22. Dezember 2017

Viva

(Viva ist bereits verkauft. Viva is already sold.)

Viva is now available in my webshops at Etsy and Dawanda. Find more pictures of my dolls in my portfolio. Custom orders are welcome to hello@mariengold.net.

Viva ist eine 40 cm großes Puppenmädchen mit aprikosenfarbener Haut, leuchtend blauen Augen und hellblondem Haar. Sie trägt ein mauvefarbenes Kleid mit Punkten, weite Denimhosen, ein pflaumenfarbenes Langarmshirt, violette Schuhe, ein großes fliederfarbenes Seidentuch (das auch von eurem Kind getragen werden kann), ein puderfarbenes Blütenhaarband und eine Ringelmütze in Lila und Schwarz.

Viva ist für 215 Euro in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich, dann beträgt der Preis 5 Euro weniger. Weitere Bilder von meinen Puppen findet ihr hier und hier, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die E-Books sind in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals, einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Speziell bei den Babypuppen entsteht es manchmal auch durch eine spezielle Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, dass sie wie natürlicher Babyflaum aussieht. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.


20. Dezember 2017

Monikas Puppen (Have yourself a merry little Christmas)

Puppen und Weihnachten gehören schon immer zusammen. Dieses Fest der Liebe ist wie gemacht für besondere Geschenke, die zeigen, was uns wirklich wichtig ist. Solche Geschenke müssen überhaupt nicht groß oder viele an der Zahl sein. Vielmehr geht es darum, präsent zu sein und von Herzen zu geben. Eine selbstgemachte oder sorgsam ausgewählte und gekaufte Puppe steht für viele Schenkende genau dafür, was sie den Kindern am meisten wünschen: Liebe und Verbundenheit unter den Menschen. Denn Weihnachten, das heißt auch, zu spüren, dass in der allerdunkelsten Zeit immer irgendwann die Hoffnung und das Licht geboren wird.

Davon erzählt auch das kleine Tagebüchlein „Monikas Puppen“, das mir Claudia, Monikas Tochter und eine liebe Leserin, zur Verfügung gestellt hat. Darin erzählt Monika, 14 Jahre alt, auf eindrückliche und bewegende Weise von Weihnachten im Krieg und wie es ihr gelang, in dieser harten Zeit ihren kleinen Geschwistern eine Freude zu machen.

Mit den folgenden beiden Auszügen aus dem Buch möchte ich mich auch von Herzen für ein wunderbares Blog-Jahr voller Puppennähliebe bedanken, ganz besonders bei Claudia, die mir erlaubt hat, Monikas Geschichte hier zu teilen. Das ist mein, das ist unser Weihnachtsgeschenk für euch. Genießt das Lesen und freut euch an dem Frieden, in dem wir leben dürfen.

Kriegsweihnachten 1944

In keinem Geschäft ist ein Geschenk, nicht ein einziges Stück Spielzeug aufzutreiben. Was aber ist ein Weihnachten ohne „Schenken und beschenkt werden“? Wir Erwachsene können uns ja mit dieser Notlage abfinden, aber die Kleinsten, die vielleicht noch nie ein eigenes Püppchen, ein eigenes Pferdchen besessen haben und sich das ganze Jahr auf das Weihnachtsfest gefreut haben, sollen diese nun enttäuscht werden? Ich habe noch vier jüngere Geschwister, drei Mädel, ein Junge. Und auch bei uns war acht Tage vor Weihnachten noch kein einziges Geschenk vorhanden. Die Mutti krank, der Vati beruflich zu sehr in Anspruch genommen, sich um etwas zu kümmern. Hätten wir doch wenigstens für unser Nesthäkchen eine kleine Puppe. „Mach selbst eine“, damit gab mir Vati eine Anregung, aber nichts weiter.

Diese kleinen Karlinchen mit den gestickten Gesichtern finde ich abscheulich. Nach vielem Probieren entstand schließlich ein Püppchen ohne Stickerei und ohne Naht im Gesicht mit lustigen großen Kugelaugen. Obwohl die Anfertigung nicht allzu leicht war und auch viel Zeit erforderte, machte es mir doch sehr viel Freude. Ich fertigte 1944 für meine Geschwister vier Puppen an. Weihnachten 1945 hätte ich hundert und noch mehr arbeiten können, aber es fehlte am Material und vor allem an der Zeit. In achtwöchiger, ununterbrochener Tag- und Nachtarbeit entstanden ungefähr 60 bis 70 Puppen. Ich habe dann noch ein junges Mädel eingestellt, auch unser Lehrmädel macht oft mit Überstunden bis Mitternacht und noch länger, sonst hätte ich es nicht geschafft. Für meine Geschwister entstanden die Weihnachtspuppen noch in der Christnacht.

Während der Feiertage habe ich nur geschlafen und – gegessen.

Puppe Peterle

Diese Puppe ist für größere Kinder gedacht. Sie ist etwa 32 cm hoch.

1. Für den Kopf forme ich zuerst aus zwei bis drei großen Zeitungsbogen eine Kugel, diese überziehe ich mit dünnem Stoff (alte seidene Strümpfe, Wäschestoff oder ähnliches).

2. Nun nähe ich Wattebäuschen als Kinn und Bäckchen an, einen Wattestreifen für die Stirn. Für das Näschen überziehe ich eine Perle oder einen kleinen Knopf mit Watte und nähe auch diesen an.

3. Über das ganze ziehe ich nun nochmals eine dünne Watteschicht, damit die Konturen nicht zu scharf heraustreten. Zuletzt überziehe ich das Köpfchen mit fleischfarbigem Charmeuse.

4. Für die Augen habe ich mir kleine weiße Knöpfchen mit braunem Rand besorgt, die ich mit Fahrradlack bemalte. Später erhielt ich diese Art Knöpfe nicht mehr und musste mir mit glattweißen Knöpfen helfen. Wangen, Mund und Augenbrauen habe ich mit Temperafarben aufgemalt.

5. Für die Haare habe ich mir Flachs besorgt. Davon lassen sich gut Zöpfe flechten.

6. Am Körper führe ich zuerst die Abnäher aus, dann nähe ich die beiden Teile zusammen. Zum Stopfen verwenden ich Kapok. Zum Schluss muss ich den oberen Halsrand einhalten. Arme und Beine werden ebenfalls gefüllt und ausmodelliert, damit die Formen gut herauskommen.

7. Die Beine werden kurz über den Abnähern, die Arme direkt am Abnäher mit festem Garn in etwas schräger Lage fest angenäht, damit sie beweglich werden. Zum Schluss den Kopf, in vorderer Mitte beginnend, zweimal ringsum fest annähen.


13. Dezember 2017

Wieder viele Herzmomente und Freudebegegnungen in 2017

Eine Leserin bezeichnete neulich diese alljährliche Glücksliste als Jahresrückblick, den sie immer freudig erwartet. Recht hat sie, denn auch wenn ich diese Aufzählung bisher nicht als solchen gesehen habe, freue ich mich Jahr für Jahr wieder darauf, all das Schöne und Gute aufzuschreiben, das mir mit Mariengold widerfahren ist.

In der Vorweihnachtszeit bekomme ich immer besonders viele Anfragen von Partnern, Freunden und Brüdern, die für ihre Herzensfrauen Kursteilnahmen, Material und Anleitungen bestellen. Männer kommunizieren da ganz anders als Frauen, ich mag das.

Die vielen Fragen nach meinem Wohlergehen am 20. Dezember 2016 nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidtplatz, von nah und fern.

Am Tag darauf ein Puppenkauf mit den Worten: „In Zeiten wie diesen braucht es Puppen ganz besonders“. Der Name der Käuferin war Friedensmarmelade2. Wie passend, wie wahr.

Auf meinen Kontoauszügen immer wieder persönliche Worte wie „Danke für die liebevolle Beratung“ zu lesen.

Im Januar die erste Puppe nach Südafrika zu schicken. Mit feuerroten Haaren und graublauen Augen, Reisezeit fast 3 Monate, ihr Name: Ginger Maria.

Das war nicht die erste Puppe, die nach mir benannt wurde. Besonders häufig höre ich von Kurspuppen mit dem Namen Maria.

Zum ersten Mal mehr Wiederholerinnen als Neulinge in einem Kurs. (Das war genau genommen schon 2016, aber ich möchte es trotzdem hier festhalten.)

Eine Schwarz-Weiß-Kopie von „Ziegenmaserrötelpeter“ in meinem Briefkasten, einem der lustigsten Bücher mit Puppe, das ich je gelesen habe. Noch einmal tausend Dank unbekannterweise! (Hier die Besprechung.)

So viele Dankeschön-E-Mails für das DIY für die einfachste Latzhose zu Weihnachten 2016.

Anfragen, meist von ganz weit weg, z. B. aus Brasilien oder der Türkei, ob ich auch für Einzelkurse zu haben bin. Es ist immer wieder ein bisschen unglaublich zu lesen, dass meine Arbeit auf der ganzen Welt geschätzt wird.

Wie Katja im Januar-Kurs ein Stück aus dem Buch „Die große Wörterfabrik“ vorgelesen und die passende Puppe Marie in unserer Runde genäht hat.

Im selben Kurs Ellen: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so etwas Schönes anfertigen kann“, das höre ich oft und es rührt mich immer wieder zu Tränen (bei diesem Mal sind sie tatsächlich auch geflossen). Es ist wunderbar mitzuerleben, wie Frauen die Erfahrung machen, das sie alles schaffen können. Manchmal gehen sie dann wirklich 5 cm größer nach Hause.

Und Dagmar in der Vorstellungsrunde, als sie von ihrer Kurs-Puppe von November 2015 erzählte, die zwar nicht so eifrig bespielt wird wie erhofft, aber: „Sie wird aus der Ferne geliebt.“

Als ich am Ende dieses Kurses nach Hause ging, sah ich aus heiterem Himmel eine riesige Sternschnuppe quer über den Senefelder Platz rauschen. Ich konnte nur mit offenem Mund stehenbleiben, während der Verkehr um mich herum weiterging. Was das für eine Erscheinung war, habe ich im Nachhinein versucht herauszufinden. Aber wie das bei Wundern so ist, gab es keine Daten und Fakten.

Dass der Poncho mit Pompoms direkt bestellt wurde. Ich habe tatsächlich nur dieses eine Exemplar angefertigt. Und gerne weitergegeben.

Lustiges, zufälliges Zusammentreffen mit Katrin am Hafen in Gager, einer meiner ersten Kursteilnehmerinnen von vor circa acht Jahren. Noch immer ist begeistert von den Puppen die Rede. Auch ihren beiden Töchtern stellt sie mich als die Puppenmacherin von damals vor. Sie nicken nur ehrfürchtig.

An meinem ersten Arbeitstag nach den Winterferien die 100. Rechnung für das Jahr 2017 geknackt zu haben.

Drei Tage ohne Internet im Februar. Privat ist mir das Internet egal, aber beruflich brauche ich es unbedingt. Erstaunlich, wie gut ich mich in dieser Zeit organisiert habe. Eine Stunde täglich habe ich in meinem Lieblingskaffee mit W-Lan verbracht und es ging ganz wunderbar.

Irgendwie war mir mein liebstes rotes Haarband abhanden gekommen. Ich wusste noch, dass meine ehemalige Mitarbeiterin Karoline das gleiche besitzt, fragte mutig an und sie schenkte es mir gleich. Diese kleinen Berührungspunkte ab und zu sind schön.

Dass Elke aus dem März-Kurs extra aus Portugal angereist war.

Im selben Kurs war Anja schon zum vierten Mal dabei, dieses Mal für ihr Patenkind.

Noch einmal März-Kurs: Maja hatte die Teilnahme von ihrer Oma geschenkt bekommen, die leider nicht mehr lebt. Die entstandene Puppe für ihre kleine Tochter, also die Urenkelin, benannte sie nach ihrer Oma und erklärte, dass diese so in der Puppe fortleben würde.

Immer wieder Kursteilnehmerinnen aus Dresden. Obwohl ich bald länger in Berlin als in meiner Geburtsstadt lebe, fühle ich mich immer noch verbunden und freue mich jedes Mal, wenn eine Dresdnerin dabei ist. (Ich mag auch den Dialekt.)

Unser Filzkopfkurs im März bei Laura. Alle haben sich wie zu Hause gefühlt.

Ganz spontan, so ziemlich gegen Ende des Prozesses, kam mir die Idee, Puppenmacherinnen aus ganz Deutschland um einen kleinen Beitrag für mein neues E-Book „Von Kopf bis Fuß“ zu bitten. Dass es am Ende ganze 15 tolle Tipps und Tricks wurden, hat mich selbst überrascht und wahnsinnig dankbar und glücklich gemacht.

Endlich zu Besuch Julias Atelier in Karlshorst.

Dass unsere Landpartie so schnell ausgebucht war und es sogar eine Warteliste gab.

Wo ist Eva? Was für ein Puppenkrimi. Die Eltern hielten mich wochenlang auf dem Laufenden, aber leider ist die Sache nicht gut ausgegangen, so dass ich schließlich eine Ersatz-Eva angefertigt habe.

Mit Clara zum Yoga zu gehen. Wir waren schon vorher Freundinnen, aber diese regelmäßige Stunde am Dienstag Morgen stärkt unser Miteinander – als Freundinnen und als Puppenmacherin-Grafik-Designerin-Gespann.

Vier schwangere Frauen im April-Kurs. So viele waren es noch nie.

Ich freue mich jedes Mal, wenn ich eine Puppe an eine Berliner Adresse schicke. Eigentlich macht es keinen Unterschied, wohin die Puppen kommen, ob in meine Nachbarschaft oder ans andere Ende der Welt, aber Berlin ist eben meine Herzensstadt.

2017 habe ich besonders viele Geschwisterpuppen genäht, sowohl Puppen im Doppelpack, als auch Puppen für Familien, die schon ein Mariengoldstück in der Familie haben.

Im Mai-Kurs eine der größten Herausforderungen des Jahres: Eine an Schizophrenie erkrankte Frau und ihre Betreuerin waren dabei. Was habe mir im Vorfeld Gedanken gemacht und wie hat mein Herz heftig gepocht, als ich die beiden begrüßte. Und dann wurde es einer der besten Kurse. Auch Dank der anderen Teilnehmerinnen, die mit ihrer Selbstverständlichkeit, Einfühlung und Leichtigkeit diese Erfahrung für alle Beteiligten ermöglicht haben.

In diesem Kurs entstand auch die erste Elfenpuppe mit spitzen Ohren. So eine gab es noch nie.

Ich lerne immer ganz vial von meinen Teilnehmerinnen, dieses Jahr unter anderem: Wie man zu Beginn einer Naht mit dem ersten Stich den Faden mit einem Knoten befestigt, was genau eigentlich Interlock-Strick ist und wie man Bauchnabel und Po in einem Arbeitsgang macht.

In der Kalenderwoche 20 hatte ich sage und schreibe vier Puppen, eine zerliebter als die andere, zur Reparatur und Erneuerung in meiner Werkstatt. Was da wohl in der Luft lag?

Auch Heilungspuppen habe ich genäht. Eine ging sogar direkt in eine Klinik, um gleich Gutes zu tun.

Dass mir kurz vor der Landpartie so viele Menschen alles Liebe gewünscht haben, Familie, Freundinnen und Freunde, Bekannte, Leserinnen.

Überhaupt unsere Landpartie, ein Lieblingshöhepunkt des Jahres.

Bei einem Blick in die Zimmer der Frauen auf fast jedem Bett eine mitgebrachte Puppe sitzen zu sehen. Was für ein Herzschmelzmoment.

Ein langer Abendspaziergang mit Laura durch die Wildnis des Hohen Fläming.

(Und dass sie mir später ihre Landpartie-Puppe, in die ich mich so verliebt hatte, zum Geburtstag schenkte.)

Die ausführlichen Feedbackzettel unserer Teilnehmerinnen, hand- und herzgeschrieben.

Die ehemalige Kindergärtnerin meiner Tochter, die seit Jahren Stammkundin ist und immer wieder Puppen für ihre Verwandt- und Bekanntschaft in der Schweiz bestellt.

Sie ist auch eine der wenigen, die mich konsequent als Künstlerin bezeichnet, was ich selber nicht tue. Wenn es von ihr kommt, mag ich es aber.

Christina im Mai-Kurs, die eine Puppe für die Bühne genäht hat. Über ihr zartes Projekt zu sprechen, kostete sie viel Mut, aber das Wochenende war schließlich die Initialzündung, ihren Traum vom eigenen Stück in die Wirklichkeit umzusetzen.

Immer wieder Partner, die für ihre Frauen einen Kurs als Geschenk buchen.

Im Juni brachten gleich zwei Männer ihre Frauen persönlich zum Veranstaltungsort. So viele Männer waren noch nie gleichzeitig im Raum.

Celys Mann hatte ihr sogar ein Kreativ-Tagebuch für die Puppenreise nach Berlin gebastelt.

Immer wieder Begegnungen im Prenzlauer Berg mit Menschen, die mich von Mariengold kennen, von den Puppen oder den Kursen. Und immer wieder dieses Leuchten in den Augen.

In den Sommermonaten mein Kaffee in der Morgensonne im Impala am Senefelder Platz. Kurz vor Neun begegnen einem hier Fünffach-Espresso-Shots, übernächtigtes Partyvolk, Zeitungsleser, Sonnenblinzler, zuckerkrümelpickende Spatzen und viele müde Papas mit ihren Kindern.

Meine Bekannten hier in Berlin wissen zwar in der Regel, dass ich Puppenmacherin bin, kennen aber meist meine Internetseite nicht. Manchmal bekomme ich aus heiterem Himmel Nachrichten wie diese von Marlis: „Jetzt habe ich durch den Link auf deiner Mail zum ersten Mal auf deine Website geklickt. Was einem da entgegen strömt ist ja ganz zauberhaft! So kongruent und so, dass einem echt das Herz aufgeht!“

Dass die Christkind-Puppe für die ehemalige Kindergartengruppe meiner Tochter zu Johanni fertig geworden ist, dem Fest, das genau auf der anderen Hälfte des Jahreskreises liegt.

Das Flamingo-Armband-Geschenk von Jean aus dem Juni-Kurs.

Im Juli das kleine handgeschnitzte Herz aus Holz von Traudel, das mich seitdem in meiner Geldbörse begleitet.

Immer wieder Doro, der Ort unseres Herzens, der vor acht Jahren Dank dieses Blogs in unser Leben gekommen ist.

Dass man mich dort oben auf dem Berg als „Puppenmarie aus Berlin“ kennt (eine Bezeichnung, die ich hier unten doof fände).

Sie sind selten, wenn man hauptsächlich allein vor sich hin werkelt, aber es gibt sie, die Sternstunden im Leben einer Puppenmacherin, die mit allem Pimp und Pomp gefeiert werden. 2017 waren das bei mir die Premiere der Landpartie für Puppennähverliebte, die Veröffentlichung meines neues E-Books und das zehnjährige Jubiläum von Mariengold.

Mich im Sommer beherzt von all den Puppen- und Puppenkleider-Samples zu trennen, die ich für meine E-Books hergestellt habe und zu wissen, dass sie in gute Hände gekommen sind.

Es war ein superschöner Zufall, dass das neue Buch meiner Freundin Okka am selben Tag erschien wie mein Details-E-Book. (Und es ist grandios, Okkas Buch!)

Unser zweiter Puppennähtag im Oktober.

Beim Eurythmie-Fest an der Schule meiner Tochter: Zwei kleine Mädchen im Publikum haben ihr zerliebten Puppen dabei, die mich sehr an meine erinnern. Ich traue mich nicht zu fragen, schicke nur ein zaghafte Lächeln zu der Familie hinüber.

In den ersten fünf Tagen nach Verkaufsbeginn die Kosten für die Produktion des neuen E-Books fast vollständig wieder hereingespielt zu haben.

Euer umwerfendes Feedback zur Blumenwiese aus Händen. (Es war nämlich alles andere als leicht, diesen Artikel zu schreiben und auch noch zu veröffentlichen.)

Die Musik-Tipps von Lena von Wurzelfein.

Kaum zu glauben, aber in meinem Kurs im August waren drei Hebammen dabei, die ingesamt neun Kinder hatten.

Eines machte sogar mit: Lina-Sophie, 12 Jahre.

Dass es auch mit Rollstuhl geht, weil der Waldorfkindergarten Prenzlauer Berg, wo meine Kurse stattfinden, barrierefrei ist.

Im September eine Bestellung von Mario mit dem Wunsch: „Dann hat der Kleine (sein Neffe) ’nen Buddy.“

Als eine Stammkundin die dritte Ausführung der immer wieder zerliebten (und leider unbespielbar gewordenen) Lotti für ihre Tochter bestellte, erklärte ich ihr mit einem großen Lächeln im Herzen, dass ich diese Puppe auch ein viertes oder fünftes Mal für sie nähen würde.

Was manchmal vorkommt: Dass ich am Donnerstag vor einem zweitägigen Wochenendkurs das Gefühl habe, krank zu werden. Ist zum Glück noch nie passiert, weil ich weiß, wie ich mir Gutes tun kann.

Die erste Wiederholungstäterin in unserem Filzkopfkurs. Und sie möchte auch ein drittes Mal kommen.

Die Resonanz auf meinen puppennähverliebt-Anhänger. Der Verkauf läuft zwar nicht so gut wie gedacht, aber dafür haben mir ganz viele Menschen erzählt, warum sie puppennähverliebt sind.

Und was das Mariengold zu tun hat.

Dass die erste Christkind-Puckbabypuppe ausgerechnet nach Finnland verkauft wurde, in die Heimat des Weihnachtsmannes.

Wenn E-Mails an mich mit „Liebe Frau Gold, …“ beginnen.

Ich freue mich immer sehr über ferne Ländernamen auf meinen Rechnungen. Dieses Jahr war zum ersten Mal Mexiko dabei.

Eine Kursteilnehmerin von vor längerer Zeit schrieb mir, dass die Puppen jeden Tag Teil ihres Leben seien und sie deshalb oft an mich denke.

Der Puppenmacherinnenplausch mit Julia von Julchen-Puppen, die einen Stand auf dem Martinsmarkt unserer Schule hatte.

Dass unsere Landpartie nächstes Jahr seit Wochen ausgebucht ist und es sogar schon Interessentinnen für 2019 gibt.

Zum ersten Mal eine Anfrage mit dem Puppenauftragszettel.

Astrid, die in meiner Postfiliale am Schlachtensee arbeitet. Sie ist superfreundlich, kompetent und schnell und weiß mich auch zu nehmen, wenn ich an manchen Tagen vor lauter Spaghetti im Kopf nichts weiter als ein „Hallo“ heraus bekomme.

Sonja Fritz von Wollknoll, die meine Riesenbestellungen immer ganz schnell bearbeitet und in letzter Zeit geduldig vermittelt hat, wenn es Schwierigkeiten mit der Auslieferung durch DHL gab.

Es war mir auch eine große Freude, meine neue Blogreihe „Gute Frage“ mit ihr zu beginnen. Denn seit über zehn Jahren ist Wollknoll der Puppenmachereibedarf-Lieferant meines Vertrauens.

Als mein Kameraobjektiv kaputt war und ich eine ganz tolle Beratung und fast neuen, gebrauchten Ersatz zum Supersonderpreis bekommen habe.

Auf Tuchfühlung mit der Puppenmacherei-Szene in der Türkei (mehr dazu im Januar).

3073 Verkäufe in meinem Etsy-Shop.

Mehr als doppelt so viele bei Dawanda.

Drei Mal die Woche Yoga. Nichts hilft besser gegen einen krumm gearbeiteten Rücken oder den Einsame-Werkstattarbeit-Blues.

Caro von NATURKINDER, mit der ich drei Jahre lang die PuppenMITmacherei veranstaltet habe. Obwohl wir uns nicht in natura kennen, lief unsere Zusammenarbeit wie am Schnürchen und haben wir uns trotz unserer jeweiligen Projektdichte immer auch Zeit für persönliche E-Mails genommen. Sie ist eine wahnsinnig tolle Frau.

Völlig unerwartet so viel bewegtes Feedback zu dem Gedicht zu bekommen, das ich in meinem November-Beitrag veröffentlicht habe. Es ist allerdings nicht von mir, sondern aus dem ersten Gedichtband „Milk and Honey“ von Rupi Kaur. Aber ich freue mich sehr, dass ich eure Herzen damit berühren konnte.

Mein Holzköpfchen und seine ganze über achtjährige Geschichte.

Letztes Wochenende das Wiedersehen mit Paula aus einem meiner ersten Kurse in 2008. Als wäre es erst gestern gewesen.

Meine „neue“ Internetseite ist jetzt genau fünf Jahre alt. Der große Relaunch damals war der Startschuss für viele Projekte und Neuerungen bei Mariengold, die bis heute dazu beitragen, dass ich von meiner Arbeit wirklich leben kann. Die nächste Veränderung kündigt sich schon leise an, kommt aber nicht vor 2019.

Vorfreude auf meinen ersten Puppennähkurs außerhalb Berlins im Januar in Wien. Mit all den sympathischen Interessentinnen hätte ich gut und gerne auch fünf oder sechs Kurse füllen können.

Dass diese Liste von Jahr zu Jahr länger zu werden scheint.

Glücklich und dankbar.

Mehr Herzmomente und Freudebegegnungen findet ihr hier, hier und hier.

(Disclaimer: Aufgrund der derzeitigen Rechtslage, die schon das bloße Nennen von Marken und Verlinken von Produkten, Marken, Menschen, Orten usw. als Werbung einstuft, kennzeichne ich diesen Beitrag als einen mit WERBLICHEN INHALTEN. Dennoch gilt: Wenn ich hier etwas oder jemanden benenne und als gut befinde, geschieht das als persönliche Empfehlung und im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl. Alle hier gesetzten Links sind ein kostenloser Service von mir – unbezahlt und unaufgefordert. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft. Bezahlte Kooperationen, sollte es sie jemals auf meinem Blog geben, würden immer ganz eindeutig als solche gekennzeichnet werden.)


8. Dezember 2017

Lille Mi

(Lille Mi ist bereits verkauft. Lille Mi is already sold.)

Lille Mi is now available in my webshops at Etsy and Dawanda. Find more pictures of my dolls in my portfolio. Custom orders are welcome to hello@mariengold.net.

Lille Mi ist ein 30 cm großes Babypuppe mit marzipanfarbener Haut, graublauen Augen und hellbraunem Strubbelhaar. Es trägt malvenfarbene Latzhosen, ein graublaues Langarmshirt, puderfarbene Schuhe, ein rosa Häubchen mit Blümchenbindeband und einen weißen Strickpulli.

Lille Mi ist für 195 Euro in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy oder via E-Mail an hello@mariengold.net direkt bei mir erhältlich, dann beträgt der Preis 5 Euro weniger. Weitere Bilder von meinen Puppen findet ihr hier und hier, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen hier.

Eine Puppe wie diese könnt ihr mit meinen E-Books zur Herstellung von Puppen und Puppenkleidern auch selbst herstellen. Mehr dazu hier. Die E-Books sind in meinen Webshops bei Dawanda und Etsy erhältlich.

Puppenbestellungen an hello@mariengold.net. Preise und Details hier.

Mariengold Puppen werden von Hand mit großer Aufmerksamkeit und viel Liebe aus natürlichen Materialien und nach eigenen Entwürfen hergestellt. Sie haben einen kleinen Hals, einen einfachen Po, sehr gut bewegliche Arme und Beine, ein kleines Näschen und einen Bauchnabel, manchmal auch Ohren und Grübchen an Ellenbogen und Knien. Das Haar ist aus einer gehäkelten Perücke aus Mohair-Schurwoll-Garn mit eingeknüpften Haarsträhnen. Speziell bei den Babypuppen entsteht es manchmal auch durch eine spezielle Häkeltechnik, bei der die Außenseite der Perücke so flauschig wird, dass sie wie natürlicher Babyflaum aussieht. Die Körperteile sind aus hochwertigem Schweizer Trikotstoff mit einem besonders reißfestem Garn genäht und sehr, sehr fest mit Schafwolle gestopft. Das Gesicht ist sorgfältig aufgestickt und die Wangen sind mit roter Bienenwachskreide eingefärbt. Die Kleidung ist aus Stoffen und Garnen aus Naturfasern. Puppen und Kleidung können von Hand mit lauwarmem Wasser und einem milden Waschmittel gereinigt werden.


6. Dezember 2017

PuppenMITmacherei 2017: Finale

Hello and welcome to the last meeting of the PuppenMITmacherei 2017, a doll make-along by NATURKINDER and Mariengold. Christmas is just around the corner and I guess most of the dolls that were made during our craft campaign were made as a special gift for this occasion. So today we share the results, full of anticipation of the sparkling eyes of the children who will hold all these beauties in their arms soon. An online translator can be found here, more details about the initiative here. If you take part in the PuppenMITmacherei and write about it on your blog or social media, don’t forget to link your article at NATURKINDER today. Our social media hashtag is #puppenmitmacherei. Caro and I thank you with you with all our heart for your interest and contributions and wave goodbye until next time.

Herzlich Willkommen zum letzten Treffen der PuppenMITmacherei von NATURKINDER und Mariengold. Weihnachten steht vor der Tür, überall glitzert, frohlockt und heimelt es schon. Vorfreude ist die schönste Freude und die hat euch sicher in den letzten sechs Monaten stets begleitet, wenn ihr an eure Kinder gedacht habt und ihre leuchtenden Augen, wenn sie an Heiligabend ihre Puppe endlich in die Arme schließen. Heute ist das große Finale, wir teilen die Ergebnisse und seufzen vielleicht, hoffentlich, glücklich und verliebt „Oh!“ und „Ah!“ beim Anblick der Goldstücke, die während unserer virtuellen Puppennähaktion entstanden sind.

Wenn ihr bei der PuppenMITmacherei dabei seid und auf eurem Blog oder in den sozialen Medien darüber berichtet, denkt bitte daran, eure Beiträge zum heutigen Thema bei NATURKINDER zu verlinken. Unser Hashtag für die sozialen Netzwerke lautet #puppenmitmacherei.

Holzköpfchen

Über acht Jahre habe ich an diesem Projekt gearbeitet, die allermeiste Zeit jedoch nicht mit den Händen. Vielmehr habe ich Bilder und Ideen in mir reifen lassen, geträumt, Stücke auf Bühnen in ganz Deutschland besucht, meine Leidenschaft für das Figurentheater genährt, mich mit Maarit  getroffen, Mut gefasst und letztlich auf eine Gelegenheit gewartet, mein Vorhaben endlich in die Tat umzusetzen. Dass ich mein Holzköpfchen irgendwann einmal im Rahmen der PuppenMITmacherei vollenden würde, war mir immer klar. Dass es gerade in diesem Jahr, meinem zehnten mit Mariengold, soweit sein sollte, ist sicher kein Zufall, habe ich doch seit Monaten den Impuls, angefangene Dinge zu Ende zu bringen. Vielleicht weil etwas Neues bevorsteht?

Mit dieser Puppe wollte ich nichts, hatte nichts Bestimmtes vor, verfolgte kein Ziel. Alles, was ich mir wünschte, war, sie wachsen und entstehen zu sehen, offen und voller Neugier. Es war kein geradliniger Weg. Im Oktober, als mich eine fertig genähte, durchaus schöne Puppe – zwar ohne Kleider noch – anschaute, wollte ich am liebsten wieder alles rückgängig machen. Ich wollte mein loses, blankes Holzköpfchen zurückhaben, ohne Körper, ohne Haare, ohne Gewand. Erst als ich mir  erlaubte, alles zuzulassen, auch unabhängig davon, was das für die PuppenMITmacherei bedeuten würde, war es auf einmal ganz leicht, die Kleider nähten sich wie von selbst, alles sollte genau so sein. Mittlerweile habe ich verschiedene Namen für mein Holzköpfchen ausprobiert und ihm einen Ort zum Sitzen und Sein geschaffen. Ich stelle mir auch weiterhin vor, wie es wäre, diese Puppe einfach loszulassen. Auch das – ganz leicht.

Alles ist möglich, das mochte ich von Anfang an an meinem Holzköpfchen, und das ist auch, was es mich gelehrt hat in diesen acht Jahren, die fast zusammengehen mit meinem 10-jährigen Jubiläum mit Mariengold. Es ist immer alles möglich, es liegt in unseren Händen, in unserem Herzen und nur dort. Das ist für mich die Essenz von Kreativität.

Was vor einigen Jahren auf Hof Lebherz begonnen hatte, führte mit Sicherheit auch zur Landpartie, Lauras und meinem Workshop für Puppennähverliebte. Dieser Ort, an dem ich mich 2009 so unglaublich wohlgefühlt habe, inspirierte mich nachhaltig, selbst so ein Erlebnis für Menschen zu schaffen. Diesen Wunsch habe ich mir dieses Jahr auf das Schönste erfüllt. Auch dass aus dem Stück Holz von damals jetzt eine vollständige Puppe geworden ist, berührt mich sehr.

Ihr Name ist Herzköpfchen, ganz mein Wesen.

Wie es weitergeht

Caro und ich wünschen euch und euren Kindern ganz viel Freude mit den Puppen. Ihr habt es sicher selbst gespürt: Puppenmachen tut der Seele gut, so gut. Wir würden uns freuen, wenn ihr diesem Handwerk verbunden bleibt – mit euren Händen oder in Gedanken. Nächstes Jahr macht unsere PuppenMITmacherei eine wohlverdiente Pause. Dafür plane ich eine andere, eine neue Aktion für Puppennähverliebte, von der ich euch bald mehr erzähle.

Zum Schluss möchte ich mich ganz herzlich bedanken bei Caro, mit der dieses alljährliche Puppennähvergnügen auszurichten jedes Mal eine große Freude war, Maarit, die mir geholfen hat, mein Holzköpfchen so schön zu machen und natürlich allen PuppenMITmacherinnen und Machern der letzten Jahre sowie meinen treuen Blogleserinnen und Lesern – ihr habt diese virtuelle Handarbeitskampagne zu etwas ganz Besonderem gemacht.

Mehr zu PuppenMITmacherei findet ihr hier.