12. Januar 2018

Die Zeiten ändern dich (Hello, 2018)

Da liegt es vor uns, ein ganzes neues Jahr, verheißungsvoll und hoffnungsfroh wie ein leeres Blatt Papier. Nach einem fast halben Januar vielleicht nicht mehr ganz so unbeschrieben, nicht mehr ganz so weiß, aber noch immer – immer! – voller Möglichkeiten.

Diese besondere Anfangszeit ist durchpulst von guten Wünschen und Gedanken: Das Leben nehmen, wie es kommt. Nichts wiederholen. Neues wagen. Sich berühren lassen. Durchhalten bei den eigenen Werten. Nicht immer glücklich sein wollen. Jetzt leben. Sich ganz groß wähnen und wieder klein anfangen. Die Angst fallen lassen. Fragen stellen, auch die unbequemen. Nach innen lauschen. Sich von Projektionen verabschieden, Fantasiebilder loslassen. Die Ruhe bewahren. Verantwortung übernehmen. Erlauben, dass alles vergeht, ob man will oder nicht. Sich selbst gegenüber großzügiger werden. Ja zu Wachstum, Ja zu Entwicklung. Auch Ja zum Nein. Die Dinge akzeptieren, wie sie sind. Lernen, man wird geliebt, auch wenn man versagt. Wollen, was kommt. Auch sich selbst. Das Herz führen lassen. Das Leben unendlich küssen und umarmen.

2017 war für mich das erste durch und durch gute nach einer Reihe von anstrengenden und schwierigen Jahren. Ich durfte mich von den Herausforderungen eines Jahrzehnts Selbständigkeit und von jahrelangem Arbeiten über meine Grenzen hinaus erholen und einen neuen Stand in Leben und Beruf aufbauen, aufrecht, kraftvoll und flexibel. Vieles geht jetzt leichter, fühlt sich besser an. Manche Knoten wollen sich noch nicht lösen, hier und da knirscht es nach wie vor, neue Baustellen kommen hinzu, das ist in Ordnung. Es mag kitschig klingen, aber es ist wahr: Jeder Tag ist ein Geschenk und nichts geschieht ohne Grund. Das Leben ist kurz, zu kurz um festzuhalten, sich selbst und andere zu erniedrigen, Dinge zu erzwingen, die nicht sein sollen, und nicht mit dem Fluss zu gehen. Stattdessen: Folgen wir unserem Weg, vertrauen wir dem Universum, lassen wir unser Licht scheinen und haben wirden Mut, loszulassen und immer wieder zu beginnen. Mit Mariengold etwas zu dieser neuen Welt beizutragen, ist meine größte Inspiration.

Das ist der Funke, der meine Ideen und Projekte zündet. Für 2018 habe ich mir einiges vorgenommen, lasse aber auch wieder viel Raum für die Entfaltung von Vorhaben, von denen ich jetzt noch nichts ahne – das sind mir ohnehin die liebsten. Ein kleiner Einblick in das, was schon da ist:

So wertvoll das Internet für meine Arbeit ist, so wichtig ist mir auch, mit der Puppenmacherei mitten im Leben zu stehen und echte Begegnungen zwischen Menschen im Hier und Jetzt zu schaffen. Deshalb biete ich auch in diesem Jahr wieder einen Kurs pro Monat an, geht die Landpartie für Puppennähverliebte in die zweite Runde und finden weiterhin Filzkopfkurse statt, beides zusammen mit meiner Freundin Laura, mit der zu unterrichten mir seit drei Jahren ein großes Vergnügen ist.

Überhaupt empfinde ich in der Gemeinschaft mit anderen Menschen stets tiefe Freude und innige Verbundenheit mit meinem Lebensgold. Da geht es für mich lang, auch wenn dort auch Ängste, Unsicherheit und Herausforderungen auf mich warten. Selbstbestimmtes Arbeiten passt gut zu mir, aber ich spüre auch, dass es unendlich wichtig für mich ist, in Verbindung zu gehen und gemeinsam mit anderen Freigeistern in der Welt zu wirken. In diesem Sinne funke ich schon länger ans Universum, dass ich offen bin für Kooperationen, Austausch und Wunder aller Art. Berlin (nicht nur Berlin) ist voller toller Menschen und wenn wir uns zusammentun, kann so viel Schönes und Neues entstehen. (Erste Früchte oder eher hübsche, kleine Knospen trägt mein Wunsch auch schon, wofür ich sehr dankbar bin.)

Hier auf dem Blog geht es in gewisser Hinsicht wieder ein paar Schritte zurück, back to the roots, wenn ihr so wollt. In den letzten Jahren habe ich immer wieder mit verschiedenen Themen, Formaten, visuellen Welten und Tonarten experimentiert. Mein Traum war es immer, ein Internetmagazin für Puppenmacherei auf die Beine zustellen, einzigartig, vielseitig, humorvoll, mit Tiefgang. Heute weiß ich: Das kann ich allein nicht stemmen. Was ich aber weiß, ist, dass ich von Herzen gern schreibe und dass ich mich nicht scheue – und eigentlich auch gar nicht anders kann als – persönlich zu schreiben. Das ist eine meiner größten Stärken und darauf möchte ich die Zukunft bauen.

Damit eng verbunden ist mein Fokus auf den heilsamen Aspekt des Puppenmachens, der sich jetzt mehr und mehr auf dem Blog und in anderen Bereichen meiner Arbeit zeigen darf. Der Prozess der Puppenherstellung geht tief und birgt ein großes Potenzial für Heilung und Entwicklung. Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen und ist die Grundfeste meiner Vision von Mariengold in zehn Jahren.

Was ich sonst mit und für euch vorhabe: eine schöne Gemeinschaftsaktion im Herbst anstelle der PuppenMITmacherei, eine neue Blog-Kolumne mit dem Titel „Hallo, Frau Gold“, die Übersetzung meiner E-Books in weitere Sprachen, ein Kurs in Wien, der vielleicht Auftakt für regelmäßige Kurse auswärts ist, ein Traumprojekt, von dem ich aus Respekt vor der Sache, hier lieber noch nichts weiter schreibe, und natürlich Puppen, Puppen, Puppen.

Aber unabhängig von allen Zielen und Projekten im Außen ist mir in 2018 Gelassenheit am wichtigsten. Wenn mich die letzten Jahre mit Mariengold eines gelehrt haben, dann dass es immer solche und solche Zeiten gibt. Mal läuft es gut, mal eher schlecht, mal ist man oben, dann wieder unten. In den kommenden Monaten möchte mich darin üben, eine Haltung des Gleichmuts zu etablieren, die mir erlaubt, dass weder das eine noch das andere bestimmt, welchen Wert ich meiner Arbeit und nicht zuletzt auch mir selbst beimesse. Die Essenz meines Tuns ist völlig frei und unberührt von diesen Hochs und Tiefs und ich darf vertrauen, dass das Leben es immer gut mit mir meint.

Und jetzt mitten hinein in die Achtzehn, mit vollem Schwung.

Für das neue Jahr wünsche ich euch ein offenes Herz und Leichtigkeit – das ist der Weg, der einzige.