen und schütterem Haar ist schon ganz schön nah an der menschlichen Realität dran und schleicht sich direkt in den Winkel des Herzens, der Schmerz, Verletzlichkeit und tiefes Mitgefühl mit den Verwundungen des Lebens kennt.

Was in Erinnerung bleiben wird:

Der Korb mit bedürftigen Puppen aus der Community, die zu reparieren sich zwei Teilnehmerinnen, die ohne eigene Projekte gekommen waren, bereit erklärt hatten. Am Ende waren alle Puppen rundum versorgt, aufgehübscht und mit Liebe bedacht und konnten zwei Tage später zu ihren Familien zurückkehren. Danke, liebe Elke und liebe Katrin!

Der Teddy, handgenäht von der Uroma aus Originalstoffen von Steiff, der an der Tür unserer temporären Reparaturwerkstatt abgegeben und wieder abgeholt wurde, weil sein Kind ihm keine Reise im Paket zumuten wollte.

Das wunderschöne Püppchen mit Kakaoschnute, das Katrin in einer Kiste mit aussortiertem Spielzeug auf der Straße gefunden hatte. Sie brachte es bereits gewaschen mit, wir arbeiteten es auf und überlegten in der Runde, wie es mit ihm weitergehen sollte. Schließlich fand es ein neues Zuhause in einem Kindergarten, der es trotz der Kakaoschnuten-Flecken aufnehmen wollte.

Heidi, die die Zeit nutzte, um ihren vor Jahren in Lauras und meinem Filzkopfkurs angefertigten Kopf zu einer vollständigen Puppe zu vervollkommnen.

Mutter und Kind, die unangemeldet in der Tür standen, einen fadenscheinigen Bären im Gepäck, der vor vielen Jahren ebenfalls ein Straßenfundstück (in Budapest!) gewesen war und jetzt der liebste Freund des kleinen Jungen. Laura nahm sich beherzt der Sache an und zu dritt fanden sie eine Lösung, das Leben des Bären um Jahre zu verlängern, hier schreibt sie über diese Begegnung.

Annette hatte auch ihr Kind dabei sowie die Puppe Gretel, die sie vor über zehn Jahren bei mir im Kurs gemacht hatte. Nach all den Jahren und großer Tochterliebe war das Gesicht mit vielen kleinen Löchern übersät, aber es durfte nichts groß Veränderndes daran gemacht werden (darauf passte die Tochter auf). Was aber ging, waren Stoffflicken auf den Wangen, die Gretel einen einzigartigen Look verliehen.

Kathrins Kindheitspuppe, die nach fast 40 Jahren einen neuen Haarschopf bekam. Die zerschmusten Hände der Puppe zeugten davon, wie wichtig sie einmal für Kathrin gewesen war. Mit dem neuen Haar darf sie jetzt mit ihren Kindern weiterspielen.

Es war ein besonderer Nachmittag, der noch immer nachklingt, ein offener, warmer Raum für Begegnung und Wertschätzung, für Puppen- und Menschenliebe. Nächstes Jahr möchte ich ihn wieder anbieten, Termin folgt demnächst. Wenn ihr jetzt schon Lust und Interesse habt, konnt ihr euch mit einer kurzen Mail an hello@mariengold.net bereits unverbindlich vormerken lassen.

Alle Details zu meinen Kursen findet ihr hier, mein Reparaturangebot hier, Einblicke in meine Puppenreparaturwerkstatt hier.


16. Oktober 2023

Mit Mariengold gemacht #34

1 Auch wenn ich mich immer riesig über eure vollendeten Puppen freue, finde ich auch Zwischenstände interessant und aufschlussreich für meine DIY-Anleitungen. Was funktioniert, was nicht, wo sind Stolperstellen? Zu diesem Kopf bat mich eine Kundin um Feedback, was ich immer gern mache. Wenn ihr also gerade an einer Puppe werkelt und Fragen habt oder unsicher seid, dürft ihr mir jederzeit an hello@mariengold.net schreiben. (In diesem Fall riet ich der Kundin, die Augenlinie mit einer Häkelnadel ein wenig nach oben zu verschieben.)

2 Zum Reinschnuppern in meine eBooks für Puppenkleidung biete ich seit 2016 eine kostenfreie Anleitung für die einfachste Latzhose der Welt an und ich freue mich riesig, dass sie so häufig heruntergeladen und genäht wird.

3 Das Jahr 2023 ist zwar noch nicht rum, aber ein Highight steht schon seit März fest: als Caro von NATURKINDER an einem meiner Kurse bei Wollknoll teilnahm. Wir kennen uns zwar schon lange über das Internet und haben drei Mal zusammen die PuppenMITmacherei veranstaltet, persönlich kennengelernt haben uns aber erst in Oberrot und es war ganz wunderbar! Ein kleinen Eindruck von Caros Kurserlebnis im Frühjahr bekommt ihr hier bei Instagram.

4 Die größte Gruppe in meinen Kursen sind Mütter von kleinen Kindern, gleich danach kommen ältere Frauen, die nach Jahrzehnten der Fürsorge- und Erwerbsarbeit mehr Zeit und Muße für sich selbst haben, so wie Annemarie, von der ich diese berührende Rückmeldung erhalten habe. Ihr Beispiel zeigt: Es ist nie zu spät, ein neues Handwerk zu erlernen und sich den Wunsch nach einer selbstgemachten Puppe zu erfüllen.

5 Ebenfalls bei mir im Kurs bei Wollknoll (2022) war Katharina von @___atelierminimo, eine professionelle Puppenmacherin, der ich eigentlich gar nichts mehr beibringen konnte. Umso begeisterter war ich, dass sie die im Kurs gemachte Puppe als Einhorn gestylt ihrer Tochter zum Geburtstag geschenkt hat. (Nächstes Jahr werde ich wieder zwei Kurse in Oberrot geben, Termine kommen im November.)

6 Und noch drei wunderschöne Puppen, die Isabelle von @isas_kunstwerkstatt mit meinem Mitzi eBook und der passenden Materialpackung für ihre drei Kinder angefertigt hat: „Es ist so besonders und macht so viel Spaß, Puppen selber zu nähen!“

Wenn ihr auch einmal Teil dieser Reihe sein möchtet, schickt eure Bilder gern an hello@mariengold.net. Mein DIY-Angebot zur Herstellung von Puppen findet ihr in meinem Etsy-Shop, mein Kursangebot hier, alle Beiträge dieser Reihe hier.


21. September 2023

Podcast-Episode #17: Wie kommt das Herz in die Kurse?

Als Leiterinnen von Puppennähkursen besuchen wir auch selbst regelmäßig Kurse und Workshops, um ab und zu die Seite zu wechseln und den Platz der Lernenden einzunehmen. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere eigene Art, Kurse zu veranstalten zu reflektieren und ein immer tieferes Verständnis für unsere Kursarbeit zu erlangen. Was macht unsere Kurse eigentlich aus? Wie wirken wir in der Welt? Und was wollen wir überhaupt bewirken?

Daraus entstand die Idee für diese Folge, in der wir vor dem Hintergrund unserer ca. 15-jährigen Expertise der Frage nachgehen, wie Kurse zu Veranstaltungen mit einem lebendig schlagenden Herzen werden können, und teilen Tipps, Ideen und Denkanstöße, wie ihr – falls ihr selbst Kurse gebt oder es vorhabt – Räume für liebevolle Begegnung entstehen lassen könnt.

Ihr findet unseren Podcast auf Spotify und bei Apple Podcasts. Abonniert uns dort und verpasst keine neue Episode!

Oder ihr hört uns direkt hier, indem ihr auf den Player unten klickt.

Feedback, Themenwünsche und Fragen sind jederzeit Willkommen an hello@mariengold.net oder 1000rehe@gmx.de.

Über finanziellen Support für das Hosting würden wir uns auch sehr freuen. Das geht am besten über Paypal.

Weitere Episoden findet ihr hier.


20. September 2023

Liebe Kursteilnehmerinnen, was ich euch schon immer sagen wollte …

Die letzten Jahre mit Pandemie und Wirtschaftskrise waren eine Achterbahnfahrt für Mariengold, mit mehr Talfahrten als Höhenflügen. Mein kleines Handmade-Business ist einmal kräftig durchgerüttelt worden und nach wie vor in finanzieller Schieflage. Das zu bewältigen kostet Nerven, Kraft, Energie und manchmal auch Tränen. Und immer wieder die Fragen: Was mache ich hier eigentlich? Für wen mache ich es? Und macht es mich noch glücklich?

In diesen schwierigen Zeiten wart und seid vor allem ihr es, liebe Teilnehmerinnen meiner Kurse und Workshops, die mich weiterhin an mich und meine Arbeit glauben lassen und mir wunderschöne Momente der Freude, Sinnhaftigkeit und Verbundenheit schenken. Seit Corona seid ihr viel weniger geworden und teilweise meldet ihr euch jetzt viel kurzfristiger an, was mir die Planung manchmal schwermacht. Aber wenn wir dann zusammenkommen, geht immer eine große Sonne auf und es gibt viel zu lachen, zu erzählen und miteinander zu teilen. Eure leuchtenden Augen beim Puppenmachen, eure Aufregung und Vorfreude, eure Hingabe und Furchtlosigkeit, eure rotgefärbten Wangen und euer Strahlen, eure Geschichten, euer Lächeln und eure konzentrierten Arbeitsschnuten, ihr wunderbaren Seelen und eure Puppen, die ihr beim Abschied fest ans Herz drückt – all das bedeutet mir unendlich viel.

Ihr denkt vielleicht, ihr braucht mich, um eure Puppen anzufertigen, aber genauso brauche ich euch, um meiner Arbeit Leben einzuhauchen und mich als Puppenmacherin in der Welt zu spüren. Dafür danke ich euch von ganzem Herzen, euch mittlerweile hunderten von Frauen, die in den letzten 15 Jahren Puppen mit mir gemacht haben, und allen, die es in Zukunft vorhaben. Ihr seid mir Licht und es ist mir eine große Freude und Ehre, euch beim Puppenmachen begleiten zu dürfen!